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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779.

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§. 97.

Den mehresten Amphibien ist, wie schon
die Benennung der ganzen Classe andeutet,
Wasser und Land zum gemeinschaftlichen Auf-
enthalt angewiesen. Die meisten gehen will-
kührlich in beiden Elementen ihren Geschäften
und ihrer Nahrung nach. Manche bringen
hingegen entweder eine bestimmte Periode ihres
Gebens, oder gewisse Jahrszeiten blos in einem
von beiden zu; und andere heissen endlich abusive
Amphibien, da sie blos fürs Land, oder blos
fürs Wasser und nicht für beides zugleich bestimmt
sind. Von den Landthieren dieser Classe, leben
viele in dumpfichtem, feuchtem Dickicht, und die
könnten freylich Linne's nachtheilige Aeuserung
rechtfertigen; andere aber suchen sich auch recht
trockne, anmuthige, der Sonnenwärme ausge-
setzte Gegenden zur Wohnung aus; manche le-
ben gar auf Bäumen u. s. w.

§. 98.

Die Nahrungsmittel der Amphibien sind
überaus mannichfaltig. Manche leben von le-
bendigen warmblütigen oder kaltblütigen Thie-
ren, von Insecten, Conchylien, Fischeyern; an-
dere von Aas, vom Miste anderer Thiere; viele
aber von blos vegetabilischen Substanzen, Pflan-
zen-Wurzeln etc. Sie sind überhaupt in der
Wahl ihrer Speise nicht eckel, und fast an gar
keine besonders bestimmte Alimente gebunden.

§. 97.

Den mehresten Amphibien ist, wie schon
die Benennung der ganzen Classe andeutet,
Wasser und Land zum gemeinschaftlichen Auf-
enthalt angewiesen. Die meisten gehen will-
kührlich in beiden Elementen ihren Geschäften
und ihrer Nahrung nach. Manche bringen
hingegen entweder eine bestimmte Periode ihres
Gebens, oder gewisse Jahrszeiten blos in einem
von beiden zu; und andere heissen endlich abusive
Amphibien, da sie blos fürs Land, oder blos
fürs Wasser und nicht für beides zugleich bestimmt
sind. Von den Landthieren dieser Classe, leben
viele in dumpfichtem, feuchtem Dickicht, und die
könnten freylich Linne's nachtheilige Aeuserung
rechtfertigen; andere aber suchen sich auch recht
trockne, anmuthige, der Sonnenwärme ausge-
setzte Gegenden zur Wohnung aus; manche le-
ben gar auf Bäumen u. s. w.

§. 98.

Die Nahrungsmittel der Amphibien sind
überaus mannichfaltig. Manche leben von le-
bendigen warmblütigen oder kaltblütigen Thie-
ren, von Insecten, Conchylien, Fischeyern; an-
dere von Aas, vom Miste anderer Thiere; viele
aber von blos vegetabilischen Substanzen, Pflan-
zen-Wurzeln ꝛc. Sie sind überhaupt in der
Wahl ihrer Speise nicht eckel, und fast an gar
keine besonders bestimmte Alimente gebunden.

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[247/0270] §. 97. Den mehresten Amphibien ist, wie schon die Benennung der ganzen Classe andeutet, Wasser und Land zum gemeinschaftlichen Auf- enthalt angewiesen. Die meisten gehen will- kührlich in beiden Elementen ihren Geschäften und ihrer Nahrung nach. Manche bringen hingegen entweder eine bestimmte Periode ihres Gebens, oder gewisse Jahrszeiten blos in einem von beiden zu; und andere heissen endlich abusive Amphibien, da sie blos fürs Land, oder blos fürs Wasser und nicht für beides zugleich bestimmt sind. Von den Landthieren dieser Classe, leben viele in dumpfichtem, feuchtem Dickicht, und die könnten freylich Linne's nachtheilige Aeuserung rechtfertigen; andere aber suchen sich auch recht trockne, anmuthige, der Sonnenwärme ausge- setzte Gegenden zur Wohnung aus; manche le- ben gar auf Bäumen u. s. w. §. 98. Die Nahrungsmittel der Amphibien sind überaus mannichfaltig. Manche leben von le- bendigen warmblütigen oder kaltblütigen Thie- ren, von Insecten, Conchylien, Fischeyern; an- dere von Aas, vom Miste anderer Thiere; viele aber von blos vegetabilischen Substanzen, Pflan- zen-Wurzeln ꝛc. Sie sind überhaupt in der Wahl ihrer Speise nicht eckel, und fast an gar keine besonders bestimmte Alimente gebunden.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/269>, abgerufen am 29.03.2024.