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Burckhard, Gottfried: Himmlische Johanna Elisabeth. Breslau, 1673.

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etwa für einen Spott hatten/ und für ein hönisch Beyspiel.
Wir Narren hielten sein Leben für unsinnig/ und sein Ende
für eine Schande/ wie ist er nun gezehlet unter die Kinder
Gottes/ und sein Erbe ist unter den Heiligen.

Darnach wird die Herrligkeit der Kinder Gottes seyn
b. Gloria justissima: Eine gerechte Krone/ nicht auß unser
Gerechtigkeit oder Wercken/ dann die ist für GOttes Ge-
Esai. 64.richt wie ein befleckt und unrein Kleid/ Sondern die durch
den Glauben uns geschencket ist von JEsu Christo dem ge-
rechten Richter. Wie solches Paulus deutlich saget: Jch
Phil. 3. 8.achte es alles für Schaden/ ja für Koth/ auf daß ich Chri-
stum gewinne und in ihm erfunden werde/ daß ich nicht ha-
be meine Gerechtigkeit/ die auß dem Gesetz; Sondern die
durch den Glauben an Christum JEsum kommet/ nemlich
die Gerechtigkeit/ die von GOtt dem Glauben zugerechnet
wird/ damit ich seinem Tode ähnlich werde/ damit ich ent-
gegen komme zur Aufferstehung der Todten.

c. Gloria certissima: Es ist eine gewisse Herrligkeit.
Weil diese Krone beygeleget/ das ist/ wol aufgehoben und
verwahret ist/ und wird auch gewiß gegeben werden an je-
nem Tage: theils der Seelen bald nach dem Abschied auß
dem Leibe; wie Timotheo bey seiner Marter sie Ehristus
zeigete/ in dem er ein Kron am Himmel sahe und die Stimme
gehöret: Vincenti dabitur. Aber am jüngsten Tage dem
gantzen Menschen/ wenn Leib und Seel werden wiederumb
vereiniget seyn/ und daß so gewiß/ als es gewiß/ daß der
Luc. 21.Jüngste Tag deß Gerichts kommen wird nach den gegebenen
Zeichen Christi. Darumb sol ein sterbender Christ durch-
auß nicht zweifeln an seiner Seligkeit am letzten Ende/ son-
dern sich trösten der vollkommenen geschenckten Gerechtig-
keit Jesu Christi/ und mit Paulo volles Trosts und Freuden
2. Tim. 1.sagen und sterben: Jch weiß an welchen ich gläube/ nemlich

an

etwa fuͤr einen Spott hatten/ und fuͤr ein hoͤniſch Beyſpiel.
Wir Narren hielten ſein Leben fuͤr unſinnig/ und ſein Ende
fuͤr eine Schande/ wie iſt er nun gezehlet unter die Kinder
Gottes/ und ſein Erbe iſt unter den Heiligen.

Darnach wird die Herrligkeit der Kinder Gottes ſeyn
b. Gloria juſtiſſima: Eine gerechte Krone/ nicht auß unſer
Gerechtigkeit oder Wercken/ dann die iſt fuͤr GOttes Ge-
Eſai. 64.richt wie ein befleckt und unrein Kleid/ Sondern die durch
den Glauben uns geſchencket iſt von JEſu Chriſto dem ge-
rechten Richter. Wie ſolches Paulus deutlich ſaget: Jch
Phil. 3. 8.achte es alles fuͤr Schaden/ ja fuͤr Koth/ auf daß ich Chri-
ſtum gewinne und in ihm erfunden werde/ daß ich nicht ha-
be meine Gerechtigkeit/ die auß dem Geſetz; Sondern die
durch den Glauben an Chriſtum JEſum kommet/ nemlich
die Gerechtigkeit/ die von GOtt dem Glauben zugerechnet
wird/ damit ich ſeinem Tode aͤhnlich werde/ damit ich ent-
gegen komme zur Aufferſtehung der Todten.

