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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

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Gottes Liebe vnd eigne Liebe/ etc.
Leibes Wollust dienet/ alle die ding
müssen denn nothwendig geliebet wer-
den/ vmb der eignen Ehre vnd Wollust
willen/ daher kömpt die liebe des Gel-
des vnd Reichthumbs/ die liebe d' Kunst
Auß eig-
ner Liebe
entsprin-
gen drey
Laster.
vnd Digniteten/ welche alle die eigene
Ehre erhalten/ derhalben entspringen
auß der eigenen Liebe 3. andere/ welche
da sind drey Laster. 1. Hoffart/ welche
ist die Liebe der eigenen Ehre/ vnd für-
treffligkeit. 2. Wollust vnd Fraß/ wel-
che sind die Liebe der Fleischlichen
Wollust. Vnd dann zum 3. Der Geitz
welcher ist eine vnördentliche Liebe der
zeitlichen dinge/ vnd des Geldes. Wer
nun die eigene Ehre lieb hat/ der ist
alle dem jenigen Feind/ was die eigene
Liebe zerstören kan/ daher kompt der
Zorn vnd Rachgier: Daher entsprin-
get auch der Neid/ welcher ist ein Haß
deß guten so eines andern ist/ welches
vnsere eigene Ehre kan verkleinern/
daher entspringet auch die Faulheit
vnnd meydung der Arbeit/ die der

Fleisch-

Gottes Liebe vnd eigne Liebe/ etc.
Leibes Wolluſt dienet/ alle die ding
muͤſſen denn nothwendig geliebet wer-
den/ vmb der eignen Ehre vnd Wolluſt
willen/ daher koͤmpt die liebe des Gel-
des vñ Reichthumbs/ die liebe d’ Kunſt
Auß eig-
ner Liebe
entſprin-
gen drey
Laſter.
vnd Digniteten/ welche alle die eigene
Ehre erhalten/ derhalben entſpringen
auß der eigenen Liebe 3. andere/ welche
da ſind drey Laſter. 1. Hoffart/ welche
iſt die Liebe der eigenen Ehre/ vnd fuͤr-
treffligkeit. 2. Wolluſt vnd Fraß/ wel-
che ſind die Liebe der Fleiſchlichen
Wolluſt. Vnd dañ zum 3. Der Geitz
welcher iſt eine vnoͤrdentliche Liebe der
zeitlichen dinge/ vnd des Geldes. Wer
nun die eigene Ehre lieb hat/ der iſt
alle dem jenigen Feind/ was die eigene
Liebe zerſtoͤren kan/ daher kompt der
Zorn vnd Rachgier: Daher entſprin-
get auch der Neid/ welcher iſt ein Haß
deß guten ſo eines andern iſt/ welches
vnſere eigene Ehre kan verkleinern/
daher entſpringet auch die Faulheit
vnnd meydung der Arbeit/ die der

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[310/0332] Gottes Liebe vnd eigne Liebe/ etc. Leibes Wolluſt dienet/ alle die ding muͤſſen denn nothwendig geliebet wer- den/ vmb der eignen Ehre vnd Wolluſt willen/ daher koͤmpt die liebe des Gel- des vñ Reichthumbs/ die liebe d’ Kunſt vnd Digniteten/ welche alle die eigene Ehre erhalten/ derhalben entſpringen auß der eigenen Liebe 3. andere/ welche da ſind drey Laſter. 1. Hoffart/ welche iſt die Liebe der eigenen Ehre/ vnd fuͤr- treffligkeit. 2. Wolluſt vnd Fraß/ wel- che ſind die Liebe der Fleiſchlichen Wolluſt. Vnd dañ zum 3. Der Geitz welcher iſt eine vnoͤrdentliche Liebe der zeitlichen dinge/ vnd des Geldes. Wer nun die eigene Ehre lieb hat/ der iſt alle dem jenigen Feind/ was die eigene Liebe zerſtoͤren kan/ daher kompt der Zorn vnd Rachgier: Daher entſprin- get auch der Neid/ welcher iſt ein Haß deß guten ſo eines andern iſt/ welches vnſere eigene Ehre kan verkleinern/ daher entſpringet auch die Faulheit vnnd meydung der Arbeit/ die der Fleiſch- Auß eig- ner Liebe entſprin- gen drey Laſter.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/332>, abgerufen am 28.03.2024.