Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Armen Trost ist GOtt / er ist der Waisen Pfleger /
Was ihnen dienlich ist / hat er schon ausersehn;
Die Mittel sind vor ihm / er ist ein Hertzen-Reger;
Wer ihm nur fest vertraut / dem muß es wohl ergehn.
Wer schickt ins Trauer-Haus nun einen Trostes-Segen /
Ich finde keine Krafft; mir ist ja selber bang
Um Trost; wie kan ich doch die Schuldigkeit erlegen /
Der ich in diesem Fall muß ruffen: HErr / wie lang!
Doch dieses weiß ich wol: GOtt wird dis Haus beehren
Mit seiner Gegenwart / er wird der Pfleger seyn
Der Wittwen / und zugleich den Waisen das beschehren /
Was Leib und Seel erfreut durch seinen Gnaden-Schein.
Nun GOtt / mit reichem Trost erfülle solche Hertzen /
Die recht betrübet seyn; die du getroffen hast
Mit deiner scharffen Ruht / und heile diesen Schmertzen
Der uns betrübt! ach HErr! hilff tragen diese Last!

So viel hat unter milden Thränen und höchster Bestürtzung seiner Seelen über das schmertzliche und unverhoffte Scheiden seines allergetreuesten Seelen-Vaters und sonst hochgeschätzten Gönners aus der Welt / zu Bezeugung seines hertzlichen Mitleidens gegen die hochbetrübte Frau Wittwe und Kinder / wie auch gegen alle andere wahre Leydtragende hervor bringen mögen

CONRAD BERNHARD Steinkampff /

Gymnas. Mind. Con-Rector.

CABALA ARITHMETICA OSTENDENS ANNUM, QVO VIR MAXIME REVERENDVS ACCESSIT MINDAM ET VITA EXCESSIT.
NOn vulgus, sed Prudentes Mysteria curant:
Negligit ignarus, quae studiosus amat.
In Verbis Numerum si spectes Literularum,
Quod latet Arcanum cura tua inveniet.
Non opus ut quaeras exempla, dabit tibi verum
Defunctus Vita Vir pius atque probus
Magister Albrecht Fiedler Knopff, Ecclesiae
& Scholae Mindensis Inspector, nec non
Pastor primarius.
per Cabalam arithmeticam facit 1706.
Hic felix Annus fecit te, Minda, beatam,
Venit mellifluus Doctor ab ore tibi.
Laetati Christum vero qui corde colebant.
Hoc Doctore suo Justitiae & Fidei.
Der Armen Trost ist GOtt / er ist der Waisen Pfleger /
Was ihnen dienlich ist / hat er schon ausersehn;
Die Mittel sind vor ihm / er ist ein Hertzen-Reger;
Wer ihm nur fest vertraut / dem muß es wohl ergehn.
Wer schickt ins Trauer-Haus nun einen Trostes-Segen /
Ich finde keine Krafft; mir ist ja selber bang
Um Trost; wie kan ich doch die Schuldigkeit erlegen /
Der ich in diesem Fall muß ruffen: HErr / wie lang!
Doch dieses weiß ich wol: GOtt wird dis Haus beehren
Mit seiner Gegenwart / er wird der Pfleger seyn
Der Wittwen / und zugleich den Waisen das beschehren /
Was Leib und Seel erfreut durch seinen Gnaden-Schein.
Nun GOtt / mit reichem Trost erfülle solche Hertzen /
Die recht betrübet seyn; die du getroffen hast
Mit deiner scharffen Ruht / und heile diesen Schmertzen
Der uns betrübt! ach HErr! hilff tragen diese Last!

So viel hat unter milden Thränen und höchster Bestürtzung seiner Seelen über das schmertzliche und unverhoffte Scheiden seines allergetreuesten Seelen-Vaters und sonst hochgeschätzten Gönners aus der Welt / zu Bezeugung seines hertzlichen Mitleidens gegen die hochbetrübte Frau Wittwe und Kinder / wie auch gegen alle andere wahre Leydtragende hervor bringen mögen

CONRAD BERNHARD Steinkampff /

Gymnas. Mind. Con-Rector.