c. Gloria certiſſima: Es iſt eine gewiſſe Herrligkeit.
Weil dieſe Krone beygeleget/ das iſt/ wol aufgehoben und
verwahret iſt/ und wird auch gewiß gegeben werden an je-
nem Tage: theils der Seelen bald nach dem Abſchied auß
dem Leibe; wie Timotheo bey ſeiner Marter ſie Ehriſtus
zeigete/ in dem er ein Kron am Himmel ſahe und die Stim̃e
gehoͤret: Vincenti dabitur. Aber am juͤngſten Tage dem
gantzen Menſchen/ wenn Leib und Seel werden wiederumb
vereiniget ſeyn/ und daß ſo gewiß/ als es gewiß/ daß der
Luc. 21.Juͤngſte Tag deß Gerichts kom̃en wird nach den gegebenen
Zeichen Chriſti. Darumb ſol ein ſterbender Chriſt durch-
auß nicht zweifeln an ſeiner Seligkeit am letzten Ende/ ſon-
dern ſich troͤſten der vollkommenen geſchenckten Gerechtig-
keit Jeſu Chriſti/ und mit Paulo volles Troſts und Freudẽ
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[[24]/0024] etwa fuͤr einen Spott hatten/ und fuͤr ein hoͤniſch Beyſpiel. Wir Narren hielten ſein Leben fuͤr unſinnig/ und ſein Ende fuͤr eine Schande/ wie iſt er nun gezehlet unter die Kinder Gottes/ und ſein Erbe iſt unter den Heiligen. Darnach wird die Herrligkeit der Kinder Gottes ſeyn b. Gloria juſtiſſima: Eine gerechte Krone/ nicht auß unſer Gerechtigkeit oder Wercken/ dann die iſt fuͤr GOttes Ge- richt wie ein befleckt und unrein Kleid/ Sondern die durch den Glauben uns geſchencket iſt von JEſu Chriſto dem ge- rechten Richter. Wie ſolches Paulus deutlich ſaget: Jch achte es alles fuͤr Schaden/ ja fuͤr Koth/ auf daß ich Chri- ſtum gewinne und in ihm erfunden werde/ daß ich nicht ha- be meine Gerechtigkeit/ die auß dem Geſetz; Sondern die durch den Glauben an Chriſtum JEſum kommet/ nemlich die Gerechtigkeit/ die von GOtt dem Glauben zugerechnet wird/ damit ich ſeinem Tode aͤhnlich werde/ damit ich ent- gegen komme zur Aufferſtehung der Todten. Eſai. 64. Phil. 3. 8. c. Gloria certiſſima: Es iſt eine gewiſſe Herrligkeit. Weil dieſe Krone beygeleget/ das iſt/ wol aufgehoben und verwahret iſt/ und wird auch gewiß gegeben werden an je- nem Tage: theils der Seelen bald nach dem Abſchied auß dem Leibe; wie Timotheo bey ſeiner Marter ſie Ehriſtus zeigete/ in dem er ein Kron am Himmel ſahe und die Stim̃e gehoͤret: Vincenti dabitur. Aber am juͤngſten Tage dem gantzen Menſchen/ wenn Leib und Seel werden wiederumb vereiniget ſeyn/ und daß ſo gewiß/ als es gewiß/ daß der Juͤngſte Tag deß Gerichts kom̃en wird nach den gegebenen Zeichen Chriſti. Darumb ſol ein ſterbender Chriſt durch- auß nicht zweifeln an ſeiner Seligkeit am letzten Ende/ ſon- dern ſich troͤſten der vollkommenen geſchenckten Gerechtig- keit Jeſu Chriſti/ und mit Paulo volles Troſts und Freudẽ ſagen und ſterben: Jch weiß an welchen ich glaͤube/ nemlich an Luc. 21. 2. Tim. 1.

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Zitationshilfe: Burckhard, Gottfried: Himmlische Johanna Elisabeth. Breslau, 1673, S. [24]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511301/24>, abgerufen am 29.03.2024.