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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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allen Creaturen vorzuziehen.
Das XXIX. Capittel.
Von der Versöhnung des Nechsten/
ohn welche Gott seine Gnade
wiederruffet.

Num am 5. Wenn jemand eine
Sünde wider einen Menschen
thut/ der versündiget sich am
HERRN.

DIß sind denckwirdige Wort/
denn sie binden zusammen
Gott vnnd den Menschen/
Gottes Liebe vnd des Menschen Liebe/
Gottes Beleidigung vnd des Menschen
Beleidigung. Denn Moses spricht hierWer wie-
der M[e]n-
schen sün-
diget/ der
simdiget
wieder
Gott.

außdrücklich: Wer eine Sünde wieder
einen Menschen thut/ der habe sich an
dem Herrn versündiget.

Daraus folget nun vnwiedersprech-
lich/ wer sich mit Gott versöhnen will/
der muß sich auch mit seinem NechstenMenschen
beleidiger
Gottes
belerdiger

versöhnen. Denn Gott wird beleidi-
get/ wenn der Mensch beleidiget wird.

Dar-
allen Creaturen vorzuziehen.
Das XXIX. Capittel.
Von der Verſoͤhnung des Nechſten/
ohn welche Gott ſeine Gnade
wiederruffet.

Num am 5. Wenn jemand eine
Suͤnde wider einen Menſchen
thut/ der verſuͤndiget ſich am
HERRN.

DIß ſind denckwirdige Wort/
denn ſie binden zuſammen
Gott vnnd den Menſchen/
Gottes Liebe vnd des Menſchen Liebe/
Gottes Beleidigung vnd des Menſchẽ
Beleidigung. Denn Moſes ſpricht hierWer wie-
der M[e]n-
ſchen ſuͤn-
diget/ der
ſimdiget
wieder
Gott.

außdruͤcklich: Wer eine Suͤnde wieder
einen Menſchen thut/ der habe ſich an
dem Herrn verſuͤndiget.

Daraus folget nun vnwiederſprech-
lich/ wer ſich mit Gott verſoͤhnen will/
der muß ſich auch mit ſeinem NechſtenMenſchen
beleidiger
Gottes
belerdiger

verſoͤhnen. Denn Gott wird beleidi-
get/ wenn der Menſch beleidiget wird.

Dar-
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[293/0325] allen Creaturen vorzuziehen. Das XXIX. Capittel. Von der Verſoͤhnung des Nechſten/ ohn welche Gott ſeine Gnade wiederruffet. Num am 5. Wenn jemand eine Suͤnde wider einen Menſchen thut/ der verſuͤndiget ſich am HERRN. DIß ſind denckwirdige Wort/ denn ſie binden zuſammen Gott vnnd den Menſchen/ Gottes Liebe vnd des Menſchen Liebe/ Gottes Beleidigung vnd des Menſchẽ Beleidigung. Denn Moſes ſpricht hier außdruͤcklich: Wer eine Suͤnde wieder einen Menſchen thut/ der habe ſich an dem Herrn verſuͤndiget. Wer wie- der Men- ſchen ſuͤn- diget/ der ſimdiget wieder Gott. Daraus folget nun vnwiederſprech- lich/ wer ſich mit Gott verſoͤhnen will/ der muß ſich auch mit ſeinem Nechſten verſoͤhnen. Denn Gott wird beleidi- get/ wenn der Menſch beleidiget wird. Dar- Menſchen beleidiger Gottes belerdiger

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/325>, abgerufen am 19.04.2024.