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Burckhard, Gottfried: Himmlische Johanna Elisabeth. Breslau, 1673.

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ietzt/ ein inbrünstiges Verlangen nach dem himmlischen zu-
erwecken/ einen Nahmen geben/ meyne ich/ es wäre nicht un-
recht/ nach der seeligen Liebhaber in dessen ihres schönen Nah-
mens-Benennung/ uns zu einer sondern Lehre/ Erinnerung/
daß er heisse:

Himmlische Johanna Elisabeth.

Das ist: Er soll uns zeigenPropositio.

Jucundissimam Animae in Deo Requiem.

Die allerholdseligste Seelen-Ruhe in Gott.

Und diese werden wir auch gewiß darinnen finden/ so wol
nach dem Nahmen als der That. Denn Johanna heisset
allerholdseligst und lieblich. Elisabeth: GOttes Hauß
oder Wohnung der seinen Stul im Himmel bereitet. Et-
liche sagen auch: Elisabeth heisse GOttes Eid. Wol be-
deutet/ daß die holdselige liebliche Ruh aller frommen See-
len gewiß sey; Nicht allhier in der Welt oder was das ihre
heisset/ denn da lebt der Mensch vom Weibe gebohren kurtzeJob. 14. 1.
c.
7. 1.

Zeit/ und ist voll Unruhe/ er muß immer im Streit seyn auf
Erden. Da sind Wollüste/ die da streiten in den Gliedern:Jac. 4. 2.
Sondern Paulus/ und mit ihm unsere wol selige und nun
himmlische Johanna Elisabeth/ zeigen uns die allerhold-
seligste gewisse und versicherte Ruhe unserer Seelen einig
und allein in Gott unserm Heyland/ in seiner Wohnung
und Hause deß Himmels. Jn meines Vaters Hause sindJoh. 1 4.
viel Wohnungen und ich gehe hin euch die Städte zu berei-
ten/ dort solt ihr Ruhe finden für eure Seelen. Wie aber?Matth. 11.

1. Mortem magni aestimando.
Dencken offt deß Todes-Hoheit/Confirmatio.
Jst der Seelen Ruh und Freud.

An dieses paradoxon wollen Cultores Voluptatis mun-

danae,
B

ietzt/ ein inbruͤnſtiges Verlangen nach dem him̃liſchen zu-
erwecken/ einen Nahmen geben/ meyne ich/ es waͤre nicht un-
recht/ nach der ſeeligẽ Liebhaber in deſſen ihres ſchoͤnen Nah-
mens-Benennung/ uns zu einer ſondern Lehre/ Eꝛinnerung/
daß er heiſſe:

Himmliſche Johanna Eliſabeth.

Das iſt: Er ſoll uns zeigenPropoſitio.

Jucundiſsimam Animæ in Deo Requiem.

Die allerholdſeligſte Seelen-Ruhe in Gott.

Und dieſe werden wir auch gewiß darinnen finden/ ſo wol
nach dem Nahmen als der That. Denn Johanna heiſſet
allerholdſeligſt und lieblich. Eliſabeth: GOttes Hauß
oder Wohnung der ſeinen Stul im Himmel bereitet. Et-
liche ſagen auch: Eliſabeth heiſſe GOttes Eid. Wol be-
deutet/ daß die holdſelige liebliche Ruh aller frommen See-
len gewiß ſey; Nicht allhier in der Welt oder was das ihre
heiſſet/ denn da lebt der Menſch vom Weibe gebohren kurtzeJob. 14. 1.
c.
7. 1.

Zeit/ und iſt voll Unruhe/ er muß immer im Stꝛeit ſeyn auf
Erden. Da ſind Wolluͤſte/ die da ſtreiten in den Gliedern:Jac. 4. 2.
Sondern Paulus/ und mit ihm unſere wol ſelige und nun
himmliſche Johanna Eliſabeth/ zeigen uns die allerhold-
ſeligſte gewiſſe und verſicherte Ruhe unſerer Seelen einig
und allein in Gott unſerm Heyland/ in ſeiner Wohnung
und Hauſe deß Himmels. Jn meines Vaters Hauſe ſindJoh. 1 4.
viel Wohnungen und ich gehe hin euch die Staͤdte zu berei-
ten/ dort ſolt ihr Ruhe finden fuͤr eure Seelen. Wie aber?Matth. 11.

1. Mortem magni æſtimando.
Dencken offt deß Todes-Hoheit/Confirmatio.
Jſt der Seelen Ruh und Freud.

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danæ,
B
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[[9]/0009] ietzt/ ein inbruͤnſtiges Verlangen nach dem him̃liſchen zu- erwecken/ einen Nahmen geben/ meyne ich/ es waͤre nicht un- recht/ nach der ſeeligẽ Liebhaber in deſſen ihres ſchoͤnen Nah- mens-Benennung/ uns zu einer ſondern Lehre/ Eꝛinnerung/ daß er heiſſe: Himmliſche Johanna Eliſabeth. Das iſt: Er ſoll uns zeigen Propoſitio. Jucundiſsimam Animæ in Deo Requiem. Die allerholdſeligſte Seelen-Ruhe in Gott. Und dieſe werden wir auch gewiß darinnen finden/ ſo wol nach dem Nahmen als der That. Denn Johanna heiſſet allerholdſeligſt und lieblich. Eliſabeth: GOttes Hauß oder Wohnung der ſeinen Stul im Himmel bereitet. Et- liche ſagen auch: Eliſabeth heiſſe GOttes Eid. Wol be- deutet/ daß die holdſelige liebliche Ruh aller frommen See- len gewiß ſey; Nicht allhier in der Welt oder was das ihre heiſſet/ denn da lebt der Menſch vom Weibe gebohren kurtze Zeit/ und iſt voll Unruhe/ er muß immer im Stꝛeit ſeyn auf Erden. Da ſind Wolluͤſte/ die da ſtreiten in den Gliedern: Sondern Paulus/ und mit ihm unſere wol ſelige und nun himmliſche Johanna Eliſabeth/ zeigen uns die allerhold- ſeligſte gewiſſe und verſicherte Ruhe unſerer Seelen einig und allein in Gott unſerm Heyland/ in ſeiner Wohnung und Hauſe deß Himmels. Jn meines Vaters Hauſe ſind viel Wohnungen und ich gehe hin euch die Staͤdte zu berei- ten/ dort ſolt ihr Ruhe finden fuͤr eure Seelen. Wie aber? Job. 14. 1. c. 7. 1. Jac. 4. 2. Joh. 1 4. Matth. 11. 1. Mortem magni æſtimando. Dencken offt deß Todes-Hoheit/ Jſt der Seelen Ruh und Freud. An dieſes παράδοξον wollen Cultores Voluptatis mun- danæ, B

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Zitationshilfe: Burckhard, Gottfried: Himmlische Johanna Elisabeth. Breslau, 1673, S. [9]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511301/9>, abgerufen am 28.03.2024.