Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Briaeus, Franciscus: Leichpredigt/ Bey der Begrebnuß. Marburg, 1616.

Bild:
<< vorherige Seite

Jst also Rahel mit warer Gottseligkeit gezieret
gewesen/ in krafft welcher sie hat können sagen: Das
ist meine frewde daß ich mich zu GOtt halte/ vnnd
Psal. 73.meine Zuversicht setze auff den HErrn HErrn/ daß
ich verkündige allein dein thun. Ergo celebranda.
Darumb ist sie lobens werth.

2. Jst auch gewesen humilis & laboriosa, demüh-
tig/ züchtig/ arbeytsam/ vnd gehorsam/ schemet sich
Gen. 29.nit jhres Vatters Schafe zuhüten/ vnd die Hauß-
Prov. 31.haltung zubestellen/ gerne arbeytend mit jren hän-
den.

3. Fuit prudens & ingeniosa, eine verständige/ ver-
nünfftige vnd bescheidene Matron/ die jren Hauß-
wirth nicht allein hertzlich geliebet/ sondern auch so
viel müglichen verhütet/ daß er nit entrüstet würde.
Wie vernünfftig antwortet sie jhrem Vatter/ da er
Jacoben nachjagte/ vnd seine Götzen suchte/ davon
Gen. 31.zulesen Genes. 31. Alles zu dem Ende gerichtet/ daß
sie jhren Vatter nicht erzürnete/ vnd jren Ehemann
Gen. 31.nicht in gefahr leibs vnd lebens brächte.

Diese Tugend miteinander/ wo dieselbige zusa-
men tretten/ vnd an einem Menschen glentzen/ seynd
sie schöne Ornamenta, daß man wol von solcher Per-
Syr. 6.son sagen kan; Sie hat eine güldene Kron mit einer
Purpurhauben auff jhr Häupt gesatzt. Rahel a-
ber hat solche virtutes vnd ornamenta an jhr gehabt.

Dar-

Jſt alſo Rahel mit warer Gottſeligkeit gezieret
geweſen/ in krafft welcher ſie hat koͤñen ſagen: Das
iſt meine frewde daß ich mich zu GOtt halte/ vnnd
Pſal. 73.meine Zuverſicht ſetze auff den HErrn HErrn/ daß
ich verkuͤndige allein dein thun. Ergo celebranda.
Darumb iſt ſie lobens werth.

2. Jſt auch geweſen humilis & laborioſa, demuͤh-
tig/ zuͤchtig/ arbeytſam/ vnd gehorſam/ ſchemet ſich
Gen. 29.nit jhres Vatters Schafe zuhuͤten/ vnd die Hauß-
Prov. 31.haltung zubeſtellen/ gerne arbeytend mit jren haͤn-
den.

3. Fuit prudens & ingenioſa, eine verſtaͤndige/ ver-
nuͤnfftige vnd beſcheidene Matron/ die jren Hauß-
wirth nicht allein hertzlich geliebet/ ſondern auch ſo
viel muͤglichen verhuͤtet/ daß er nit entruͤſtet wuͤrde.
Wie vernuͤnfftig antwortet ſie jhrem Vatter/ da er
Jacoben nachjagte/ vnd ſeine Goͤtzen ſuchte/ davon
Gen. 31.zuleſen Geneſ. 31. Alles zu dem Ende gerichtet/ daß
ſie jhren Vatter nicht erzuͤrnete/ vnd jren Ehemann
Gen. 31.nicht in gefahr leibs vnd lebens braͤchte.

Dieſe Tugend miteinander/ wo dieſelbige zuſa-
men tretten/ vnd an einem Menſchen glentzen/ ſeynd
ſie ſchoͤne Ornamenta, daß man wol von ſolcher Per-
Syr. 6.ſon ſagen kan; Sie hat eine guͤldene Kron mit einer
Purpurhauben auff jhr Haͤupt geſatzt. Rahel a-
ber hat ſolche virtutes vnd ornamenta an jhr gehabt.

