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Fabritius, Georg: Medicina animae. Seelen Artzney. Brieg, 1638.

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Drumb ist der beste rath man lerne täglich sterben/
Weil noch der Todt ist fern/ der wird wol nicht verderben;
Der von der wiegen an/ gedencket an den Todt/
Vnd sich durch Christi Blut vereiniget mit Gott.
Wirdt die gewissens ruh von Gott er nur erlangen:
So ist die Todes furcht im Augenblick vergangen/
Weil er in Christo lebt ist sterben sein Gewin
Das er auch sterbend singt/ mit frewd fahr ich dahin.
Nun so ist auch dahin/ Herr Gerhard der im leben
Zum Sterben hatte sich schon gantz vnd gar er geben.
Das er auch sagen dorfft er wolte diese Welt
Nicht kauffen wenn er könt auch vmb ein hunde Geldt.
Das Macht' er war gewiß der zugesagten gnaden/
Vnd das diß Serben jhm gereichte nicht zum schaden.
Drumb ists die billigkeit das wir jhm diese ruh
Von Hertzen gönnen thun vnnd schicken vns dazu.
Theocritus Augustus.


VLTIMUM VALE.
parodia
Ex Horat: Od: XXX. lib. 1.
Tit: 3. 5. 6.OGerharde, asperse cruore Christi,1. Pet: 1. v.
19-

Heb: 13, 4.Sperne dilectam patriam, & vocantis
Te,
Drumb iſt der beſte rath man lerne taͤglich ſterben/
Weil noch der Todt iſt fern/ der wird wol nicht verderben;
Der von der wiegen an/ gedencket an den Todt/
Vnd ſich durch Chriſti Blut vereiniget mit Gott.
Wirdt die gewiſſens ruh von Gott er nur erlangen:
So iſt die Todes furcht im Augenblick vergangen/
Weil er in Chriſto lebt iſt ſterben ſein Gewin
Das er auch ſterbend ſingt/ mit frewd fahr ich dahin.
Nun ſo iſt auch dahin/ Herr Gerhard der im leben
Zum Sterben hatte ſich ſchon gantz vnd gar er geben.
Das er auch ſagen dorfft er wolte dieſe Welt
Nicht kauffen wenn er koͤnt auch vmb ein hunde Geldt.
Das Macht’ er war gewiß der zugeſagten gnaden/
Vnd das diß Serben jhm gereichte nicht zum ſchaden.
Drumb iſts die billigkeit das wir jhm dieſe ruh
Von Hertzen goͤnnen thun vnnd ſchicken vns dazu.
Theocritus Auguſtus.


VLTIMUM VALE.
παρωδία
Ex Horat: Od: XXX. lib. 1.
Tit: 3. 5. 6.OGerharde, aſperſe cruore Chriſti,1. Pet: 1. v.
19-

Heb: 13, 4.Sperne dilectam patriam, & vocantis
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[[103]/0103] Drumb iſt der beſte rath man lerne taͤglich ſterben/ Weil noch der Todt iſt fern/ der wird wol nicht verderben; Der von der wiegen an/ gedencket an den Todt/ Vnd ſich durch Chriſti Blut vereiniget mit Gott. Wirdt die gewiſſens ruh von Gott er nur erlangen: So iſt die Todes furcht im Augenblick vergangen/ Weil er in Chriſto lebt iſt ſterben ſein Gewin Das er auch ſterbend ſingt/ mit frewd fahr ich dahin. Nun ſo iſt auch dahin/ Herr Gerhard der im leben Zum Sterben hatte ſich ſchon gantz vnd gar er geben. Das er auch ſagen dorfft er wolte dieſe Welt Nicht kauffen wenn er koͤnt auch vmb ein hunde Geldt. Das Macht’ er war gewiß der zugeſagten gnaden/ Vnd das diß Serben jhm gereichte nicht zum ſchaden. Drumb iſts die billigkeit das wir jhm dieſe ruh Von Hertzen goͤnnen thun vnnd ſchicken vns dazu. Theocritus Auguſtus. VLTIMUM VALE. παρωδία Ex Horat: Od: XXX. lib. 1. OGerharde, aſperſe cruore Chriſti, Sperne dilectam patriam, & vocantis Te,

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Zitationshilfe: Fabritius, Georg: Medicina animae. Seelen Artzney. Brieg, 1638, S. [103]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/539478/103>, abgerufen am 28.03.2024.