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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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Körper dieser Thiere; und zwischen ihnen ist
eine Floränliche Haut ausgespannt, die statt
Flügel dient (§. 43). Daher können sie eben
so wenig als die Affen bequem auf der Erde
gehn.

11. vespertilio. Fledermaus. Pollex
palmarum et digiti plantarum breves, reli-
qui longissimi
.

1. Spectrum. der Vampyr. V. ecaudatus,
naso infundibiliformi lanceolato
. *

seba thesaur. I. tab. LVIII. fig. I.

Die Flügel abgerechnet, hat der Körper dieses
Thiers, was sich vorzüglich in Brasilien auf-
hält, die Grösse vom Eichhorn. Es ist von
graubräunlicher Farbe, lebt von Thieren und
Baumfrüchten, wird aber dadurch wenigstens
beschwerlich wenn auch nicht sehr gefährlich,*)
daß es nicht nur den Rindvieh, Pferden, Maul-
eseln etc. sondern auch schlafenden Menschen, bey
welchen es sich vorzüglich an die Fuszehen setzt,
Blut aussaugt, woher es denn auch den Na-
men des Vampyrs erhalten hat.

2. canis volans. der fliegende Hund. (Linne's
vampyrus) V. ecaudatus, naso simplici,
membrana inter femora divisa
. *

seba thesaur. I. tab. LVII. fig. 1. 2.

Ist ohngefähr von der Grösse des Vampyrs,
lebt aber blos von Baumfrüchten und wird also
ganz unrichtig Vampyr genannt: findet sich
Schaarenweis auf Ternate und andern Ostin-

*) i. de lery voyage faict en la Terre de Bresil p.
157. sq.

Körper dieser Thiere; und zwischen ihnen ist
eine Floränliche Haut ausgespannt, die statt
Flügel dient (§. 43). Daher können sie eben
so wenig als die Affen bequem auf der Erde
gehn.

11. vespertilio. Fledermaus. Pollex
palmarum et digiti plantarum breves, reli-
qui longissimi
.

1. Spectrum. der Vampyr. V. ecaudatus,
naso infundibiliformi lanceolato
. *

seba thesaur. I. tab. LVIII. fig. I.

Die Flügel abgerechnet, hat der Körper dieses
Thiers, was sich vorzüglich in Brasilien auf-
hält, die Grösse vom Eichhorn. Es ist von
graubräunlicher Farbe, lebt von Thieren und
Baumfrüchten, wird aber dadurch wenigstens
beschwerlich wenn auch nicht sehr gefährlich,*)
daß es nicht nur den Rindvieh, Pferden, Maul-
eseln ꝛc. sondern auch schlafenden Menschen, bey
welchen es sich vorzüglich an die Fuszehen setzt,
Blut aussaugt, woher es denn auch den Na-
men des Vampyrs erhalten hat.

2. canis volans. der fliegende Hund. (Linne's
vampyrus) V. ecaudatus, naso simplici,
membrana inter femora divisa
. *

seba thesaur. I. tab. LVII. fig. 1. 2.

Ist ohngefähr von der Grösse des Vampyrs,
lebt aber blos von Baumfrüchten und wird also
ganz unrichtig Vampyr genannt: findet sich
Schaarenweis auf Ternate und andern Ostin-

*) i. de lery voyage faict en la Terre de Bresil p.
157. sq.
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[73/0085] Körper dieser Thiere; und zwischen ihnen ist eine Floränliche Haut ausgespannt, die statt Flügel dient (§. 43). Daher können sie eben so wenig als die Affen bequem auf der Erde gehn. 11. vespertilio. Fledermaus. Pollex palmarum et digiti plantarum breves, reli- qui longissimi. 1. Spectrum. der Vampyr. V. ecaudatus, naso infundibiliformi lanceolato. * seba thesaur. I. tab. LVIII. fig. I. Die Flügel abgerechnet, hat der Körper dieses Thiers, was sich vorzüglich in Brasilien auf- hält, die Grösse vom Eichhorn. Es ist von graubräunlicher Farbe, lebt von Thieren und Baumfrüchten, wird aber dadurch wenigstens beschwerlich wenn auch nicht sehr gefährlich, *) daß es nicht nur den Rindvieh, Pferden, Maul- eseln ꝛc. sondern auch schlafenden Menschen, bey welchen es sich vorzüglich an die Fuszehen setzt, Blut aussaugt, woher es denn auch den Na- men des Vampyrs erhalten hat. 2. canis volans. der fliegende Hund. (Linne's vampyrus) V. ecaudatus, naso simplici, membrana inter femora divisa. * seba thesaur. I. tab. LVII. fig. 1. 2. Ist ohngefähr von der Grösse des Vampyrs, lebt aber blos von Baumfrüchten und wird also ganz unrichtig Vampyr genannt: findet sich Schaarenweis auf Ternate und andern Ostin- *) i. de lery voyage faict en la Terre de Bresil p. 157. sq.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/85>, abgerufen am 29.03.2024.