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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779.

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Mutter nimt sie bey Gefahr darin auf, und
sucht sich und ihre Bürde durch die Flucht zu ret-
ten. Das Thier ist in beiden Indien zu Hause,
und erreicht die Grösse eines Fuchses.

c) Leporina.

19. jacvlvs. Pedes antici brevissimi, po-
stici elongati. Cauda corpore longior
.

1. Giganteus. Der Ränguruh. J. cauda at-
tenuata
.

Cptn. Cook, in Hawkesworth's Account etc.
Vol
. III. No. 20.

Dieses durch die neuern Reisen der Engländer
nach der Südsee bekannt gewordne Thier ist auf
Neu-Süd-Wallis zu Hause, und hat in der Grö-
ße, und in der Bildung des Kopfs, viel vom
Windspiel. Sein Fell ist mausefahl; das Fleisch
eßbar und schmackhaft; übrigens änelt es in sei-
nem ganzen Habitus und in seinen Sprüngen der
folgenden Gattung.

2. Jerboa. Der Erdhaase; die zweybeinich-
te Bergmaus der Araber; der Alactacha.
J. cauda floccosa, plantis tridactylis.

Haym, tesoro Britann. Vol. II. p. 124.

Dieses sonderbare Thier, was schon auf den al-
ten Münzen von Cyrene sehr gut abgebildet ist,
findet sich in Nord-Africa, in Arabien, Geor-
gien und Sibirien. Es macht sich Hölen in die
Erde*), wo es am Tage verborgen bleibt, und
des Nachts seinen Geschäfften nachgeht. Die
Vorderfüße sind, zumal wenn es sitzt, beynah
unmerklich, die hintern hingegen ungeheuer lang

*) Sprüchw. Salom. K. 30. V. 26.

Mutter nimt sie bey Gefahr darin auf, und
sucht sich und ihre Bürde durch die Flucht zu ret-
ten. Das Thier ist in beiden Indien zu Hause,
und erreicht die Grösse eines Fuchses.

c) Leporina.

19. jacvlvs. Pedes antici brevissimi, po-
stici elongati. Cauda corpore longior
.

1. Giganteus. Der Ränguruh. J. cauda at-
tenuata
.

Cptn. Cook, in Hawkesworth's Account ꝛc.
Vol
. III. No. 20.

Dieses durch die neuern Reisen der Engländer
nach der Südsee bekannt gewordne Thier ist auf
Neu-Süd-Wallis zu Hause, und hat in der Grö-
ße, und in der Bildung des Kopfs, viel vom
Windspiel. Sein Fell ist mausefahl; das Fleisch
eßbar und schmackhaft; übrigens änelt es in sei-
nem ganzen Habitus und in seinen Sprüngen der
folgenden Gattung.

2. Jerboa. Der Erdhaase; die zweybeinich-
te Bergmaus der Araber; der Alactacha.
J. cauda floccosa, plantis tridactylis.

Haym, tesoro Britann. Vol. II. p. 124.

Dieses sonderbare Thier, was schon auf den al-
ten Münzen von Cyrene sehr gut abgebildet ist,
findet sich in Nord-Africa, in Arabien, Geor-
gien und Sibirien. Es macht sich Hölen in die
Erde*), wo es am Tage verborgen bleibt, und
des Nachts seinen Geschäfften nachgeht. Die
Vorderfüße sind, zumal wenn es sitzt, beynah
unmerklich, die hintern hingegen ungeheuer lang

*) Sprüchw. Salom. K. 30. V. 26.
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[88/0110] Mutter nimt sie bey Gefahr darin auf, und sucht sich und ihre Bürde durch die Flucht zu ret- ten. Das Thier ist in beiden Indien zu Hause, und erreicht die Grösse eines Fuchses. c) Leporina. 19. jacvlvs. Pedes antici brevissimi, po- stici elongati. Cauda corpore longior. 1. Giganteus. Der Ränguruh. J. cauda at- tenuata. Cptn. Cook, in Hawkesworth's Account ꝛc. Vol. III. No. 20. Dieses durch die neuern Reisen der Engländer nach der Südsee bekannt gewordne Thier ist auf Neu-Süd-Wallis zu Hause, und hat in der Grö- ße, und in der Bildung des Kopfs, viel vom Windspiel. Sein Fell ist mausefahl; das Fleisch eßbar und schmackhaft; übrigens änelt es in sei- nem ganzen Habitus und in seinen Sprüngen der folgenden Gattung. 2. Jerboa. Der Erdhaase; die zweybeinich- te Bergmaus der Araber; der Alactacha. J. cauda floccosa, plantis tridactylis. Haym, tesoro Britann. Vol. II. p. 124. Dieses sonderbare Thier, was schon auf den al- ten Münzen von Cyrene sehr gut abgebildet ist, findet sich in Nord-Africa, in Arabien, Geor- gien und Sibirien. Es macht sich Hölen in die Erde *), wo es am Tage verborgen bleibt, und des Nachts seinen Geschäfften nachgeht. Die Vorderfüße sind, zumal wenn es sitzt, beynah unmerklich, die hintern hingegen ungeheuer lang *) Sprüchw. Salom. K. 30. V. 26.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/110>, abgerufen am 29.03.2024.