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Dach, Simon: Hertzliches und Christliches Mitleiden Bey seligem wiewol sehr betrawerlichem Ableiben Der Weiland VielEhr und Tugendreichen Frawen Catharina gebohrnen Halbachinn von der Pforten Des Wol-Ehrn-Vesten und Hochgelahrten Herrn Sigismund Pichlers Der Philosoph. M. und Practicae Philosophiae bey hiesiger Universität trewfleissigen und berühmten Professors hertzlich-geliebten Ehgenossen. Königsberg, 1651.

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Er kehrt vns grimmig das Gehör
Von guttem Raht vnd gutter Lehr/
Er suchet vnser Leid zu nehren
Vnd macht vns süß die bittern Zehren.
Wie wann die stoltze See ergrimmt/
Den Tag vns aus den Augen nimmt/
Vnd für dem Sturm nicht lässet hören
Des Schiff-Patrons Befehl vnd Lehren.
So auch besitzt er vnser Ohr
Vnd lässet keine Weißheit vor/
Er zeigt vns Gott in Zorn-Geberden/
Als wöll' auch der vns grawsam werden.
Wol dem der zeitig sich besinnt
Eh als der Schmertz jhn gantz gewinnt/
Sonst bleibt er immer des Tyrannen/
Die Zeit möcht' ihn den von jhm bannen.
Herr Pichler/ mäng in deine Pein
Doch allzeit Gottes Vorsorg ein/
Vermähl voraus mit deinem weinen
Den Spruch: Gott lebt vnd kennt die Seinen.
Es
Er kehrt vns grimmig das Gehoͤr
Von guttem Raht vnd gutter Lehr/
Er ſuchet vnſer Leid zu nehren
Vnd macht vns ſuͤß die bittern Zehren.
Wie wann die ſtoltze See ergrimmt/
Den Tag vns aus den Augen nimmt/
Vnd fuͤr dem Sturm nicht laͤſſet hoͤren
Des Schiff-Patrons Befehl vnd Lehren.
So auch beſitzt er vnſer Ohr
Vnd laͤſſet keine Weißheit vor/
Er zeigt vns Gott in Zorn-Geberden/
Als woͤll' auch der vns grawſam werden.
Wol dem der zeitig ſich beſinnt
Eh als der Schmertz jhn gantz gewinnt/
Sonſt bleibt er immer des Tyrannen/
Die Zeit moͤcht' ihn den von jhm bannen.
Herr Pichler/ maͤng in deine Pein
Doch allzeit Gottes Vorſorg ein/
Vermaͤhl voraus mit deinem weinen
Den Spruch: Gott lebt vnd keñt die Seinen.
Es
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[0007] Er kehrt vns grimmig das Gehoͤr Von guttem Raht vnd gutter Lehr/ Er ſuchet vnſer Leid zu nehren Vnd macht vns ſuͤß die bittern Zehren. Wie wann die ſtoltze See ergrimmt/ Den Tag vns aus den Augen nimmt/ Vnd fuͤr dem Sturm nicht laͤſſet hoͤren Des Schiff-Patrons Befehl vnd Lehren. So auch beſitzt er vnſer Ohr Vnd laͤſſet keine Weißheit vor/ Er zeigt vns Gott in Zorn-Geberden/ Als woͤll' auch der vns grawſam werden. Wol dem der zeitig ſich beſinnt Eh als der Schmertz jhn gantz gewinnt/ Sonſt bleibt er immer des Tyrannen/ Die Zeit moͤcht' ihn den von jhm bannen. Herr Pichler/ maͤng in deine Pein Doch allzeit Gottes Vorſorg ein/ Vermaͤhl voraus mit deinem weinen Den Spruch: Gott lebt vnd keñt die Seinen. Es

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Zitationshilfe: Dach, Simon: Hertzliches und Christliches Mitleiden Bey seligem wiewol sehr betrawerlichem Ableiben Der Weiland VielEhr und Tugendreichen Frawen Catharina gebohrnen Halbachinn von der Pforten Des Wol-Ehrn-Vesten und Hochgelahrten Herrn Sigismund Pichlers Der Philosoph. M. und Practicae Philosophiae bey hiesiger Universität trewfleissigen und berühmten Professors hertzlich-geliebten Ehgenossen. Königsberg, 1651, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/63655029X/7>, abgerufen am 28.03.2024.