Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Muling, Michael: Eine Christliche Leichpredigt. Wittenberg, 1615.

Bild:
<< vorherige Seite
Christliche Leichpredigt.
Nutz zur Erjnnerung.

Ad Patienti-
[am].
Sollen vnd wollen samblich vnd sonderlich ermuntert
vnd angemanet sein/ die von Gott aus lieber Hand vns auff-
gelegte vnd zugeschickte Creutzruten zu küssen/ vnd die Angst-
bürde in aller Christlicher gedult zutragen/ weil es vns dieses
mühsame Leben verdechtig vnd verhasset macht/ vnd hierge-
gen nach einem seligen End zu wündschen vnd zubegeren vns
enstercket/ das wir mit dem Creutzträger David sagen mö-
gen. Psal. 119. Es ist mir lieb/ das du (HERR) mich gede-
mütiget hast/ das ich deine Rechte lerne: mit Propheten Mi-
cha cap. 7. Jch will deß HERRN Zorn tragen &c. Beten
wir andechtig vnd seind gedültig vnterm Creutz/ so sollen vnd
vnd werden wir auch vnsers Christlichen Todeswundsch zur
vnser Erlösung vnd ewigen Seeligkeit geweret vnd teilhaff-
tig werden. Selig ist der Mann/ der die anfechtung erduldet/
denn nach dem er beweret ist/ wird er die Krone des Lebens
empfahen/ welche Gott verheissen hat/ denen die jhn lieben.
Iacob. 1. 1. Petr. 1. Amen Amen.

Transitio ad Hypothesin.

Solcher Sehnsucht nach einem seligen Sterbstünd-
lein haben wir ein löbliches exempel an der Edlen/ Ehrenviel-
tugendsamen Frawen Hippolyta geborne von Erichsleben:
Derer Cörper/ Christlichen gebrauch nach jetzo in die Erde
beygesetzet werden soll: Ericus heist so viel als Ehrenreich:
Wie Hulricus Huldreich: Fridericus Friedreich: Henricus
Haynreich: Nu wolan solchen Ehrenreichen GeschlechtsNa-
men hat vnsere Gottselige Mitchristin mit der That gebran-
chet: Jn massen sie ein recht Ehrenreiches Leben geführet/

einmal
Chriſtliche Leichpredigt.
Nutz zur Erjnnerung.

Ad Patienti-
[am].
Sollen vnd wollen ſamblich vnd ſonderlich ermuntert
vnd angemanet ſein/ die von Gott aus lieber Hand vns auff-
gelegte vnd zugeſchickte Creutzruten zu kuͤſſen/ vnd die Angſt-
buͤrde in aller Chriſtlicher gedult zutragen/ weil es vns dieſes
muͤhſame Leben verdechtig vnd verhaſſet macht/ vnd hierge-
gen nach einem ſeligen End zu wuͤndſchen vnd zubegeren vns
enſtercket/ das wir mit dem Creutztraͤger David ſagen moͤ-
gen. Pſal. 119. Es iſt mir lieb/ das du (HERR) mich gede-
muͤtiget haſt/ das ich deine Rechte lerne: mit Propheten Mi-
cha cap. 7. Jch will deß HERRN Zorn tragen &c. Beten
wir andechtig vnd ſeind geduͤltig vnterm Creutz/ ſo ſollen vnd
vnd werden wir auch vnſers Chriſtlichen Todeswundſch zur
vnſer Erloͤſung vnd ewigen Seeligkeit geweret vnd teilhaff-
tig werden. Selig iſt der Mann/ der die anfechtung erduldet/
denn nach dem er beweret iſt/ wird er die Krone des Lebens
empfahen/ welche Gott verheiſſen hat/ denen die jhn lieben.
Iacob. 1. 1. Petr. 1. Amen Amen.

Tranſitio ad Hypotheſin.

Solcher Sehnſucht nach einem ſeligen Sterbſtuͤnd-
lein haben wir ein loͤbliches exempel an der Edlen/ Ehrenviel-
tugendſamen Frawen Hippolyta geborne von Erichsleben:
Derer Coͤrper/ Chriſtlichen gebrauch nach jetzo in die Erde
beygeſetzet werden ſoll: Ericus heiſt ſo viel als Ehrenreich:
Wie Hulricus Huldreich: Fridericus Friedreich: Henricus
Haynreich: Nu wolan ſolchen Ehrenreichen GeſchlechtsNa-
men hat vnſere Gottſelige Mitchriſtin mit der That gebran-
chet: Jn maſſen ſie ein recht Ehrenreiches Leben gefuͤhret/

