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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

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§. 325.

Der zweyte große Fortsatz am Schulter-
blatt wird wegen einer vermeinten Aehnlichkeit
mit einem Rabenschnabel, coracoides (s. pro
cessus vnciformis
) genannt: und ist anfäng-
lich, selbst noch in den Kinderjahren, eine
Epiphyse. Er erhebet sich oberhalb des Hal-
ses mit einer breiten kurzen aufrechten Basis,
und verläuft sich dann über der Oberarmröhre,
aber nach vorn, in einen schmälern flachge-
druckten Zapfen, welcher dem Schlüsselbeine
zur Stütze dient (§. 314).

§. 326.

Der dritte Fortsatz des Schulterblattes
ist endlich der kurze dicke Hals, der zwischen
den vorigen beyden, nach unten liegt, und sich
in einen wulstigen Rand ausbreitet, welcher
die flache Pfanne zur Aufnahme des Kopfs
der Oberarmröhre bildet. Sie ist flach aus-
gehöhlt, ohngefähr wie ein sehr flacher kleiner
Löffel, und hat beynahe die Größe und den
Umriß einer großen Mandel, die Spitze auf-
wärts gekehrt.



§. 325.

Der zweyte große Fortsatz am Schulter-
blatt wird wegen einer vermeinten Aehnlichkeit
mit einem Rabenschnabel, coracoides (s. pro
cessus vnciformis
) genannt: und ist anfäng-
lich, selbst noch in den Kinderjahren, eine
Epiphyse. Er erhebet sich oberhalb des Hal-
ses mit einer breiten kurzen aufrechten Basis,
und verläuft sich dann über der Oberarmröhre,
aber nach vorn, in einen schmälern flachge-
druckten Zapfen, welcher dem Schlüsselbeine
zur Stütze dient (§. 314).

§. 326.

Der dritte Fortsatz des Schulterblattes
ist endlich der kurze dicke Hals, der zwischen
den vorigen beyden, nach unten liegt, und sich
in einen wulstigen Rand ausbreitet, welcher
die flache Pfanne zur Aufnahme des Kopfs
der Oberarmröhre bildet. Sie ist flach aus-
gehöhlt, ohngefähr wie ein sehr flacher kleiner
Löffel, und hat beynahe die Größe und den
Umriß einer großen Mandel, die Spitze auf-
wärts gekehrt.



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[388/0414] §. 325. Der zweyte große Fortsatz am Schulter- blatt wird wegen einer vermeinten Aehnlichkeit mit einem Rabenschnabel, coracoides (s. pro cessus vnciformis) genannt: und ist anfäng- lich, selbst noch in den Kinderjahren, eine Epiphyse. Er erhebet sich oberhalb des Hal- ses mit einer breiten kurzen aufrechten Basis, und verläuft sich dann über der Oberarmröhre, aber nach vorn, in einen schmälern flachge- druckten Zapfen, welcher dem Schlüsselbeine zur Stütze dient (§. 314). §. 326. Der dritte Fortsatz des Schulterblattes ist endlich der kurze dicke Hals, der zwischen den vorigen beyden, nach unten liegt, und sich in einen wulstigen Rand ausbreitet, welcher die flache Pfanne zur Aufnahme des Kopfs der Oberarmröhre bildet. Sie ist flach aus- gehöhlt, ohngefähr wie ein sehr flacher kleiner Löffel, und hat beynahe die Größe und den Umriß einer großen Mandel, die Spitze auf- wärts gekehrt.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/414>, abgerufen am 28.03.2024.