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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

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Man theilt sie wieder in zwey Gattungen
a) ächte Nähte (Suturae verae). Wenn
die zusammenstoßenden Ränder von einem
Paar flacher Knochen, mit doppelt und drey-
fachen Reihen von zackichten Zähnchen und
Zapfen in einander greifen; die zumahl auf der
Außenseite ein sonderbares Ansehn geben. Ih-
rer sind eigentlich nur drey bis vier: 1. Die
Kreuznaht (S. coronalis). 2. Die Pfeil-
naht (S. sagittalis) und 3. die Hinter-
hauptsnaht (S. lambdoidea). Hierzu kommt,
gewöhnlich doch nur bey jungen Personen 4. die
Stirnnaht (S. frontalis).

b) unächte Nähte (suturae spuriae).
worunter alle übrige Suturen des Kopfs be-
griffen werden. Besonders sind dieß 1. die
Fugen (harmoniae), wobey die Knochen zwar
mit rauhen und unebnen, aber doch nicht so gezäh-
nelten Rändern an einander stoßen: und 2.
die Schuppennaht (S. squamosa). womit die
scharfzulaufende Fläche des Schlafbeins am
Scheitelbeine anliegta).

§. 100.

B) Gomphosis heist bloß die Befestigung
der Zähne in den Kinnladen, da sie mit ihren
Wurzeln in die Zahnzellen wie eingenagelt sind.

a) winslow in den Mem. de l'Acad. des Sc. v. J.
1720. p. 384 u. f.

Man theilt sie wieder in zwey Gattungen
a) ächte Nähte (Suturae verae). Wenn
die zusammenstoßenden Ränder von einem
Paar flacher Knochen, mit doppelt und drey-
fachen Reihen von zackichten Zähnchen und
Zapfen in einander greifen; die zumahl auf der
Außenseite ein sonderbares Ansehn geben. Ih-
rer sind eigentlich nur drey bis vier: 1. Die
Kreuznaht (S. coronalis). 2. Die Pfeil-
naht (S. sagittalis) und 3. die Hinter-
hauptsnaht (S. lambdoidea). Hierzu kommt,
gewöhnlich doch nur bey jungen Personen 4. die
Stirnnaht (S. frontalis).

b) unächte Nähte (suturae spuriae).
worunter alle übrige Suturen des Kopfs be-
griffen werden. Besonders sind dieß 1. die
Fugen (harmoniae), wobey die Knochen zwar
mit rauhen und unebnen, aber doch nicht so gezäh-
nelten Rändern an einander stoßen: und 2.
die Schuppennaht (S. squamosa). womit die
scharfzulaufende Fläche des Schlafbeins am
Scheitelbeine anliegta).

§. 100.

B) Gomphosis heist bloß die Befestigung
der Zähne in den Kinnladen, da sie mit ihren
Wurzeln in die Zahnzellen wie eingenagelt sind.

a) winslow in den Mém. de l'Acad. des Sc. v. J.
1720. p. 384 u. f.
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[77/0103] Man theilt sie wieder in zwey Gattungen a) ächte Nähte (Suturae verae). Wenn die zusammenstoßenden Ränder von einem Paar flacher Knochen, mit doppelt und drey- fachen Reihen von zackichten Zähnchen und Zapfen in einander greifen; die zumahl auf der Außenseite ein sonderbares Ansehn geben. Ih- rer sind eigentlich nur drey bis vier: 1. Die Kreuznaht (S. coronalis). 2. Die Pfeil- naht (S. sagittalis) und 3. die Hinter- hauptsnaht (S. lambdoidea). Hierzu kommt, gewöhnlich doch nur bey jungen Personen 4. die Stirnnaht (S. frontalis). b) unächte Nähte (suturae spuriae). worunter alle übrige Suturen des Kopfs be- griffen werden. Besonders sind dieß 1. die Fugen (harmoniae), wobey die Knochen zwar mit rauhen und unebnen, aber doch nicht so gezäh- nelten Rändern an einander stoßen: und 2. die Schuppennaht (S. squamosa). womit die scharfzulaufende Fläche des Schlafbeins am Scheitelbeine anliegt a). §. 100. B) Gomphosis heist bloß die Befestigung der Zähne in den Kinnladen, da sie mit ihren Wurzeln in die Zahnzellen wie eingenagelt sind. a) winslow in den Mém. de l'Acad. des Sc. v. J. 1720. p. 384 u. f.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/103>, abgerufen am 24.04.2024.