Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite

Ohn Furcht der Waffen
Im Grünen schlafen,
Bey meinen Schafen
Ist Freud allein.

Bald geh ich leyren,
Bald wieder feyren,
Durch tiefe Thal,
Dann muß ich springen
Mich ganz aussingen,
Thut wieder klingen
Der Echo Schall.
Ums Schäferleben
Soll man gern geben,
Ich weiß nicht was,
Ich tausch mit keinem
Und schlaf bey meinen
Herzliebsten Schäfchen
Im grünen Gras.


Des Schäfers Tageszeiten.

(Fliegendes Blat.)

Ach! wie sanft ruh ich hie
Bei meinem Vieh!
Da schlaf ich süß im Moos,
Dem Glücke in dem Schoos,
Ganz sorgenlos.
Wenn ich die prächtigen Schlösser beschau

Ohn Furcht der Waffen
Im Gruͤnen ſchlafen,
Bey meinen Schafen
Iſt Freud allein.

Bald geh ich leyren,
Bald wieder feyren,
Durch tiefe Thal,
Dann muß ich ſpringen
Mich ganz ausſingen,
Thut wieder klingen
Der Echo Schall.
Ums Schaͤferleben
Soll man gern geben,
Ich weiß nicht was,
Ich tauſch mit keinem
Und ſchlaf bey meinen
Herzliebſten Schaͤfchen
Im gruͤnen Gras.


Des Schaͤfers Tageszeiten.

(Fliegendes Blat.)

Ach! wie ſanft ruh ich hie
Bei meinem Vieh!
Da ſchlaf ich ſuͤß im Moos,
Dem Gluͤcke in dem Schoos,
Ganz ſorgenlos.
Wenn ich die praͤchtigen Schloͤſſer beſchau
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="2">
              <pb facs="#f0060" n="48"/>
              <l>Ohn Furcht der Waffen</l><lb/>
              <l>Im Gru&#x0364;nen &#x017F;chlafen,</l><lb/>
              <l>Bey meinen Schafen</l><lb/>
              <l>I&#x017F;t Freud allein.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Bald geh ich leyren,</l><lb/>
              <l>Bald wieder feyren,</l><lb/>
              <l>Durch tiefe Thal,</l><lb/>
              <l>Dann muß ich &#x017F;pringen</l><lb/>
              <l>Mich ganz aus&#x017F;ingen,</l><lb/>
              <l>Thut wieder klingen</l><lb/>
              <l>Der Echo Schall.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="4">
              <l>Ums Scha&#x0364;ferleben</l><lb/>
              <l>Soll man gern geben,</l><lb/>
              <l>Ich weiß nicht was,</l><lb/>
              <l>Ich tau&#x017F;ch mit keinem</l><lb/>
              <l>Und &#x017F;chlaf bey meinen</l><lb/>
              <l>Herzlieb&#x017F;ten Scha&#x0364;fchen</l><lb/>
              <l>Im gru&#x0364;nen Gras.</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Des Scha&#x0364;fers Tageszeiten</hi>.</head><lb/>
          <p rendition="#c">(Fliegendes Blat.)</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">A</hi>ch! wie &#x017F;anft ruh ich hie</l><lb/>
              <l>Bei meinem Vieh!</l><lb/>
              <l>Da &#x017F;chlaf ich &#x017F;u&#x0364;ß im Moos,</l><lb/>
              <l>Dem Glu&#x0364;cke in dem Schoos,</l><lb/>
              <l>Ganz &#x017F;orgenlos.</l><lb/>
              <l>Wenn ich die pra&#x0364;chtigen Schlo&#x0364;&#x017F;&#x017F;er be&#x017F;chau</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[48/0060] Ohn Furcht der Waffen Im Gruͤnen ſchlafen, Bey meinen Schafen Iſt Freud allein. Bald geh ich leyren, Bald wieder feyren, Durch tiefe Thal, Dann muß ich ſpringen Mich ganz ausſingen, Thut wieder klingen Der Echo Schall. Ums Schaͤferleben Soll man gern geben, Ich weiß nicht was, Ich tauſch mit keinem Und ſchlaf bey meinen Herzliebſten Schaͤfchen Im gruͤnen Gras. Des Schaͤfers Tageszeiten. (Fliegendes Blat.) Ach! wie ſanft ruh ich hie Bei meinem Vieh! Da ſchlaf ich ſuͤß im Moos, Dem Gluͤcke in dem Schoos, Ganz ſorgenlos. Wenn ich die praͤchtigen Schloͤſſer beſchau

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/60
Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/60>, abgerufen am 19.04.2024.