wie werth mir Ihr Andenken ist dem ich mich herzlich empfehle.
Weimar, am 1. Februar 1809.
C. v. Goethe.
An Bettine.
Du bist sehr liebenswürdig, gute Bettine, daß Du dem schweigenden Freunde immer einmal wieder ein le- bendiges Wort zusprichst, ihm von deinen Zuständen und von den Localitäten in denen Du umherwandelst einige Nachricht giebst; ich vernehme sehr gern wie Dir zu Muthe ist, und meine Einbildungskraft folgt Dir mit Vergnügen sowohl auf die Bergeshöhen als in die engen Schloß- und Klosterhöfe. Gedenke meiner auch bei den Eidexen und Salamandern.
Eine Danksagung meiner Frau wird bei Dir schon eingelaufen sein, deine unerwartete Sendung hat un- glaubliche Freude gemacht, alles ist einzeln bewundert und hochgeschätzt worden. Nun muß ich Dir auch schnell für die mehreren Briefe danken die Du mir geschrieben hast, und die mich in meiner Carlsbader Einsamkeit an- genehm überraschten, unterhielten und theilweise wieder- holt beschäftigten, so waren mir besonders deine Explo-
wie werth mir Ihr Andenken iſt dem ich mich herzlich empfehle.
Weimar, am 1. Februar 1809.
C. v. Goethe.
An Bettine.
Du biſt ſehr liebenswürdig, gute Bettine, daß Du dem ſchweigenden Freunde immer einmal wieder ein le- bendiges Wort zuſprichſt, ihm von deinen Zuſtänden und von den Localitäten in denen Du umherwandelſt einige Nachricht giebſt; ich vernehme ſehr gern wie Dir zu Muthe iſt, und meine Einbildungskraft folgt Dir mit Vergnügen ſowohl auf die Bergeshöhen als in die engen Schloß- und Kloſterhöfe. Gedenke meiner auch bei den Eidexen und Salamandern.
Eine Dankſagung meiner Frau wird bei Dir ſchon eingelaufen ſein, deine unerwartete Sendung hat un- glaubliche Freude gemacht, alles iſt einzeln bewundert und hochgeſchätzt worden. Nun muß ich Dir auch ſchnell für die mehreren Briefe danken die Du mir geſchrieben haſt, und die mich in meiner Carlsbader Einſamkeit an- genehm überraſchten, unterhielten und theilweiſe wieder- holt beſchäftigten, ſo waren mir beſonders deine Explo-
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wie werth mir Ihr Andenken iſt dem ich mich herzlich
empfehle.
Weimar, am 1. Februar 1809.
C. v. Goethe.
An Bettine.
Du biſt ſehr liebenswürdig, gute Bettine, daß Du
dem ſchweigenden Freunde immer einmal wieder ein le-
bendiges Wort zuſprichſt, ihm von deinen Zuſtänden
und von den Localitäten in denen Du umherwandelſt
einige Nachricht giebſt; ich vernehme ſehr gern wie Dir
zu Muthe iſt, und meine Einbildungskraft folgt Dir
mit Vergnügen ſowohl auf die Bergeshöhen als in die
engen Schloß- und Kloſterhöfe. Gedenke meiner auch
bei den Eidexen und Salamandern.
Eine Dankſagung meiner Frau wird bei Dir ſchon
eingelaufen ſein, deine unerwartete Sendung hat un-
glaubliche Freude gemacht, alles iſt einzeln bewundert
und hochgeſchätzt worden. Nun muß ich Dir auch ſchnell
für die mehreren Briefe danken die Du mir geſchrieben
haſt, und die mich in meiner Carlsbader Einſamkeit an-
genehm überraſchten, unterhielten und theilweiſe wieder-
holt beſchäftigten, ſo waren mir beſonders deine Explo-
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Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 2. Berlin, 1835, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_goethe02_1835/32>, abgerufen am 19.04.2024.
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