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Richter, Gottfried: Fröliches Himmlisches Bewillkommen/ Treuer Prediger und Knechte Gottes. Liegnitz, [1678].

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ner Stunde/ ein Heeres-Zug/ eine Feuers-brunst/
kan es wegnehmen. Es hilfft auch wider den Tod
nichts/ denn er kan im Sterben nichts mit nehmen.
Fsa. 49. Nackt ist Er von Mutterleibe kommen/
nackt muß er wieder dahin fahren. David spricht:
Die Gerechten werdens sehen/ wenn der Gottlose zu
Grunde gehet/ und werden sein lachen und sagen:
Sihe/ das ist der Mann/ der GOtt nicht für seinen
Trost hielt/ sondern verließ sich auf seinen grossen
Reichthumb/ und war mächtig Schaden zu thun.
Psal. 52.

d) Ein Leiblich Vertrauen/ Auf Gesialt
oder Stärcke des Leibes.
Venit una febricula &
tollit ista omnia.
David spricht im 39. Psalm.
HERR/ wenn du einen züchtigest umb seiner Sün-
den willen/ so wird seine Schöne verzehret wie von
Motten. Ach wie gar nichts sind alle Menschen/ die
doch so sicher leben. Der Herr hat nicht Lust an der
der Stärcke des Rosses/ noch Wolgefallen an jeman-
des Beinen/ der HERR hat Gefallen an denen die
Jhn fürchten/ saget David Psal. 147. Denn das ist
alles wie ein Traum/ ein Bilde ohne Wesen. Sir. 34.
Oder auf eigene Kräffte. Wer das thut/ der bauet
sein Hauß auf den Sand. Matth. 7. Kan doch ein
Mensch nicht ein einiges Haar/ weiß oder schwartz
machen. Der Mensch ist gleich wie nichts/ Ps. 144.
Was der Mensch kan und vermag/ das kan und ver-
mag er nicht von sich selber/ sondern GOtt giebt ihm
Krafft und Vermögen. Ein solch Vertrauen haben
wir zu GOTT/ nicht daß wir tüchtig seyn etwas zu

geden-
H 2

ner Stunde/ ein Heeres-Zug/ eine Feuers-brunſt/
kan es wegnehmen. Es hilfft auch wider den Tod
nichts/ denn er kan im Sterben nichts mit nehmen.
Fſa. 49. Nackt iſt Er von Mutterleibe kommen/
nackt muß er wieder dahin fahren. David ſpricht:
Die Gerechten werdens ſehen/ wenn der Gottloſe zu
Grunde gehet/ und werden ſein lachen und ſagen:
Sihe/ das iſt der Mann/ der GOtt nicht fuͤr ſeinen
Troſt hielt/ ſondern verließ ſich auf ſeinen groſſen
Reichthumb/ und war maͤchtig Schaden zu thun.
Pſal. 52.

d) Ein Leiblich Vertrauen/ Auf Geſialt
oder Stärcke des Leibes.
Venit una febricula &
tollit iſta omnia.
David ſpricht im 39. Pſalm.
HERR/ wenn du einen zuͤchtigeſt umb ſeiner Suͤn-
den willen/ ſo wird ſeine Schoͤne verzehret wie von
Motten. Ach wie gar nichts ſind alle Menſchen/ die
doch ſo ſicher leben. Der Herr hat nicht Luſt an der
der Staͤrcke des Roſſes/ noch Wolgefallen an jeman-
des Beinen/ der HERR hat Gefallen an denen die
Jhn fuͤrchten/ ſaget David Pſal. 147. Denn das iſt
alles wie ein Traum/ ein Bilde ohne Weſen. Sir. 34.
Oder auf eigene Kraͤffte. Wer das thut/ der bauet
ſein Hauß auf den Sand. Matth. 7. Kan doch ein
Menſch nicht ein einiges Haar/ weiß oder ſchwartz
machen. Der Menſch iſt gleich wie nichts/ Pſ. 144.
Was der Menſch kan und vermag/ das kan und ver-
mag er nicht von ſich ſelber/ ſondern GOtt giebt ihm
Krafft und Vermoͤgen. Ein ſolch Vertrauen haben
wir zu GOTT/ nicht daß wir tuͤchtig ſeyn etwas zu

geden-
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[[59]/0059] ner Stunde/ ein Heeres-Zug/ eine Feuers-brunſt/ kan es wegnehmen. Es hilfft auch wider den Tod nichts/ denn er kan im Sterben nichts mit nehmen. Fſa. 49. Nackt iſt Er von Mutterleibe kommen/ nackt muß er wieder dahin fahren. David ſpricht: Die Gerechten werdens ſehen/ wenn der Gottloſe zu Grunde gehet/ und werden ſein lachen und ſagen: Sihe/ das iſt der Mann/ der GOtt nicht fuͤr ſeinen Troſt hielt/ ſondern verließ ſich auf ſeinen groſſen Reichthumb/ und war maͤchtig Schaden zu thun. Pſal. 52. d) Ein Leiblich Vertrauen/ Auf Geſialt oder Stärcke des Leibes. Venit una febricula & tollit iſta omnia. David ſpricht im 39. Pſalm. HERR/ wenn du einen zuͤchtigeſt umb ſeiner Suͤn- den willen/ ſo wird ſeine Schoͤne verzehret wie von Motten. Ach wie gar nichts ſind alle Menſchen/ die doch ſo ſicher leben. Der Herr hat nicht Luſt an der der Staͤrcke des Roſſes/ noch Wolgefallen an jeman- des Beinen/ der HERR hat Gefallen an denen die Jhn fuͤrchten/ ſaget David Pſal. 147. Denn das iſt alles wie ein Traum/ ein Bilde ohne Weſen. Sir. 34. Oder auf eigene Kraͤffte. Wer das thut/ der bauet ſein Hauß auf den Sand. Matth. 7. Kan doch ein Menſch nicht ein einiges Haar/ weiß oder ſchwartz machen. Der Menſch iſt gleich wie nichts/ Pſ. 144. Was der Menſch kan und vermag/ das kan und ver- mag er nicht von ſich ſelber/ ſondern GOtt giebt ihm Krafft und Vermoͤgen. Ein ſolch Vertrauen haben wir zu GOTT/ nicht daß wir tuͤchtig ſeyn etwas zu geden- H 2

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Zitationshilfe: Richter, Gottfried: Fröliches Himmlisches Bewillkommen/ Treuer Prediger und Knechte Gottes. Liegnitz, [1678], S. [59]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/539562/59>, abgerufen am 29.03.2024.