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Feyerabend, Johann: Salutiferum Christi volo. Frankfurt (Oder), [1626].

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Christlicher LeichSermon.
allein der ewige Sohn Gottes setzt allhier vns
sein tröstliches Volo, sondern der himlische Va-
ter erkleret vns seinen gnädigen Willen bey-
des in Gnadenwercken/ vnnd dann auch mit
klaren deutlichen worten/ wenn er Matth. amv. 17. v. 5.
3. vnnd 17. Capitel sich verlauten lest: Diß ist
mein lieber Sohn/ an welchem Jch wolgefal-
len habe/ den solt jhr hören.

Jst nu Christus der liebe Sohn/ an dem
der Vater seinen Wolgefallen treget/ ey so
wird jhm freylich auch anders nicht denn wol-
gefallen/ alles/ was dieser sein lieber Sohn
thut/ was er für vns verdampte Menschen
am Stamm des H. Creutzes gelitten vnnd
außgestanden hat. Es werden jhme auch
hertzlich wolgefallen alle/ denen dieser gelieb-
te Sohn macht giebet/ Gottes Kinder zu wer-
den/ Joh. 1. die er so hertzlich vnd inbrünstig ge-v. 12.
liebet/ das er williglich sein Leben für sie gelas-
sen hat/ Joh. 10. die er wil/ das sie bey jhm sein/v. 12.
vnd seine Herrligkeit sehen sollen/ wie er im ab-
gelesenen Text redet. Daher saget der alte
Lehrer Bernhardus recht vnd schön: Quomo-Bernhard.
do perirent, pro quibus Filius orat, ne pereant;
pro quibus Pater Filium suum tradidit, ut vi-
vant?
Wie solte Gott denen können feind vnd

gramm
D

Chriſtlicher LeichSermon.
allein der ewige Sohn Gottes ſetzt allhier vns
ſein troͤſtliches Volo, ſondern der himliſche Va-
ter erkleret vns ſeinen gnaͤdigen Willen bey-
des in Gnadenwercken/ vnnd dann auch mit
klaren deutlichen worten/ wenn er Matth. amv. 17. v. 5.
3. vnnd 17. Capitel ſich verlauten leſt: Diß iſt
mein lieber Sohn/ an welchem Jch wolgefal-
len habe/ den ſolt jhr hoͤren.

Jſt nu Chriſtus der liebe Sohn/ an dem
der Vater ſeinen Wolgefallen treget/ ey ſo
wird jhm freylich auch anders nicht denn wol-
gefallen/ alles/ was dieſer ſein lieber Sohn
thut/ was er fuͤr vns verdampte Menſchen
am Stamm des H. Creutzes gelitten vnnd
außgeſtanden hat. Es werden jhme auch
hertzlich wolgefallen alle/ denen dieſer gelieb-
te Sohn macht giebet/ Gottes Kinder zu wer-
den/ Joh. 1. die er ſo hertzlich vnd inbruͤnſtig ge-v. 12.
liebet/ das er williglich ſein Leben fuͤr ſie gelaſ-
ſen hat/ Joh. 10. die er wil/ das ſie bey jhm ſein/v. 12.
vnd ſeine Herrligkeit ſehen ſollen/ wie er im ab-
geleſenen Text redet. Daher ſaget der alte
Lehrer Bernhardus recht vnd ſchoͤn: Quomo-Bernhardꝰ.
do perirent, pro quibus Filius orat, ne pereant;
pro quibus Pater Filium ſuum tradidit, ut vi-
vant?
Wie ſolte Gott denen koͤnnen feind vnd

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[[25]/0025] Chriſtlicher LeichSermon. allein der ewige Sohn Gottes ſetzt allhier vns ſein troͤſtliches Volo, ſondern der himliſche Va- ter erkleret vns ſeinen gnaͤdigen Willen bey- des in Gnadenwercken/ vnnd dann auch mit klaren deutlichen worten/ wenn er Matth. am 3. vnnd 17. Capitel ſich verlauten leſt: Diß iſt mein lieber Sohn/ an welchem Jch wolgefal- len habe/ den ſolt jhr hoͤren. v. 17. v. 5. Jſt nu Chriſtus der liebe Sohn/ an dem der Vater ſeinen Wolgefallen treget/ ey ſo wird jhm freylich auch anders nicht denn wol- gefallen/ alles/ was dieſer ſein lieber Sohn thut/ was er fuͤr vns verdampte Menſchen am Stamm des H. Creutzes gelitten vnnd außgeſtanden hat. Es werden jhme auch hertzlich wolgefallen alle/ denen dieſer gelieb- te Sohn macht giebet/ Gottes Kinder zu wer- den/ Joh. 1. die er ſo hertzlich vnd inbruͤnſtig ge- liebet/ das er williglich ſein Leben fuͤr ſie gelaſ- ſen hat/ Joh. 10. die er wil/ das ſie bey jhm ſein/ vnd ſeine Herrligkeit ſehen ſollen/ wie er im ab- geleſenen Text redet. Daher ſaget der alte Lehrer Bernhardus recht vnd ſchoͤn: Quomo- do perirent, pro quibus Filius orat, ne pereant; pro quibus Pater Filium ſuum tradidit, ut vi- vant? Wie ſolte Gott denen koͤnnen feind vnd gramm v. 12. v. 12. Bernhardꝰ. D

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Zitationshilfe: Feyerabend, Johann: Salutiferum Christi volo. Frankfurt (Oder), [1626], S. [25]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509967/25>, abgerufen am 19.04.2024.