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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

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Beispiele anzuführen, 1) die von einer Gattung von
Bären (Ursus spelaeus) und zwar in unsäglicher Menge
in den oben (§. 265.) genannten Berghöhlen.

So 2) in einigen derselben (wie namentlich in der
von Yorkshire, und bei Montpellier, aber auch am
Harze) die von einer großen Hyäne*).

3) Von dem schon gedachten [S. 612. Note *)] Mam-
mut
der alten Welt, einer Elephantengattung
(Elephas primigenius) [die vermeinten Riesenkno-
chen**) unserer ehrlichen Alten]; unter andern auch in
Menge in Deutschland***). Das Elfenbein der sibi-
rischen, die zumal am Eismeere ausgegraben werden
(das so genannte Mammontovaiakost), ähnelt dem
frischesten von den beiden jetzt existirenden Elephanten-
gattungen, und wird in Archangel und von den Schi-
nesischen Künstlern in Canton u. s. w. auch eben so
verarbeitet.

4) Von einer Gattung Nashorn (Rhinoceros an-
tiquitatis
). Häufig mit dem eben gedachten Elephan-
ten z. E. in Sibirien; aber auch in Deutschland, z. E.
bei Herzberg am Harz+), (a. 1750 die Gebeine von
fünf Individuen im Umfang einer Meile); bei Thiede
im Braunschweigischen; bei Burg-Tonna im Go-
thaischen u. a.

Und von völlig fremdartig gestalteten auch nur we-
nige von vielen:

So 5) das colossale Land-Ungeheuer der Vorwelt,
das Nordamericanische Mammut (Mammut ohioti-
cum
, - Mastodonte Cuv.), dessen Gebeine beson-

*) s. Vuckland a. a. O. - wo er auch die von ihm entdeck-
ten, ganz unverkennbare fossilen Excremente dieser Hyäne (- also
eine Art von sogenannten album graecum der Vorwelt -) be-
schrieben und abgebildet hat.
**) s. Voigt's Magazin. V. B. 1. St. S. 16 u. f.
***) (Kriegsr. Merk) lettres sur les os fossiles d'elephans et
de rhinoceros qui se trouvent en Allemagne
etc. I-III. St.
Darmst. 1783. u. f. 4.; Tilesius in den Mem. de l'Acad. des
Sciences de St. Petersbourg.
T. V. p. 406. und Cuvier T. I.
p. 95.
+) Hollmann in comment. Societ. scient. Gottingens. T. II.
pag. 215-280. und Cuvier T. II. P. I. p. 43.

Beispiele anzuführen, 1) die von einer Gattung von
Bären (Ursus spelaeus) und zwar in unsäglicher Menge
in den oben (§. 265.) genannten Berghöhlen.

So 2) in einigen derselben (wie namentlich in der
von Yorkshire, und bei Montpellier, aber auch am
Harze) die von einer großen Hyäne*).

3) Von dem schon gedachten [S. 612. Note *)] Mam-
mut
der alten Welt, einer Elephantengattung
(Elephas primigenius) [die vermeinten Riesenkno-
chen**) unserer ehrlichen Alten]; unter andern auch in
Menge in Deutschland***). Das Elfenbein der sibi-
rischen, die zumal am Eismeere ausgegraben werden
(das so genannte Mammontovaiakost), ähnelt dem
frischesten von den beiden jetzt existirenden Elephanten-
gattungen, und wird in Archangel und von den Schi-
nesischen Künstlern in Canton u. s. w. auch eben so
verarbeitet.

4) Von einer Gattung Nashorn (Rhinoceros an-
tiquitatis
). Häufig mit dem eben gedachten Elephan-
ten z. E. in Sibirien; aber auch in Deutschland, z. E.
bei Herzberg am Harz†), (a. 1750 die Gebeine von
fünf Individuen im Umfang einer Meile); bei Thiede
im Braunschweigischen; bei Burg-Tonna im Go-
thaischen u. a.

Und von völlig fremdartig gestalteten auch nur we-
nige von vielen:

So 5) das colossale Land-Ungeheuer der Vorwelt,
das Nordamericanische Mammut (Mammut ohioti-
cum
, – Mastodonte Cuv.), dessen Gebeine beson-

*) s. Vuckland a. a. O. – wo er auch die von ihm entdeck-
ten, ganz unverkennbare fossilen Excremente dieser Hyäne (– also
eine Art von sogenannten album graecum der Vorwelt –) be-
schrieben und abgebildet hat.
**) s. Voigt's Magazin. V. B. 1. St. S. 16 u. f.
***) (Kriegsr. Merk) lettres sur les os fossiles d'éléphans et
de rhinoceros qui se trouvent en Allemagne
etc. I-III. St.
Darmst. 1783. u. f. 4.; Tilesius in den Mém. de l'Acad. des
Sciences de St. Petersbourg.
T. V. p. 406. und Cuvier T. I.
p. 95.
†) Hollmann in comment. Societ. scient. Gottingens. T. II.
pag. 215–280. und Cuvier T. II. P. I. p. 43.
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[619/0637] Beispiele anzuführen, 1) die von einer Gattung von Bären (Ursus spelaeus) und zwar in unsäglicher Menge in den oben (§. 265.) genannten Berghöhlen. So 2) in einigen derselben (wie namentlich in der von Yorkshire, und bei Montpellier, aber auch am Harze) die von einer großen Hyäne *). 3) Von dem schon gedachten [S. 612. Note *)] Mam- mut der alten Welt, einer Elephantengattung (Elephas primigenius) [die vermeinten Riesenkno- chen **) unserer ehrlichen Alten]; unter andern auch in Menge in Deutschland ***). Das Elfenbein der sibi- rischen, die zumal am Eismeere ausgegraben werden (das so genannte Mammontovaiakost), ähnelt dem frischesten von den beiden jetzt existirenden Elephanten- gattungen, und wird in Archangel und von den Schi- nesischen Künstlern in Canton u. s. w. auch eben so verarbeitet. 4) Von einer Gattung Nashorn (Rhinoceros an- tiquitatis). Häufig mit dem eben gedachten Elephan- ten z. E. in Sibirien; aber auch in Deutschland, z. E. bei Herzberg am Harz †), (a. 1750 die Gebeine von fünf Individuen im Umfang einer Meile); bei Thiede im Braunschweigischen; bei Burg-Tonna im Go- thaischen u. a. Und von völlig fremdartig gestalteten auch nur we- nige von vielen: So 5) das colossale Land-Ungeheuer der Vorwelt, das Nordamericanische Mammut (Mammut ohioti- cum, – Mastodonte Cuv.), dessen Gebeine beson- *) s. Vuckland a. a. O. – wo er auch die von ihm entdeck- ten, ganz unverkennbare fossilen Excremente dieser Hyäne (– also eine Art von sogenannten album graecum der Vorwelt –) be- schrieben und abgebildet hat. **) s. Voigt's Magazin. V. B. 1. St. S. 16 u. f. ***) (Kriegsr. Merk) lettres sur les os fossiles d'éléphans et de rhinoceros qui se trouvent en Allemagne etc. I-III. St. Darmst. 1783. u. f. 4.; Tilesius in den Mém. de l'Acad. des Sciences de St. Petersbourg. T. V. p. 406. und Cuvier T. I. p. 95. †) Hollmann in comment. Societ. scient. Gottingens. T. II. pag. 215–280. und Cuvier T. II. P. I. p. 43.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 619. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/637>, abgerufen am 28.03.2024.