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Richter, Gottfried: Fröliches Himmlisches Bewillkommen/ Treuer Prediger und Knechte Gottes. Liegnitz, [1678].

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zum Predigt-Ambt gebrauchen/ und unter uns
Menschen auffstellen können; Aber es hat Jhm ge-
fallen/ Personen auß den Menschen darzu zuneh-
men/ seine sonderbahre zu dem menschlichen Ge-
schlecht habende und tragende Liebe zu bezeugen/
in dem Er der Prediger Mund und Zunge/ so zu re-
den/ zu seinem Dienste weihet und heiliget/ Jer. I, 9.Jer. I, 9.
ja sein Heiliger Geist durch sie redet/ Matth. X, 20.Matth. X,
20.

Auch die durchdringende Krafft des gepredigten
Göttlichen Wortes/ uns vor Augen zu stellen/ und
seine Macht/ so Er ihm zugerichtet/ Psal. VIII, 3. kundPs. VIII, 3.
zu thun/ daß Er durch Menschen als seine theure
Werckzeuge/ des Teuffels Reich und Gewalt zer-
störe. Ja den leidigen Teuffel und die Welt in ih-
rem Hochmuth und Hoffahrt/ zu Spott und Schan-
den zu setzen/ die nur auff das Hohe und Prächtige
sehen/ und das niedrige verachten: Unser GOtt a-
ber auff das niedrige und geringe siehet/ auch wol vor
Menschen geringe und schlechte Leute zu Hirten und
Lehrern setzet/ und wider Sünde/ Teuffel/ Fleisch und
Welt grosse Dinge durch sie außrichtet.

Erweget das nun ein treuer Prediger/ und be-
trachtet sein Ambt als eines Knechtes GOttes/
so ist er der Huld und Güte seines grossen HErrn wol
versichert. Erkläret sich der König und Prophet
David dort Psal. CI, 6. mit was für Gnade und Lie-Psal. CI, 6.
be er seinen treuen Dienern beygethan sey: meine
Augen sehen nach den Treuen im Lande/ daß sie bey
mir wohnen/ und habe gerne fromme Diener; wie
solte das der grosse Himmels-König von seinen from-
men und getreuen Knechten/ rechtschaffenen Leh-

rern

zum Predigt-Ambt gebrauchen/ und unter uns
Menſchen auffſtellen koͤnnen; Aber es hat Jhm ge-
fallen/ Perſonen auß den Menſchen darzu zuneh-
men/ ſeine ſonderbahre zu dem menſchlichen Ge-
ſchlecht habende und tragende Liebe zu bezeugen/
in dem Er der Prediger Mund und Zunge/ ſo zu re-
den/ zu ſeinem Dienſte weihet und heiliget/ Jer. I, 9.Jer. I, 9.
ja ſein Heiliger Geiſt durch ſie redet/ Matth. X, 20.Matth. X,
20.

Auch die durchdringende Krafft des gepredigten
Goͤttlichen Wortes/ uns vor Augen zu ſtellen/ und
ſeine Macht/ ſo Er ihm zugerichtet/ Pſal. VIII, 3. kundPſ. VIII, 3.
zu thun/ daß Er durch Menſchen als ſeine theure
Werckzeuge/ des Teuffels Reich und Gewalt zer-
ſtoͤre. Ja den leidigen Teuffel und die Welt in ih-
rem Hochmuth und Hoffahrt/ zu Spott und Schan-
den zu ſetzen/ die nur auff das Hohe und Praͤchtige
ſehen/ und das niedrige verachten: Unſer GOtt a-
ber auff das niedrige und geringe ſiehet/ auch wol vor
Menſchen geringe und ſchlechte Leute zu Hirten und
Lehrern ſetzet/ und wider Suͤnde/ Teuffel/ Fleiſch und
Welt groſſe Dinge durch ſie außrichtet.

Erweget das nun ein treuer Prediger/ und be-
trachtet ſein Ambt als eines Knechtes GOttes/
ſo iſt er der Huld und Guͤte ſeines groſſen HErrn wol
verſichert. Erklaͤret ſich der Koͤnig und Prophet
David dort Pſal. CI, 6. mit was fuͤr Gnade und Lie-Pſal. CI, 6.
be er ſeinen treuen Dienern beygethan ſey: meine
Augen ſehen nach den Treuen im Lande/ daß ſie bey
mir wohnen/ und habe gerne fromme Diener; wie
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men und getreuen Knechten/ rechtſchaffenen Leh-

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Zitationshilfe: Richter, Gottfried: Fröliches Himmlisches Bewillkommen/ Treuer Prediger und Knechte Gottes. Liegnitz, [1678], S. [15]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/539562/15>, abgerufen am 28.03.2024.