einmal
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <pb facs="#f0024" n="[24]"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Chri&#x017F;tliche Leichpredigt.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Nutz zur Erjnnerung.</hi> </head><lb/>
            <p><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ad Patienti-<lb/><supplied>am</supplied>.</hi></hi></note>Sollen vnd wollen &#x017F;amblich vnd &#x017F;onderlich ermuntert<lb/>
vnd angemanet &#x017F;ein/ die von Gott aus lieber Hand vns auff-<lb/>
gelegte vnd zuge&#x017F;chickte Creutzruten zu ku&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ vnd die Ang&#x017F;t-<lb/>
bu&#x0364;rde in aller Chri&#x017F;tlicher gedult zutragen/ weil es vns die&#x017F;es<lb/>
mu&#x0364;h&#x017F;ame Leben verdechtig vnd verha&#x017F;&#x017F;et macht/ vnd hierge-<lb/>
gen nach einem &#x017F;eligen End zu wu&#x0364;nd&#x017F;chen vnd zubegeren vns<lb/>
en&#x017F;tercket/ das wir mit dem Creutztra&#x0364;ger David &#x017F;agen mo&#x0364;-<lb/>
gen. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 119.</hi> Es i&#x017F;t mir lieb/ das du (HERR) mich gede-<lb/>
mu&#x0364;tiget ha&#x017F;t/ das ich deine Rechte lerne: mit Propheten Mi-<lb/>
cha cap. 7. Jch will deß HERRN Zorn tragen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&amp;c.</hi></hi> Beten<lb/>
wir andechtig vnd &#x017F;eind gedu&#x0364;ltig vnterm Creutz/ &#x017F;o &#x017F;ollen vnd<lb/>
vnd werden wir auch vn&#x017F;ers Chri&#x017F;tlichen Todeswund&#x017F;ch zur<lb/>
vn&#x017F;er Erlo&#x0364;&#x017F;ung vnd ewigen Seeligkeit geweret vnd teilhaff-<lb/>
tig werden. Selig i&#x017F;t der Mann/ der die anfechtung erduldet/<lb/>
denn nach dem er beweret i&#x017F;t/ wird er die Krone des Lebens<lb/>
empfahen/ welche Gott verhei&#x017F;&#x017F;en hat/ denen die jhn lieben.<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Iacob. 1. 1. Petr.</hi> 1.</hi> Amen Amen.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div type="fsPersonalia" n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">Tran&#x017F;itio ad Hypothe&#x017F;in.</hi> </head><lb/>
          <p>Solcher Sehn&#x017F;ucht nach einem &#x017F;eligen Sterb&#x017F;tu&#x0364;nd-<lb/>
lein haben wir ein lo&#x0364;bliches exempel an der Edlen/ Ehrenviel-<lb/>
tugend&#x017F;amen Frawen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hippolyta</hi></hi> geborne von Erichsleben:<lb/>
Derer Co&#x0364;rper/ Chri&#x017F;tlichen gebrauch nach jetzo in die Erde<lb/>
beyge&#x017F;etzet werden &#x017F;oll<hi rendition="#i">: <hi rendition="#aq">Ericus</hi></hi> hei&#x017F;t &#x017F;o viel als Ehrenreich:<lb/>
Wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hulricus</hi></hi> Huldreich: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fridericus</hi></hi> Friedreich: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Henricus</hi></hi><lb/>
Haynreich: Nu wolan &#x017F;olchen Ehrenreichen Ge&#x017F;chlechtsNa-<lb/>
men hat vn&#x017F;ere Gott&#x017F;elige Mitchri&#x017F;tin mit der That gebran-<lb/>
chet: Jn ma&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie ein recht Ehrenreiches Leben gefu&#x0364;hret/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">einmal</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[24]/0024] Chriſtliche Leichpredigt. Nutz zur Erjnnerung. Sollen vnd wollen ſamblich vnd ſonderlich ermuntert vnd angemanet ſein/ die von Gott aus lieber Hand vns auff- gelegte vnd zugeſchickte Creutzruten zu kuͤſſen/ vnd die Angſt- buͤrde in aller Chriſtlicher gedult zutragen/ weil es vns dieſes muͤhſame Leben verdechtig vnd verhaſſet macht/ vnd hierge- gen nach einem ſeligen End zu wuͤndſchen vnd zubegeren vns enſtercket/ das wir mit dem Creutztraͤger David ſagen moͤ- gen. Pſal. 119. Es iſt mir lieb/ das du (HERR) mich gede- muͤtiget haſt/ das ich deine Rechte lerne: mit Propheten Mi- cha cap. 7. Jch will deß HERRN Zorn tragen &c. Beten wir andechtig vnd ſeind geduͤltig vnterm Creutz/ ſo ſollen vnd vnd werden wir auch vnſers Chriſtlichen Todeswundſch zur vnſer Erloͤſung vnd ewigen Seeligkeit geweret vnd teilhaff- tig werden. Selig iſt der Mann/ der die anfechtung erduldet/ denn nach dem er beweret iſt/ wird er die Krone des Lebens empfahen/ welche Gott verheiſſen hat/ denen die jhn lieben. Iacob. 1. 1. Petr. 1. Amen Amen. Ad Patienti- am. Tranſitio ad Hypotheſin. Solcher Sehnſucht nach einem ſeligen Sterbſtuͤnd- lein haben wir ein loͤbliches exempel an der Edlen/ Ehrenviel- tugendſamen Frawen Hippolyta geborne von Erichsleben: Derer Coͤrper/ Chriſtlichen gebrauch nach jetzo in die Erde beygeſetzet werden ſoll: Ericus heiſt ſo viel als Ehrenreich: Wie Hulricus Huldreich: Fridericus Friedreich: Henricus Haynreich: Nu wolan ſolchen Ehrenreichen GeſchlechtsNa- men hat vnſere Gottſelige Mitchriſtin mit der That gebran- chet: Jn maſſen ſie ein recht Ehrenreiches Leben gefuͤhret/ einmal

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/524586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/524586/24
Zitationshilfe: Muling, Michael: Eine Christliche Leichpredigt. Wittenberg, 1615, S. [24]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524586/24>, abgerufen am 29.03.2024.