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Schubert, Paul: Mortui resurgentes & cantantes. Görlitz, 1616.

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Vorrede.
ckete Gott/ vnd sprach: Es kömmet nicht wi-
der zu mir/ Jch aber werde zu jhm fahren.

Hiob der hochgeplagete Mann: Da er in einem ta-
ge vmb alle seine Kinder kam/ sprach er mit beson-
dern trosthafftigen worten: Der HErr hat sie
mir gegeben/ der HErr hat sie mir genommen/
wie es dem HErrn gefallen/ so ists geschehen/
der Name des HErrn sey gelobet vnd gepreiset/

cap. 1. Da Paula die vortreffliche Christliche Ma-
tron/ vnd grosse Freundin des Altvaters Hieronymi
Hieron. tom. 1.
Epist.
gestorben/ hat jhr Hieronymus ein Epitaphium ge-
macht/ mit diesen worten: Non moeremus, quod ta-
lem amisimus, sed gratias agimus, quod habuimus,
imo habemus: Deo enim vivunt omnia, & quicquid
revertitur ad Dominum, in familiae numero compu-
tatur:
Wir trawren nicht/ das wir solche Christli-
che Matron verlohren/ sondern dancken Gott/ das
wir eine solche gehabt/ vnd noch haben. Denn Gotte
lebet alles/ vnd was zu deme HErren widerumb
kömpt/ wird vnter seine Diener oder Verwandte
gerechnet. Ach wir sein doch Christen/ vnd nicht
Heyden/ darumb sollen wir vns auch in diesem fall/
Cyprianus.als Christen Leuten gebüret/ erzeigen lernen: Non
amisimus, sed praemisimus,
sagt Cyprianus: Wir ha-
ben die Vnßrigen nicht verloren/ sondern vor vns
angeschickt/ welchen wir auch zu seiner zeit nach den

willen

Vorrede.
ckete Gott/ vnd ſprach: Es koͤmmet nicht wi-
der zu mir/ Jch aber werde zu jhm fahren.

Hiob der hochgeplagete Mann: Da er in einem ta-
ge vmb alle ſeine Kinder kam/ ſprach er mit beſon-
dern troſthafftigen worten: Der HErr hat ſie
mir gegeben/ der HErꝛ hat ſie mir genommen/
wie es dem HErrn gefallen/ ſo iſts geſchehen/
der Name des HErrn ſey gelobet vñ gepreiſet/

cap. 1. Da Paula die vortreffliche Chriſtliche Ma-
tron/ vñ groſſe Freundin des Altvaters Hieronymi
Hieron. tom. 1.
Epiſt.
geſtorben/ hat jhr Hieronymus ein Epitaphium ge-
macht/ mit dieſen worten: Non mœremus, quòd ta-
lem amiſimus, ſed gratias agimus, quod habuimus,
imò habemus: Deo enim vivunt omnia, & quicquid
revertitur ad Dominum, in familiæ numero compu-
tatur:
Wir trawren nicht/ das wir ſolche Chriſtli-
che Matron verlohren/ ſondern dancken Gott/ das
wir eine ſolche gehabt/ vñ noch haben. Denn Gotte
lebet alles/ vnd was zu deme HErren widerumb
koͤmpt/ wird vnter ſeine Diener oder Verwandte
gerechnet. Ach wir ſein doch Chriſten/ vnd nicht
Heyden/ darumb ſollen wir vns auch in dieſem fall/
Cyprianus.als Chriſten Leuten gebuͤret/ erzeigen lernen: Non
amiſimus, ſed præmiſimus,
ſagt Cyprianus: Wir ha-
ben die Vnßrigen nicht verloren/ ſondern vor vns
angeſchickt/ welchen wir auch zu ſeiner zeit nach den

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[[10]/0010] Vorrede. ckete Gott/ vnd ſprach: Es koͤmmet nicht wi- der zu mir/ Jch aber werde zu jhm fahren. Hiob der hochgeplagete Mann: Da er in einem ta- ge vmb alle ſeine Kinder kam/ ſprach er mit beſon- dern troſthafftigen worten: Der HErr hat ſie mir gegeben/ der HErꝛ hat ſie mir genommen/ wie es dem HErrn gefallen/ ſo iſts geſchehen/ der Name des HErrn ſey gelobet vñ gepreiſet/ cap. 1. Da Paula die vortreffliche Chriſtliche Ma- tron/ vñ groſſe Freundin des Altvaters Hieronymi geſtorben/ hat jhr Hieronymus ein Epitaphium ge- macht/ mit dieſen worten: Non mœremus, quòd ta- lem amiſimus, ſed gratias agimus, quod habuimus, imò habemus: Deo enim vivunt omnia, & quicquid revertitur ad Dominum, in familiæ numero compu- tatur: Wir trawren nicht/ das wir ſolche Chriſtli- che Matron verlohren/ ſondern dancken Gott/ das wir eine ſolche gehabt/ vñ noch haben. Denn Gotte lebet alles/ vnd was zu deme HErren widerumb koͤmpt/ wird vnter ſeine Diener oder Verwandte gerechnet. Ach wir ſein doch Chriſten/ vnd nicht Heyden/ darumb ſollen wir vns auch in dieſem fall/ als Chriſten Leuten gebuͤret/ erzeigen lernen: Non amiſimus, ſed præmiſimus, ſagt Cyprianus: Wir ha- ben die Vnßrigen nicht verloren/ ſondern vor vns angeſchickt/ welchen wir auch zu ſeiner zeit nach den willen Hieron. tom. 1. Epiſt. Cyprianus.

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Zitationshilfe: Schubert, Paul: Mortui resurgentes & cantantes. Görlitz, 1616, S. [10]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524575/10>, abgerufen am 29.03.2024.