Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

Bild:
<< vorherige Seite

deßhalb an Ort und Stelle Untersuchung ange-
stellt hat, existirt dieser Vogel jetzt nicht mehr.
Und das ist nicht unwahrscheinlich, da er das
schwerleibigste, langsamste Thier der ganzen Classe,
folglich leicht zu fangen, und doch wegen seines
widrigen Fleisches von wenig Nutzen war*).



So weit die Landvögel. Nun die
Wasservögel in II. Ordnungen.

VIII. GRALLAE.

Diese, die Sumpfvögel, haben einen
walzenförmigen Schnabel von ungleicher Länge,
hohe Stelzenartige Beine, und auch mehren-
theils einen langen Hals, aber kurzen Schwanz.
Sie halten sich in sumpfigem, moorigem Boden
auf, leben meist von Amphibien, Fischen,
Insecten und Wasserpflanzen, die mehresten
nisten auf der Erde oder im Schilf, und werden
großentheils durch ihr vorzüglich schmackhaftes
Fleisch und durch ihre Eyer nutzbar.

52. Phoenicopterus. Rostrum de-
nudatum, infracto-incurvatum, denti-
culatum, pedes tetradactyli
.

*) Ich habe von diesem u. a. Beweisen der Verän-
derlichkeit in der Schöpfung im ersten Theile
der Beyträge zur Naturgeschichte S. 24 u. f.
gehandelt.

deßhalb an Ort und Stelle Untersuchung ange-
stellt hat, existirt dieser Vogel jetzt nicht mehr.
Und das ist nicht unwahrscheinlich, da er das
schwerleibigste, langsamste Thier der ganzen Classe,
folglich leicht zu fangen, und doch wegen seines
widrigen Fleisches von wenig Nutzen war*).



So weit die Landvögel. Nun die
Wasservögel in II. Ordnungen.

VIII. GRALLAE.

Diese, die Sumpfvögel, haben einen
walzenförmigen Schnabel von ungleicher Länge,
hohe Stelzenartige Beine, und auch mehren-
theils einen langen Hals, aber kurzen Schwanz.
Sie halten sich in sumpfigem, moorigem Boden
auf, leben meist von Amphibien, Fischen,
Insecten und Wasserpflanzen, die mehresten
nisten auf der Erde oder im Schilf, und werden
großentheils durch ihr vorzüglich schmackhaftes
Fleisch und durch ihre Eyer nutzbar.

52. Phoenicopterus. Rostrum de-
nudatum, infracto-incurvatum, denti-
culatum, pedes tetradactyli
.

*) Ich habe von diesem u. a. Beweisen der Verän-
derlichkeit in der Schöpfung im ersten Theile
der Beyträge zur Naturgeschichte S. 24 u. f.
gehandelt.
<TEI>
  <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000032">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0236" xml:id="pb214_0001" n="214"/>
deßhalb an Ort und Stelle Untersuchung ange-<lb/>
stellt hat, existirt dieser Vogel jetzt nicht mehr.<lb/>
Und das ist nicht unwahrscheinlich, da er das<lb/>
schwerleibigste, langsamste Thier der ganzen Classe,<lb/>
folglich leicht zu fangen, und doch wegen seines<lb/>
widrigen Fleisches von wenig Nutzen war<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Ich habe von diesem u. a. Beweisen der Verän-<lb/>
derlichkeit in der Schöpfung im ersten Theile<lb/>
der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Beyträge zur Naturgeschichte</hi></hi> S. 24 u. f.<lb/>
gehandelt.</p></note>.</p>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <p rendition="#l1em">So weit die Landvögel. Nun die<lb/>
Wasservögel in II. Ordnungen.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">VIII. <hi rendition="#aq">GRALLAE</hi>.</head><lb/>
            <p>Diese, die Sumpfvögel, haben einen<lb/>
walzenförmigen Schnabel von ungleicher Länge,<lb/>
hohe Stelzenartige Beine, und auch mehren-<lb/>
theils einen langen Hals, aber kurzen Schwanz.<lb/>
Sie halten sich in sumpfigem, moorigem Boden<lb/>
auf, leben meist von Amphibien, Fischen,<lb/>
Insecten und Wasserpflanzen, die mehresten<lb/>
nisten auf der Erde oder im Schilf, und werden<lb/>
großentheils durch ihr vorzüglich schmackhaftes<lb/>
Fleisch und durch ihre Eyer nutzbar.</p>
            <p rendition="#indent-1">52. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">Phoenicopterus</hi></hi>. Rostrum de-<lb/>
nudatum, infracto-incurvatum, denti-<lb/>
culatum, pedes tetradactyli</hi>.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[214/0236] deßhalb an Ort und Stelle Untersuchung ange- stellt hat, existirt dieser Vogel jetzt nicht mehr. Und das ist nicht unwahrscheinlich, da er das schwerleibigste, langsamste Thier der ganzen Classe, folglich leicht zu fangen, und doch wegen seines widrigen Fleisches von wenig Nutzen war *). So weit die Landvögel. Nun die Wasservögel in II. Ordnungen. VIII. GRALLAE. Diese, die Sumpfvögel, haben einen walzenförmigen Schnabel von ungleicher Länge, hohe Stelzenartige Beine, und auch mehren- theils einen langen Hals, aber kurzen Schwanz. Sie halten sich in sumpfigem, moorigem Boden auf, leben meist von Amphibien, Fischen, Insecten und Wasserpflanzen, die mehresten nisten auf der Erde oder im Schilf, und werden großentheils durch ihr vorzüglich schmackhaftes Fleisch und durch ihre Eyer nutzbar. 52. Phoenicopterus. Rostrum de- nudatum, infracto-incurvatum, denti- culatum, pedes tetradactyli. *) Ich habe von diesem u. a. Beweisen der Verän- derlichkeit in der Schöpfung im ersten Theile der Beyträge zur Naturgeschichte S. 24 u. f. gehandelt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/236
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/236>, abgerufen am 28.03.2024.