Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

Bild:
<< vorherige Seite

sonst nicht leicht schließen könntene), wenn
nicht solche kleine Knochenkernchen zwischen
ihnen erzeugt, und durch ihre Vermittelung
die Verbindung der Nähte befördert würde.



e) Diese Entstehungsart der Zwickelbeinchen ergiebt
sich am deutlichsten bey innern Wasserköpfen von
ansehnlicher Größe, wovon ich Beyspiele vor mir
habe an welchen die großen häutigen Zwischen-
räume zwischen den vergrößerten ausgedehnten
flachen Knochen der Hirnschale, mit einer Menge
kleiner linsenförmiger Knochenkernchen wie durch-
säct sind.Diese so zufällige - meist erst durch eine
Krankheit veranlaßte - Entstehung dieser Knö-
chelchen, scheint mir, vollends in Verbindung mit
dem was in der vorigen Note von ihrer oft so
eleganten Symmetrie gesagt worden, wiederum
einen nicht unbeträchtlichen Beweis für die Macht
des Bildungstriebes abzugeben, und hingegen
die Präexistenz der präformirten Keime zu ent-
kräften.

sonst nicht leicht schließen könntene), wenn
nicht solche kleine Knochenkernchen zwischen
ihnen erzeugt, und durch ihre Vermittelung
die Verbindung der Nähte befördert würde.



e) Diese Entstehungsart der Zwickelbeinchen ergiebt
sich am deutlichsten bey innern Wasserköpfen von
ansehnlicher Größe, wovon ich Beyspiele vor mir
habe an welchen die großen häutigen Zwischen-
räume zwischen den vergrößerten ausgedehnten
flachen Knochen der Hirnschale, mit einer Menge
kleiner linsenförmiger Knochenkernchen wie durch-
säct sind.Diese so zufällige – meist erst durch eine
Krankheit veranlaßte – Entstehung dieser Knö-
chelchen, scheint mir, vollends in Verbindung mit
dem was in der vorigen Note von ihrer oft so
eleganten Symmetrie gesagt worden, wiederum
einen nicht unbeträchtlichen Beweis für die Macht
des Bildungstriebes abzugeben, und hingegen
die Präexistenz der präformirten Keime zu ent-
kräften.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0218" xml:id="pb192_0001" n="192"/>
sonst nicht leicht schließen könnten<note anchored="true" place="foot" n="e)"><p>Diese Entstehungsart der Zwickelbeinchen ergiebt<lb/>
sich am deutlichsten bey innern Wasserköpfen von<lb/>
ansehnlicher Größe, wovon ich Beyspiele vor mir<lb/>
habe an welchen die großen häutigen Zwischen-<lb/>
räume zwischen den vergrößerten ausgedehnten<lb/>
flachen Knochen der Hirnschale, mit einer Menge<lb/>
kleiner linsenförmiger Knochenkernchen wie durch-<lb/>
säct sind.</p><p>Diese so zufällige &#x2013; meist erst durch eine<lb/>
Krankheit veranlaßte &#x2013; Entstehung dieser Knö-<lb/>
chelchen, scheint mir, vollends in Verbindung mit<lb/>
dem was in der vorigen Note von ihrer oft so<lb/>
eleganten Symmetrie gesagt worden, wiederum<lb/>
einen nicht unbeträchtlichen Beweis für die Macht<lb/>
des Bildungstriebes abzugeben, und hingegen<lb/>
die Präexistenz der präformirten Keime zu ent-<lb/>
kräften.</p></note>, wenn<lb/>
nicht solche kleine Knochenkernchen zwischen<lb/>
ihnen erzeugt, und durch ihre Vermittelung<lb/>
die Verbindung der Nähte befördert würde.</p>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </div>
        </div>
        <div n="2">
</div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[192/0218] sonst nicht leicht schließen könnten e), wenn nicht solche kleine Knochenkernchen zwischen ihnen erzeugt, und durch ihre Vermittelung die Verbindung der Nähte befördert würde. e) Diese Entstehungsart der Zwickelbeinchen ergiebt sich am deutlichsten bey innern Wasserköpfen von ansehnlicher Größe, wovon ich Beyspiele vor mir habe an welchen die großen häutigen Zwischen- räume zwischen den vergrößerten ausgedehnten flachen Knochen der Hirnschale, mit einer Menge kleiner linsenförmiger Knochenkernchen wie durch- säct sind. Diese so zufällige – meist erst durch eine Krankheit veranlaßte – Entstehung dieser Knö- chelchen, scheint mir, vollends in Verbindung mit dem was in der vorigen Note von ihrer oft so eleganten Symmetrie gesagt worden, wiederum einen nicht unbeträchtlichen Beweis für die Macht des Bildungstriebes abzugeben, und hingegen die Präexistenz der präformirten Keime zu ent- kräften.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/218
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/218>, abgerufen am 23.04.2024.