Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890.

Bild:
<< vorherige Seite

D. Die Fernwaffen. 8. Die bei den Feuerwaffen dienenden Instrumente.
Scopitus zu Pferde (Fig. 522) war einfach genug, sie bestand in einem
eisernen Ladestock, einer Gabel zum Auflegen der Knallbüchse auf den
Sattelbogen, einem ledernen Pulversack und einem Kugelbeutel. Der
gemeine Büchsenschütze zu Fuss um 1400 trieb einen Pflock in die
Erde, auf den er sein Rohr auflegte. (Fig. 525.) Aber schon um 1420
finden wir die Gewehrgabel in Anwendung, die sich jedoch bald
wieder verlor. Gegen die 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts, als die
Plattenharnische allgemein wurden, glaubte man nur durch Gewehre
von schwerem Kaliber dieser jederzeit überschätzten Schutzwaffe ent-
[Abbildung] Fig. 567.

Ladeschaufel. Kopie aus den Zeugbüchern Maxi-
milians
I.

[Abbildung] Fig. 568.

Preussisches Artillerie-Kurzgewehr mit Lunten
träger. 1720--1740. Kgl. Zeughaus in Berlin.

[Abbildung] Fig. 569.

Pulverprobe, sogenannte "Stangenprobe", nach
Furtenbach. 1642.

D. Die Fernwaffen. 8. Die bei den Feuerwaffen dienenden Instrumente.
Scopitus zu Pferde (Fig. 522) war einfach genug, sie bestand in einem
eisernen Ladestock, einer Gabel zum Auflegen der Knallbüchse auf den
Sattelbogen, einem ledernen Pulversack und einem Kugelbeutel. Der
gemeine Büchsenschütze zu Fuſs um 1400 trieb einen Pflock in die
Erde, auf den er sein Rohr auflegte. (Fig. 525.) Aber schon um 1420
finden wir die Gewehrgabel in Anwendung, die sich jedoch bald
wieder verlor. Gegen die 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts, als die
Plattenharnische allgemein wurden, glaubte man nur durch Gewehre
von schwerem Kaliber dieser jederzeit überschätzten Schutzwaffe ent-
[Abbildung] Fig. 567.

Ladeschaufel. Kopie aus den Zeugbüchern Maxi-
milians
I.

[Abbildung] Fig. 568.

Preuſsisches Artillerie-Kurzgewehr mit Lunten
träger. 1720—1740. Kgl. Zeughaus in Berlin.

[Abbildung] Fig. 569.

Pulverprobe, sogenannte „Stangenprobe“, nach
Furtenbach. 1642.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0507" n="489"/><fw place="top" type="header">D. Die Fernwaffen. 8. Die bei den Feuerwaffen dienenden Instrumente.</fw><lb/>
Scopitus zu Pferde (Fig. 522) war einfach genug, sie bestand in einem<lb/>
eisernen Ladestock, einer Gabel zum Auflegen der Knallbüchse auf den<lb/>
Sattelbogen, einem ledernen Pulversack und einem Kugelbeutel. Der<lb/>
gemeine Büchsenschütze zu Fu&#x017F;s um 1400 trieb einen Pflock in die<lb/>
Erde, auf den er sein Rohr auflegte. (Fig. 525.) Aber schon um 1420<lb/>
finden wir die Gewehrgabel in Anwendung, die sich jedoch bald<lb/>
wieder verlor. Gegen die 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts, als die<lb/>
Plattenharnische allgemein wurden, glaubte man nur durch Gewehre<lb/>
von schwerem Kaliber dieser jederzeit überschätzten Schutzwaffe ent-<lb/><figure><head><hi rendition="#g">Fig</hi>. 567.</head><p><hi rendition="#g">Ladeschaufel</hi>. Kopie aus den Zeugbüchern <hi rendition="#g">Maxi-<lb/>
milians</hi> I.</p></figure><lb/><figure><head><hi rendition="#g">Fig</hi>. 568.</head><p><hi rendition="#g">Preu&#x017F;sisches Artillerie-Kurzgewehr</hi> mit Lunten<lb/>
träger. 1720&#x2014;1740. Kgl. Zeughaus in Berlin.</p></figure><lb/><figure><head><hi rendition="#g">Fig</hi>. 569.</head><p><hi rendition="#g">Pulverprobe</hi>, sogenannte &#x201E;Stangenprobe&#x201C;, nach<lb/>
Furtenbach. 1642.</p></figure><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[489/0507] D. Die Fernwaffen. 8. Die bei den Feuerwaffen dienenden Instrumente. Scopitus zu Pferde (Fig. 522) war einfach genug, sie bestand in einem eisernen Ladestock, einer Gabel zum Auflegen der Knallbüchse auf den Sattelbogen, einem ledernen Pulversack und einem Kugelbeutel. Der gemeine Büchsenschütze zu Fuſs um 1400 trieb einen Pflock in die Erde, auf den er sein Rohr auflegte. (Fig. 525.) Aber schon um 1420 finden wir die Gewehrgabel in Anwendung, die sich jedoch bald wieder verlor. Gegen die 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts, als die Plattenharnische allgemein wurden, glaubte man nur durch Gewehre von schwerem Kaliber dieser jederzeit überschätzten Schutzwaffe ent- [Abbildung Fig. 567. Ladeschaufel. Kopie aus den Zeugbüchern Maxi- milians I.] [Abbildung Fig. 568. Preuſsisches Artillerie-Kurzgewehr mit Lunten träger. 1720—1740. Kgl. Zeughaus in Berlin.] [Abbildung Fig. 569. Pulverprobe, sogenannte „Stangenprobe“, nach Furtenbach. 1642.]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/507
Zitationshilfe: Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/507>, abgerufen am 19.04.2024.