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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

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e).

§. 281.

Man theilt jede Rippe, wie alle solche lange
Knochen, in das Mittelstück und die beyden
Enden.

Das hintere Ende dient zur Verbin-
dung der Rippen mit den Rückenwirbeln, an
welchen sie mit zwey besondern Gelenkknöpfen
articulirenf).

A) Der innere von diesen beyden (capitu-
lum articulare
) liegt am äußersten Ende der
Rippe, (das aber bey seiner gekrümmten Rich-
tung nach der Brusthöhle zugekehrt ist), und
paßt genau in die obgedachten (§. 242) Ge-
lenkflächen die entweder als sinus proprii an

e) wirbeln eingelenkt sind, und die bey der reifen
Leibesfrucht noch aus bloßen Knorpel bestehn,
würden nachher erst zu Epiphysen ehe sie mit
dem Hauptstück der Rippen zusammenwüchsen:
das geschehe aber sehr geschwinde; und nur beym
obersten Rippenpaar erst um die Zeit des völlig
erreichten Wachsthums.Ich habe dieses alles nicht so finden können,
sondern bey einer großen Menge von Rippen un-
gebohrner Leibesfrüchte und kleiner Kinder die ich
deßhalb untersucht und theils vor mir habe, ist
nichts einer wahren Epiphyse (in dem Sinne
wie er Th. I. §. 42. bestimmt worden) ähnliches
zu finden; sondern offenbar werden die Anfangs
bloß knorplichen Gelenkknöpfe nach und nach von
den benachbarten Stellen der Diaphyse (Th. I.
a. a. O.) eingenommen: ohne daß sich erst be-
sondre Knochenkernchen in denselben erzeugen.
f) vesalius cap. 19. fig. 3. 4. 5.

e).

§. 281.

Man theilt jede Rippe, wie alle solche lange
Knochen, in das Mittelstück und die beyden
Enden.

Das hintere Ende dient zur Verbin-
dung der Rippen mit den Rückenwirbeln, an
welchen sie mit zwey besondern Gelenkknöpfen
articulirenf).

A) Der innere von diesen beyden (capitu-
lum articulare
) liegt am äußersten Ende der
Rippe, (das aber bey seiner gekrümmten Rich-
tung nach der Brusthöhle zugekehrt ist), und
paßt genau in die obgedachten (§. 242) Ge-
lenkflächen die entweder als sinus proprii an

e) wirbeln eingelenkt sind, und die bey der reifen
Leibesfrucht noch aus bloßen Knorpel bestehn,
würden nachher erst zu Epiphysen ehe sie mit
dem Hauptstück der Rippen zusammenwüchsen:
das geschehe aber sehr geschwinde; und nur beym
obersten Rippenpaar erst um die Zeit des völlig
erreichten Wachsthums.Ich habe dieses alles nicht so finden können,
sondern bey einer großen Menge von Rippen un-
gebohrner Leibesfrüchte und kleiner Kinder die ich
deßhalb untersucht und theils vor mir habe, ist
nichts einer wahren Epiphyse (in dem Sinne
wie er Th. I. §. 42. bestimmt worden) ähnliches
zu finden; sondern offenbar werden die Anfangs
bloß knorplichen Gelenkknöpfe nach und nach von
den benachbarten Stellen der Diaphyse (Th. I.
a. a. O.) eingenommen: ohne daß sich erst be-
sondre Knochenkernchen in denselben erzeugen.
f) vesalius cap. 19. fig. 3. 4. 5.
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[348/0374] e). §. 281. Man theilt jede Rippe, wie alle solche lange Knochen, in das Mittelstück und die beyden Enden. Das hintere Ende dient zur Verbin- dung der Rippen mit den Rückenwirbeln, an welchen sie mit zwey besondern Gelenkknöpfen articuliren f). A) Der innere von diesen beyden (capitu- lum articulare) liegt am äußersten Ende der Rippe, (das aber bey seiner gekrümmten Rich- tung nach der Brusthöhle zugekehrt ist), und paßt genau in die obgedachten (§. 242) Ge- lenkflächen die entweder als sinus proprii an e) wirbeln eingelenkt sind, und die bey der reifen Leibesfrucht noch aus bloßen Knorpel bestehn, würden nachher erst zu Epiphysen ehe sie mit dem Hauptstück der Rippen zusammenwüchsen: das geschehe aber sehr geschwinde; und nur beym obersten Rippenpaar erst um die Zeit des völlig erreichten Wachsthums. Ich habe dieses alles nicht so finden können, sondern bey einer großen Menge von Rippen un- gebohrner Leibesfrüchte und kleiner Kinder die ich deßhalb untersucht und theils vor mir habe, ist nichts einer wahren Epiphyse (in dem Sinne wie er Th. I. §. 42. bestimmt worden) ähnliches zu finden; sondern offenbar werden die Anfangs bloß knorplichen Gelenkknöpfe nach und nach von den benachbarten Stellen der Diaphyse (Th. I. a. a. O.) eingenommen: ohne daß sich erst be- sondre Knochenkernchen in denselben erzeugen. f) vesalius cap. 19. fig. 3. 4. 5.

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  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/374>, abgerufen am 28.03.2024.