Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite
Zweyter Abschnitt.
Von den organisirten Körpern
überhaupt.
§. 8.

Was ein organisirter Körper im Gegensatz
vom unorganisirten, vom Mineral, sey, ha-
ben wir oben (§. 2.) bestimmt. Jetzt müssen
wir die allgemeinen Eigenschaften dieser Kör-
per, die Eigenschaften, die der Mensch und
die Made, die Ceder und der Schimmel mit
einander gemein haben, näher beleuchten.

§. 9.

Jeder organisirte Körper entsteht, lebt,
und stirbt ab. Das sind die drey großen
Revolutionen, welche die Existenz eines je-
den Thiers oder jeder Pflanze unumgänglich
voraussetzt, sie mögen nun wie der Baobab
(Adansonia) und die Eiche ein Alter von Jahr-
tausenden erreichen, oder wie mancher Schim-
mel (Embolus carneus hall.) binnen einer
einzigen Stunde entstehen, erwachsen, veral-
tern und sterben; und wenn sie auch selbst so-
gleich nach der Empfängnis wieder vernichtet

Zweyter Abschnitt.
Von den organisirten Körpern
überhaupt.
§. 8.

Was ein organisirter Körper im Gegensatz
vom unorganisirten, vom Mineral, sey, ha-
ben wir oben (§. 2.) bestimmt. Jetzt müssen
wir die allgemeinen Eigenschaften dieser Kör-
per, die Eigenschaften, die der Mensch und
die Made, die Ceder und der Schimmel mit
einander gemein haben, näher beleuchten.

§. 9.

Jeder organisirte Körper entsteht, lebt,
und stirbt ab. Das sind die drey großen
Revolutionen, welche die Existenz eines je-
den Thiers oder jeder Pflanze unumgänglich
voraussetzt, sie mögen nun wie der Baobab
(Adansonia) und die Eiche ein Alter von Jahr-
tausenden erreichen, oder wie mancher Schim-
mel (Embolus carneus hall.) binnen einer
einzigen Stunde entstehen, erwachsen, veral-
tern und sterben; und wenn sie auch selbst so-
gleich nach der Empfängnis wieder vernichtet

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000023">
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0024" xml:id="pb012_0001" n="12"/>
        <head rendition="#c">Zweyter Abschnitt.<lb/>
Von den organisirten Körpern<lb/>
überhaupt.</head><lb/>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 8.</head><lb/>
          <p rendition="#no_indent">Was ein organisirter Körper im Gegensatz<lb/>
vom unorganisirten, vom Mineral, sey, ha-<lb/>
ben wir oben (§. 2.) bestimmt. Jetzt müssen<lb/>
wir die allgemeinen Eigenschaften dieser Kör-<lb/>
per, die Eigenschaften, die der Mensch und<lb/>
die Made, die Ceder und der Schimmel mit<lb/>
einander gemein haben, näher beleuchten.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 9.</head><lb/>
          <p>Jeder organisirte Körper entsteht, lebt,<lb/>
und stirbt ab. Das sind die drey großen<lb/>
Revolutionen, welche die Existenz eines je-<lb/>
den Thiers oder jeder Pflanze unumgänglich<lb/>
voraussetzt, sie mögen nun wie der Baobab<lb/>
(<hi rendition="#aq">Adansonia</hi>) und die Eiche ein Alter von Jahr-<lb/>
tausenden erreichen, oder wie mancher Schim-<lb/>
mel (<hi rendition="#aq">Embolus carneus</hi> <hi rendition="#k"><hi rendition="#g">hall</hi></hi>.) binnen einer<lb/>
einzigen Stunde entstehen, erwachsen, veral-<lb/>
tern und sterben; und wenn sie auch selbst so-<lb/>
gleich nach der Empfängnis wieder vernichtet<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[12/0024] Zweyter Abschnitt. Von den organisirten Körpern überhaupt. §. 8. Was ein organisirter Körper im Gegensatz vom unorganisirten, vom Mineral, sey, ha- ben wir oben (§. 2.) bestimmt. Jetzt müssen wir die allgemeinen Eigenschaften dieser Kör- per, die Eigenschaften, die der Mensch und die Made, die Ceder und der Schimmel mit einander gemein haben, näher beleuchten. §. 9. Jeder organisirte Körper entsteht, lebt, und stirbt ab. Das sind die drey großen Revolutionen, welche die Existenz eines je- den Thiers oder jeder Pflanze unumgänglich voraussetzt, sie mögen nun wie der Baobab (Adansonia) und die Eiche ein Alter von Jahr- tausenden erreichen, oder wie mancher Schim- mel (Embolus carneus hall.) binnen einer einzigen Stunde entstehen, erwachsen, veral- tern und sterben; und wenn sie auch selbst so- gleich nach der Empfängnis wieder vernichtet

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/24
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/24>, abgerufen am 25.04.2024.