Dar-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0016" n="16"/>
              <p>J&#x017F;t al&#x017F;o Rahel mit warer Gott&#x017F;eligkeit gezieret<lb/>
gewe&#x017F;en/ in krafft welcher &#x017F;ie hat ko&#x0364;n&#x0303;en &#x017F;agen: Das<lb/>
i&#x017F;t meine frewde daß ich mich zu GOtt halte/ vnnd<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 73.</note>meine Zuver&#x017F;icht &#x017F;etze auff den HErrn HErrn/ daß<lb/>
ich verku&#x0364;ndige allein dein thun. <hi rendition="#aq">Ergo celebranda.</hi><lb/>
Darumb i&#x017F;t &#x017F;ie lobens werth.</p><lb/>
              <p>2. J&#x017F;t auch gewe&#x017F;en <hi rendition="#aq">humilis &amp; laborio&#x017F;a,</hi> demu&#x0364;h-<lb/>
tig/ zu&#x0364;chtig/ arbeyt&#x017F;am/ vnd gehor&#x017F;am/ &#x017F;chemet &#x017F;ich<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 29.</note>nit jhres Vatters Schafe zuhu&#x0364;ten/ vnd die Hauß-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Prov.</hi> 31.</note>haltung zube&#x017F;tellen/ gerne arbeytend mit jren ha&#x0364;n-<lb/>
den.</p><lb/>
              <p>3. <hi rendition="#aq">Fuit prudens &amp; ingenio&#x017F;a,</hi> eine ver&#x017F;ta&#x0364;ndige/ ver-<lb/>
nu&#x0364;nfftige vnd be&#x017F;cheidene Matron/ die jren Hauß-<lb/>
wirth nicht allein hertzlich geliebet/ &#x017F;ondern auch &#x017F;o<lb/>
viel mu&#x0364;glichen verhu&#x0364;tet/ daß er nit entru&#x0364;&#x017F;tet wu&#x0364;rde.<lb/>
Wie vernu&#x0364;nfftig antwortet &#x017F;ie jhrem Vatter/ da er<lb/>
Jacoben nachjagte/ vnd &#x017F;eine Go&#x0364;tzen &#x017F;uchte/ davon<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 31.</note>zule&#x017F;en Gene&#x017F;. 31. Alles zu dem Ende gerichtet/ daß<lb/>
&#x017F;ie jhren Vatter nicht erzu&#x0364;rnete/ vnd jren Ehemann<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 31.</note>nicht in gefahr leibs vnd lebens bra&#x0364;chte.</p><lb/>
              <p>Die&#x017F;e Tugend miteinander/ wo die&#x017F;elbige zu&#x017F;a-<lb/>
men tretten/ vnd an einem Men&#x017F;chen glentzen/ &#x017F;eynd<lb/>
&#x017F;ie &#x017F;cho&#x0364;ne <hi rendition="#aq">Ornamenta,</hi> daß man wol von &#x017F;olcher Per-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Syr.</hi> 6.</note>&#x017F;on &#x017F;agen kan; Sie hat eine gu&#x0364;ldene Kron mit einer<lb/>
Purpurhauben auff jhr Ha&#x0364;upt ge&#x017F;atzt. Rahel a-<lb/>
ber hat &#x017F;olche <hi rendition="#aq">virtutes</hi> vnd <hi rendition="#aq">ornamenta</hi> an jhr gehabt.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Dar-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[16/0016] Jſt alſo Rahel mit warer Gottſeligkeit gezieret geweſen/ in krafft welcher ſie hat koͤñen ſagen: Das iſt meine frewde daß ich mich zu GOtt halte/ vnnd meine Zuverſicht ſetze auff den HErrn HErrn/ daß ich verkuͤndige allein dein thun. Ergo celebranda. Darumb iſt ſie lobens werth. Pſal. 73. 2. Jſt auch geweſen humilis & laborioſa, demuͤh- tig/ zuͤchtig/ arbeytſam/ vnd gehorſam/ ſchemet ſich nit jhres Vatters Schafe zuhuͤten/ vnd die Hauß- haltung zubeſtellen/ gerne arbeytend mit jren haͤn- den. Gen. 29. Prov. 31. 3. Fuit prudens & ingenioſa, eine verſtaͤndige/ ver- nuͤnfftige vnd beſcheidene Matron/ die jren Hauß- wirth nicht allein hertzlich geliebet/ ſondern auch ſo viel muͤglichen verhuͤtet/ daß er nit entruͤſtet wuͤrde. Wie vernuͤnfftig antwortet ſie jhrem Vatter/ da er Jacoben nachjagte/ vnd ſeine Goͤtzen ſuchte/ davon zuleſen Geneſ. 31. Alles zu dem Ende gerichtet/ daß ſie jhren Vatter nicht erzuͤrnete/ vnd jren Ehemann nicht in gefahr leibs vnd lebens braͤchte. Gen. 31. Gen. 31. Dieſe Tugend miteinander/ wo dieſelbige zuſa- men tretten/ vnd an einem Menſchen glentzen/ ſeynd ſie ſchoͤne Ornamenta, daß man wol von ſolcher Per- ſon ſagen kan; Sie hat eine guͤldene Kron mit einer Purpurhauben auff jhr Haͤupt geſatzt. Rahel a- ber hat ſolche virtutes vnd ornamenta an jhr gehabt. Dar- Syr. 6.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/523927
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/523927/16
Zitationshilfe: Briaeus, Franciscus: Leichpredigt/ Bey der Begrebnuß. Marburg, 1616, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523927/16>, abgerufen am 24.04.2024.