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Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890.

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C. Die Schlagwaffen. 2. Der Streithammer, Faust- und Reiterhammer
von Streithämmern auf, welche ermessen lassen, wie angelegentlich
man sich mit der Verbesserung derselben befasste. Zunächst ging
man davon ab, sie aus Blei zu fertigen, da dies im Gebrauche seine
Form veränderte; man machte sie aus Eisen und gab dem Hammer
eine Gestalt und Gliederung der Art, dass ihn der Mann im Ge-
fechte auch dauernd gebrauchen konnte. In dieser Umbildung er-
scheint er auch an der Stangenwaffe, zunächst an Helmbarten, deren
[Abbildung] Fig. 431.

Streithammer (Papagei) mit eisernem Stiele und
äusserst feinen mattierten Verzierungen. Italienisch. Um 1560.

[Abbildung] Fig. 432.

Fausthammer eines Rottmeisters eines Kürisser-Regimentes
unter Maximilian I., mit 48 cm. langem Stachel und 115 cm.
langem Holzstiele mit Faustriemen. Deutsch. Um 1510.

Brauchbarkeit dadurch verstärkt wurde. So entstehen die sogenannten
Luzerner Hämmer, auch Falkenschnäbel genannt, eine nur vom
Fussvolke gebrauchte Waffe mit langem Schafte und von etwa
14 Kilogramm Gewicht. (Fig. 430.) Die Sorge um Verbesserung

C. Die Schlagwaffen. 2. Der Streithammer, Faust- und Reiterhammer
von Streithämmern auf, welche ermessen lassen, wie angelegentlich
man sich mit der Verbesserung derselben befaſste. Zunächst ging
man davon ab, sie aus Blei zu fertigen, da dies im Gebrauche seine
Form veränderte; man machte sie aus Eisen und gab dem Hammer
eine Gestalt und Gliederung der Art, daſs ihn der Mann im Ge-
fechte auch dauernd gebrauchen konnte. In dieser Umbildung er-
scheint er auch an der Stangenwaffe, zunächst an Helmbarten, deren
[Abbildung] Fig. 431.

Streithammer (Papagei) mit eisernem Stiele und
äuſserst feinen mattierten Verzierungen. Italienisch. Um 1560.

[Abbildung] Fig. 432.

Fausthammer eines Rottmeisters eines Kürisser-Regimentes
unter Maximilian I., mit 48 cm. langem Stachel und 115 cm.
langem Holzstiele mit Faustriemen. Deutsch. Um 1510.

Brauchbarkeit dadurch verstärkt wurde. So entstehen die sogenannten
Luzerner Hämmer, auch Falkenschnäbel genannt, eine nur vom
Fuſsvolke gebrauchte Waffe mit langem Schafte und von etwa
14 Kilogramm Gewicht. (Fig. 430.) Die Sorge um Verbesserung

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[365/0383] C. Die Schlagwaffen. 2. Der Streithammer, Faust- und Reiterhammer von Streithämmern auf, welche ermessen lassen, wie angelegentlich man sich mit der Verbesserung derselben befaſste. Zunächst ging man davon ab, sie aus Blei zu fertigen, da dies im Gebrauche seine Form veränderte; man machte sie aus Eisen und gab dem Hammer eine Gestalt und Gliederung der Art, daſs ihn der Mann im Ge- fechte auch dauernd gebrauchen konnte. In dieser Umbildung er- scheint er auch an der Stangenwaffe, zunächst an Helmbarten, deren [Abbildung Fig. 431. Streithammer (Papagei) mit eisernem Stiele und äuſserst feinen mattierten Verzierungen. Italienisch. Um 1560.] [Abbildung Fig. 432. Fausthammer eines Rottmeisters eines Kürisser-Regimentes unter Maximilian I., mit 48 cm. langem Stachel und 115 cm. langem Holzstiele mit Faustriemen. Deutsch. Um 1510.] Brauchbarkeit dadurch verstärkt wurde. So entstehen die sogenannten Luzerner Hämmer, auch Falkenschnäbel genannt, eine nur vom Fuſsvolke gebrauchte Waffe mit langem Schafte und von etwa 14 Kilogramm Gewicht. (Fig. 430.) Die Sorge um Verbesserung

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Zitationshilfe: Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/383>, abgerufen am 23.04.2024.