CABALA ARITHMETICA OSTENDENS ANNUM, QVO VIR MAXIME REVERENDVS ACCESSIT MINDAM ET VITA EXCESSIT.
NOn vulgus, sed Prudentes Mysteria curant:
Negligit ignarus, quae studiosus amat.
In Verbis Numerum si spectes Literularum,
Quod latet Arcanum cura tua inveniet.
Non opus ut quaeras exempla, dabit tibi verum
Defunctus Vita Vir pius atque probus
Magister Albrecht Fiedler Knopff, Ecclesiae
& Scholae Mindensis Inspector, nec non
Pastor primarius.
per Cabalam arithmeticam facit 1706.
Hic felix Annus fecit te, Minda, beatam,
Venit mellifluus Doctor ab ore tibi.
Laetati Christum vero qui corde colebant.
Hoc Doctore suo Justitiae & Fidei.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0070"/>
        <l>Der Armen Trost ist GOtt / er ist der Waisen Pfleger /</l><lb/>
        <l>Was ihnen dienlich ist / hat er schon ausersehn;</l><lb/>
        <l>Die Mittel sind vor ihm / er ist ein Hertzen-Reger;</l><lb/>
        <l>Wer ihm nur fest vertraut / dem muß es wohl ergehn.</l><lb/>
        <l>Wer schickt ins Trauer-Haus nun einen Trostes-Segen /</l><lb/>
        <l>Ich finde keine Krafft; mir ist ja selber bang</l><lb/>
        <l>Um Trost; wie kan ich doch die Schuldigkeit erlegen /</l><lb/>
        <l>Der ich in diesem Fall muß ruffen: HErr / wie lang!</l><lb/>
        <l>Doch dieses weiß ich wol: GOtt wird dis Haus beehren</l><lb/>
        <l>Mit seiner Gegenwart / er wird der Pfleger seyn</l><lb/>
        <l>Der Wittwen / und zugleich den Waisen das beschehren /</l><lb/>
        <l>Was Leib und Seel erfreut durch seinen Gnaden-Schein.</l><lb/>
        <l>Nun GOtt / mit reichem Trost erfülle solche Hertzen /</l><lb/>
        <l>Die recht betrübet seyn; die du getroffen hast</l><lb/>
        <l>Mit deiner scharffen Ruht / und heile diesen Schmertzen</l><lb/>
        <l>Der uns betrübt! ach HErr! hilff tragen diese Last!</l><lb/>
        <p>So viel hat unter milden Thränen und höchster Bestürtzung seiner Seelen über das schmertzliche und unverhoffte Scheiden seines allergetreuesten Seelen-Vaters und sonst hochgeschätzten Gönners aus der Welt / zu Bezeugung seines hertzlichen Mitleidens gegen die hochbetrübte Frau Wittwe und Kinder / wie auch gegen alle andere wahre Leydtragende hervor bringen mögen</p>
        <p>CONRAD BERNHARD Steinkampff /</p>
        <p>Gymnas. Mind. Con-Rector.</p>
      </div>
      <div>
        <head>CABALA ARITHMETICA OSTENDENS ANNUM, QVO VIR MAXIME REVERENDVS ACCESSIT MINDAM ET VITA EXCESSIT.</head><lb/>
        <l>NOn vulgus, sed Prudentes Mysteria curant:</l><lb/>
        <l>Negligit ignarus, quae studiosus amat.</l><lb/>
        <l>In Verbis Numerum si spectes Literularum,</l><lb/>
        <l>Quod latet Arcanum cura tua inveniet.</l><lb/>
        <l>Non opus ut quaeras exempla, dabit tibi verum</l><lb/>
        <l>Defunctus Vita <hi rendition="#i">Vir pius</hi> atque <hi rendition="#i">probus</hi></l><lb/>
        <l>Magister Albrecht Fiedler Knopff, Ecclesiae</l><lb/>
        <l>&amp; Scholae Mindensis Inspector, nec non</l><lb/>
        <l>Pastor primarius.</l><lb/>
        <l>per Cabalam arithmeticam facit 1706.</l><lb/>
        <l>Hic felix Annus fecit te, Minda, beatam,</l><lb/>
        <l>Venit <hi rendition="#i">mellifluus Doctor ab ore</hi> tibi.</l><lb/>
        <l>Laetati Christum vero qui corde colebant.</l><lb/>
        <l>Hoc Doctore suo Justitiae &amp; Fidei.</l><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0070] Der Armen Trost ist GOtt / er ist der Waisen Pfleger / Was ihnen dienlich ist / hat er schon ausersehn; Die Mittel sind vor ihm / er ist ein Hertzen-Reger; Wer ihm nur fest vertraut / dem muß es wohl ergehn. Wer schickt ins Trauer-Haus nun einen Trostes-Segen / Ich finde keine Krafft; mir ist ja selber bang Um Trost; wie kan ich doch die Schuldigkeit erlegen / Der ich in diesem Fall muß ruffen: HErr / wie lang! Doch dieses weiß ich wol: GOtt wird dis Haus beehren Mit seiner Gegenwart / er wird der Pfleger seyn Der Wittwen / und zugleich den Waisen das beschehren / Was Leib und Seel erfreut durch seinen Gnaden-Schein. Nun GOtt / mit reichem Trost erfülle solche Hertzen / Die recht betrübet seyn; die du getroffen hast Mit deiner scharffen Ruht / und heile diesen Schmertzen Der uns betrübt! ach HErr! hilff tragen diese Last! So viel hat unter milden Thränen und höchster Bestürtzung seiner Seelen über das schmertzliche und unverhoffte Scheiden seines allergetreuesten Seelen-Vaters und sonst hochgeschätzten Gönners aus der Welt / zu Bezeugung seines hertzlichen Mitleidens gegen die hochbetrübte Frau Wittwe und Kinder / wie auch gegen alle andere wahre Leydtragende hervor bringen mögen CONRAD BERNHARD Steinkampff / Gymnas. Mind. Con-Rector. CABALA ARITHMETICA OSTENDENS ANNUM, QVO VIR MAXIME REVERENDVS ACCESSIT MINDAM ET VITA EXCESSIT. NOn vulgus, sed Prudentes Mysteria curant: Negligit ignarus, quae studiosus amat. In Verbis Numerum si spectes Literularum, Quod latet Arcanum cura tua inveniet. Non opus ut quaeras exempla, dabit tibi verum Defunctus Vita Vir pius atque probus Magister Albrecht Fiedler Knopff, Ecclesiae & Scholae Mindensis Inspector, nec non Pastor primarius. per Cabalam arithmeticam facit 1706. Hic felix Annus fecit te, Minda, beatam, Venit mellifluus Doctor ab ore tibi. Laetati Christum vero qui corde colebant. Hoc Doctore suo Justitiae & Fidei.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beneke_militiam_1715
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beneke_militiam_1715/70
Zitationshilfe: Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beneke_militiam_1715/70>, abgerufen am 18.04.2024.