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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.

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bus intermediis macula alba notatis, fronte et gula
spadiceis
.

Frisch tab. 18. fig. 1.

Nebst der Uferschwalbe einer der weitverbreitetsten
Vögel auf Erden. Die Benennungen dieser und der
folgenden Gattung sind bey den Systematikern auf das
seltsamste vermengt und verwechselt worden. Hier diese,
mit den nackten unbefiederten Füßen und weißgefleckten
Steuerfedern, baut ihr offenes Nest (das oft von
Wanzen wimmelt) an die Dachgiebel, Ställe, Scheuern,
und auf den Dörfern in den Hausären und unter die
Rauchfänge.

2. +. Agrestis. die Hausschwalbe, Fenster-
schwalbe, Mehlschwalbe, Spyrschwalbe
,
(hirundo urbica Linn. Fr. l'hirondelle de fenetre
ou de muraille, le martinet a cul blanc
. Engl.
the martin, martlet.) H. pedibus hirsutis, rec-
tricibus immaculatis, dorso nigro caerulescente, tota
subtus alba
.

Frisch tab. 17. fig. 2.

Zumahl in der nördlichen Erde. Nistet meist auf den
Dörfern außerhalb der Häuser unterm Dache, an den
Kirchfenstern etc. Macht ihr Nest aus Lehm-Klümpchen,
oben zugewölbt.

3. +. Riparia. die Uferschwalbe, Erdschwalbe.
(Fr. l'hirondelle de rivage. Engl. the sandmar-
tin, shore bird
.) H. cinerea, gula abdomineque
albis
.

Frisch tab. 18. fig. 2.

Baut in Fluß-Ufern, Lehmgruben, Sandhügeln etc.

4. Esculenta. die Salangane. H. rectricibus om-
nibus macula alba notatis
.

Von der Größe des Zaunkönigs. Auf den sundai-
schen u. a. Inseln des indischen Archipelagus bis Neu-
Guinea etc. Baut da in die Uferlöcher und Berghöhlen
die berufenen indianischen oder Tunkinsnester, deren
Stoff der Hausenblase ähnelt. Man sammelt jährlich
wohl vier Millionen dieser Nestchen, die größtentheils
nach Schina verkauft werden.

bus intermediis macula alba notatis, fronte et gula
spadiceis
.

Frisch tab. 18. fig. 1.

Nebst der Uferschwalbe einer der weitverbreitetsten
Vögel auf Erden. Die Benennungen dieser und der
folgenden Gattung sind bey den Systematikern auf das
seltsamste vermengt und verwechselt worden. Hier diese,
mit den nackten unbefiederten Füßen und weißgefleckten
Steuerfedern, baut ihr offenes Nest (das oft von
Wanzen wimmelt) an die Dachgiebel, Ställe, Scheuern,
und auf den Dörfern in den Hausären und unter die
Rauchfänge.

2. †. Agrestis. die Hausschwalbe, Fenster-
schwalbe, Mehlschwalbe, Spyrschwalbe
,
(hirundo urbica Linn. Fr. l'hirondelle de fenêtre
ou de muraille, le martinet à cul blanc
. Engl.
the martin, martlet.) H. pedibus hirsutis, rec-
tricibus immaculatis, dorso nigro caerulescente, tota
subtus alba
.

Frisch tab. 17. fig. 2.

Zumahl in der nördlichen Erde. Nistet meist auf den
Dörfern außerhalb der Häuser unterm Dache, an den
Kirchfenstern ꝛc. Macht ihr Nest aus Lehm-Klümpchen,
oben zugewölbt.

3. †. Riparia. die Uferschwalbe, Erdschwalbe.
(Fr. l'hirondelle de rivage. Engl. the sandmar-
tin, shore bird
.) H. cinerea, gula abdomineque
albis
.

Frisch tab. 18. fig. 2.

Baut in Fluß-Ufern, Lehmgruben, Sandhügeln ꝛc.

4. Esculenta. die Salangane. H. rectricibus om-
nibus macula alba notatis
.

Von der Größe des Zaunkönigs. Auf den sundai-
schen u. a. Inseln des indischen Archipelagus bis Neu-
Guinea ꝛc. Baut da in die Uferlöcher und Berghöhlen
die berufenen indianischen oder Tunkinsnester, deren
Stoff der Hausenblase ähnelt. Man sammelt jährlich
wohl vier Millionen dieser Nestchen, die größtentheils
nach Schina verkauft werden.

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[164/0186] bus intermediis macula alba notatis, fronte et gula spadiceis. Frisch tab. 18. fig. 1. Nebst der Uferschwalbe einer der weitverbreitetsten Vögel auf Erden. Die Benennungen dieser und der folgenden Gattung sind bey den Systematikern auf das seltsamste vermengt und verwechselt worden. Hier diese, mit den nackten unbefiederten Füßen und weißgefleckten Steuerfedern, baut ihr offenes Nest (das oft von Wanzen wimmelt) an die Dachgiebel, Ställe, Scheuern, und auf den Dörfern in den Hausären und unter die Rauchfänge. 2. †. Agrestis. die Hausschwalbe, Fenster- schwalbe, Mehlschwalbe, Spyrschwalbe, (hirundo urbica Linn. Fr. l'hirondelle de fenêtre ou de muraille, le martinet à cul blanc. Engl. the martin, martlet.) H. pedibus hirsutis, rec- tricibus immaculatis, dorso nigro caerulescente, tota subtus alba. Frisch tab. 17. fig. 2. Zumahl in der nördlichen Erde. Nistet meist auf den Dörfern außerhalb der Häuser unterm Dache, an den Kirchfenstern ꝛc. Macht ihr Nest aus Lehm-Klümpchen, oben zugewölbt. 3. †. Riparia. die Uferschwalbe, Erdschwalbe. (Fr. l'hirondelle de rivage. Engl. the sandmar- tin, shore bird.) H. cinerea, gula abdomineque albis. Frisch tab. 18. fig. 2. Baut in Fluß-Ufern, Lehmgruben, Sandhügeln ꝛc. 4. Esculenta. die Salangane. H. rectricibus om- nibus macula alba notatis. Von der Größe des Zaunkönigs. Auf den sundai- schen u. a. Inseln des indischen Archipelagus bis Neu- Guinea ꝛc. Baut da in die Uferlöcher und Berghöhlen die berufenen indianischen oder Tunkinsnester, deren Stoff der Hausenblase ähnelt. Man sammelt jährlich wohl vier Millionen dieser Nestchen, die größtentheils nach Schina verkauft werden.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/186>, abgerufen am 28.03.2024.