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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

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§. 75.

Sie ist mit unzähligen Blutgefäßen durch-
webte), deren größere Stämme schon im ge-
sunden Zustande zur Ernährung der Knochen
(§. 25), bey Beinbrüchen aber, oder bey
Verlust von Knochensubstanz zu Erzeugung
der Beinschwiele (§. 59.) dienen. Das alte
weiland so furchtbare Vorurtheil von der
vermögenden äußersten Empfindlichkeit der
Beinhautf) ist zumahl durch Haller's zahl-
reiche Versuche und Beobachtungen widerlegt.

§. 76.

Ihr Nutze ist vielfach. Namentlich lie-
fert sie die Nahrungsgefäße für den Knochen
und für sein Mark: verbindet gewissermaßen
die eizelnen Knochen zum ganzen Gerippe
zusammen: und befestigt die Ansähe der
Knochen an das Hauptstück derselben. Zu

e) albini icones ossium foetus tab. XVI. fig. 162.
f) Doch ist die Empfindlichkeit der Beinhaut auch
noch neuerlich von manchen behauptet worden
z. B. von Bromfield, Boyer u. a.m. - van
Hoorn nennt sie eine membrana, neruos qui-
dem accipiens quam plurimos, sed tamen
parum sensilis
a. a. O. S. 37. v. haller de
partib. c. h. sensibilib
. in den Commentar. Societ.
Goettingens
. T. II. p. 123 u. f. und in den nouis
commentariis
T. III. p. 13 u. f. Auch petr.
castell
exper. quibus varias c. h. partes sen-
tiendi facultate carere constitit. Goett
. 1753.
p. 61 u. f.
§. 75.

Sie ist mit unzähligen Blutgefäßen durch-
webte), deren größere Stämme schon im ge-
sunden Zustande zur Ernährung der Knochen
(§. 25), bey Beinbrüchen aber, oder bey
Verlust von Knochensubstanz zu Erzeugung
der Beinschwiele (§. 59.) dienen. Das alte
weiland so furchtbare Vorurtheil von der
vermögenden äußersten Empfindlichkeit der
Beinhautf) ist zumahl durch Haller's zahl-
reiche Versuche und Beobachtungen widerlegt.

§. 76.

Ihr Nutze ist vielfach. Namentlich lie-
fert sie die Nahrungsgefäße für den Knochen
und für sein Mark: verbindet gewissermaßen
die eizelnen Knochen zum ganzen Gerippe
zusammen: und befestigt die Ansähe der
Knochen an das Hauptstück derselben. Zu

e) albini icones ossium foetus tab. XVI. fig. 162.
f) Doch ist die Empfindlichkeit der Beinhaut auch
noch neuerlich von manchen behauptet worden
z. B. von Bromfield, Boyer u. a.m. – van
Hoorn nennt sie eine membrana, neruos qui-
dem accipiens quam plurimos, sed tamen
parum sensilis
a. a. O. S. 37. v. haller de
partib. c. h. sensibilib
. in den Commentar. Societ.
Goettingens
. T. II. p. 123 u. f. und in den nouis
commentariis
T. III. p. 13 u. f. Auch petr.
castell
exper. quibus varias c. h. partes sen-
tiendi facultate carere constitit. Goett
. 1753.
p. 61 u. f.
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[58/0084] §. 75. Sie ist mit unzähligen Blutgefäßen durch- webt e), deren größere Stämme schon im ge- sunden Zustande zur Ernährung der Knochen (§. 25), bey Beinbrüchen aber, oder bey Verlust von Knochensubstanz zu Erzeugung der Beinschwiele (§. 59.) dienen. Das alte weiland so furchtbare Vorurtheil von der vermögenden äußersten Empfindlichkeit der Beinhaut f) ist zumahl durch Haller's zahl- reiche Versuche und Beobachtungen widerlegt. §. 76. Ihr Nutze ist vielfach. Namentlich lie- fert sie die Nahrungsgefäße für den Knochen und für sein Mark: verbindet gewissermaßen die eizelnen Knochen zum ganzen Gerippe zusammen: und befestigt die Ansähe der Knochen an das Hauptstück derselben. Zu e) albini icones ossium foetus tab. XVI. fig. 162. f) Doch ist die Empfindlichkeit der Beinhaut auch noch neuerlich von manchen behauptet worden z. B. von Bromfield, Boyer u. a.m. – van Hoorn nennt sie eine membrana, neruos qui- dem accipiens quam plurimos, sed tamen parum sensilis a. a. O. S. 37. v. haller de partib. c. h. sensibilib. in den Commentar. Societ. Goettingens. T. II. p. 123 u. f. und in den nouis commentariis T. III. p. 13 u. f. Auch petr. castell exper. quibus varias c. h. partes sen- tiendi facultate carere constitit. Goett. 1753. p. 61 u. f.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/84>, abgerufen am 28.03.2024.