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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.

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und von Kälte ausdauern, so daß man z. B.
ungezweifelte Beyspiele von Wassermolchen
und Fröschen hat, die sowohl im Magen und
Darmcanal von Menschen gelebt haben, als
auch ihrem Leben unbeschadet in dichte Eis-
schollen eingefroren sind.

§. 83.

Und eben weil die Amphibien mit Lungen
versehen sind, so sind sie auch noch fähig
Stimme von sich zu geben: doch scheinen
einige (wie z. B. unter den hieländischen der
wahre Salamander, die grüne Eidexe, die
Blindschleiche etc.) gänzlich stumm zu seyn.

§. 84.

In Rücksicht der Bildung überhaupt
herrscht vorzüglich die doppelte Verschiedenheit
unter den Amphibien, daß sie entweder, wie
die Schildkröten, Frösche, Eidexen etc. mit vier
Füßen versehen sind; oder aber, als Schlangen
einen langgestreckten, cylindrischen Körper
ohne alle äußere Bewegungswerkzeuge haben.

§. 85.

Die äußern Bedeckungen sind bey den
Amphibien mannigfaltiger als bey den warm-
blütigen Thieren. Einige sind mit einer knochi-
gen Schale überzogen: andere mit hornartigen
Reifen, oder mit zahlreichen kleinen Schildchen,

und von Kälte ausdauern, so daß man z. B.
ungezweifelte Beyspiele von Wassermolchen
und Fröschen hat, die sowohl im Magen und
Darmcanal von Menschen gelebt haben, als
auch ihrem Leben unbeschadet in dichte Eis-
schollen eingefroren sind.

§. 83.

Und eben weil die Amphibien mit Lungen
versehen sind, so sind sie auch noch fähig
Stimme von sich zu geben: doch scheinen
einige (wie z. B. unter den hieländischen der
wahre Salamander, die grüne Eidexe, die
Blindschleiche ꝛc.) gänzlich stumm zu seyn.

§. 84.

In Rücksicht der Bildung überhaupt
herrscht vorzüglich die doppelte Verschiedenheit
unter den Amphibien, daß sie entweder, wie
die Schildkröten, Frösche, Eidexen ꝛc. mit vier
Füßen versehen sind; oder aber, als Schlangen
einen langgestreckten, cylindrischen Körper
ohne alle äußere Bewegungswerkzeuge haben.

§. 85.

Die äußern Bedeckungen sind bey den
Amphibien mannigfaltiger als bey den warm-
blütigen Thieren. Einige sind mit einer knochi-
gen Schale überzogen: andere mit hornartigen
Reifen, oder mit zahlreichen kleinen Schildchen,

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[229/0253] und von Kälte ausdauern, so daß man z. B. ungezweifelte Beyspiele von Wassermolchen und Fröschen hat, die sowohl im Magen und Darmcanal von Menschen gelebt haben, als auch ihrem Leben unbeschadet in dichte Eis- schollen eingefroren sind. §. 83. Und eben weil die Amphibien mit Lungen versehen sind, so sind sie auch noch fähig Stimme von sich zu geben: doch scheinen einige (wie z. B. unter den hieländischen der wahre Salamander, die grüne Eidexe, die Blindschleiche ꝛc.) gänzlich stumm zu seyn. §. 84. In Rücksicht der Bildung überhaupt herrscht vorzüglich die doppelte Verschiedenheit unter den Amphibien, daß sie entweder, wie die Schildkröten, Frösche, Eidexen ꝛc. mit vier Füßen versehen sind; oder aber, als Schlangen einen langgestreckten, cylindrischen Körper ohne alle äußere Bewegungswerkzeuge haben. §. 85. Die äußern Bedeckungen sind bey den Amphibien mannigfaltiger als bey den warm- blütigen Thieren. Einige sind mit einer knochi- gen Schale überzogen: andere mit hornartigen Reifen, oder mit zahlreichen kleinen Schildchen,

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/253>, abgerufen am 29.03.2024.