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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.

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Sommergewächse, welche letztere nähmlich
schon mit dem Ende ihres eisten Sommers
absterben.

Anm. Auch von dem Wiederaufleben nach einem lan-
gen Vertrocknen, das im Thierreich vom Räder-
thier (S. 419. 487.) und vom Kleisteraal behauptet
worden, finden sich unter den Gewächsen ähnliche
Beyspiele: besonders an der deßhalb längst be-
rufenen Himmelsblume oder Sternschnuppe (tre-
mella
nostoc). Ich habe von dieser merkwürdi-
gen Erscheinung in der Abhandl. de vi vitali
sanguini deneganda
etc. Gotting. 1795. 4.
pag. 8. gehandelt.

§. 206.

Vom Nutzen des Gewächsreichs gestattet
der Raum hier nur etwas Weniges kurz zu
erwähnen.



Der unermeßlich große Einfluß ist schon
oben (§. 172 u. f.) berührt, den die Pflanzen
durch ihren phlogistischen Prozeß auf die
atmosphärische Luft äußern, indem sie derselben
einerseits das aus dem Thierreich unablässig
zufließende irrespirable kohlengesäuerte Gas
eben so unaufhörlich wieder entziehen und zu
ihrer Selbsterhaltung verwenden; und ander-
seits derselben durch ihre Blätter in der Hel-
lung Sauerstoffgas liefern.

§. 207.

Für gewisse Weltgegenden, besonders für
niedre Inseln der heißen Zonen, wird die

Sommergewächse, welche letztere nähmlich
schon mit dem Ende ihres eisten Sommers
absterben.

Anm. Auch von dem Wiederaufleben nach einem lan-
gen Vertrocknen, das im Thierreich vom Räder-
thier (S. 419. 487.) und vom Kleisteraal behauptet
worden, finden sich unter den Gewächsen ähnliche
Beyspiele: besonders an der deßhalb längst be-
rufenen Himmelsblume oder Sternschnuppe (tre-
mella
nostoc). Ich habe von dieser merkwürdi-
gen Erscheinung in der Abhandl. de vi vitali
sanguini deneganda
ꝛc. Gotting. 1795. 4.
pag. 8. gehandelt.

§. 206.

Vom Nutzen des Gewächsreichs gestattet
der Raum hier nur etwas Weniges kurz zu
erwähnen.



Der unermeßlich große Einfluß ist schon
oben (§. 172 u. f.) berührt, den die Pflanzen
durch ihren phlogistischen Prozeß auf die
atmosphärische Luft äußern, indem sie derselben
einerseits das aus dem Thierreich unablässig
zufließende irrespirable kohlengesäuerte Gas
eben so unaufhörlich wieder entziehen und zu
ihrer Selbsterhaltung verwenden; und ander-
seits derselben durch ihre Blätter in der Hel-
lung Sauerstoffgas liefern.

§. 207.

Für gewisse Weltgegenden, besonders für
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[518/0542] Sommergewächse, welche letztere nähmlich schon mit dem Ende ihres eisten Sommers absterben. Anm. Auch von dem Wiederaufleben nach einem lan- gen Vertrocknen, das im Thierreich vom Räder- thier (S. 419. 487.) und vom Kleisteraal behauptet worden, finden sich unter den Gewächsen ähnliche Beyspiele: besonders an der deßhalb längst be- rufenen Himmelsblume oder Sternschnuppe (tre- mella nostoc). Ich habe von dieser merkwürdi- gen Erscheinung in der Abhandl. de vi vitali sanguini deneganda ꝛc. Gotting. 1795. 4. pag. 8. gehandelt. §. 206. Vom Nutzen des Gewächsreichs gestattet der Raum hier nur etwas Weniges kurz zu erwähnen. Der unermeßlich große Einfluß ist schon oben (§. 172 u. f.) berührt, den die Pflanzen durch ihren phlogistischen Prozeß auf die atmosphärische Luft äußern, indem sie derselben einerseits das aus dem Thierreich unablässig zufließende irrespirable kohlengesäuerte Gas eben so unaufhörlich wieder entziehen und zu ihrer Selbsterhaltung verwenden; und ander- seits derselben durch ihre Blätter in der Hel- lung Sauerstoffgas liefern. §. 207. Für gewisse Weltgegenden, besonders für niedre Inseln der heißen Zonen, wird die

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 518. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/542>, abgerufen am 28.03.2024.