✝ Brüssel , 25 Jan . Am Schlusse meines zweiten Briefes ( vom 27 Dec. v. J. ) über die belgischen Eisenbahnen versprach ich , bei Gelegenheit der Debatten der Repräsentantenkammer über das Budget der öffentlichen Bauten noch Einiges über diesen interessanten Gegenstand nachzutragen . Diese Debatten haben sich wider Erwarten fast ausschließlich um die Sandlieferungen gedreht , wegen deren man die Verwaltung der Verschwendung beschuldigt ; es hat sich aber dabei erwiesen , daß die Beschuldigung nur aus unvollständiger Prüfung der Thatsachen und Umstände hervorgegangen war . Die Aufschlüsse des Ministers zeigen , daß eine öffentliche Verdingung an den Mindestfordernden nicht immer das sicherste Mittel ist , die Lieferungen dieses Artikels zum wohlfeilsten Preise zu erhalten ; directe Uebereinkünfte mit den Unternehmern des Baues der Bahn haben oft große Ersparnisse zuwegegebracht . Im Ganzen ist , für den bloßen Sand bis zur Bahn geliefert , schon 4 1/2 Millionen Franken ausgelegt worden , und doch verschafft die Nähe des Meeres oder die Natur des Bodens in vielen Fällen große Vortheile . Die belgische Bahn darf aber auch in Hinsicht auf die Grundlage und die Qualität des Sandes , besonders derjenigen , die zur obersten Schichte dient , als Muster angeführt werden . Auf die Aussichten des gesammten Unternehmens , die möglichste Erweiterung und Vervollständigung der Exploitation und andere Fragen von hohem Interesse ließ sich die Kammer nicht ein , sondern bewilligte , nachdem jener wenig bedeutende Gegenstand sattsam durchgesprochen worden war , ohne Widerspruch die zur Exploitation und Unterhaltung der Bahn für 1840 begehrte Summe von 3,090,000 Fr. , nämlich : 800,000 für den Unterhalt und die Polizei der Bahn , 1,830,000 für Transportkosten und 460,000 für die Empfangsgebühren u. s. w .
In meinem Briefe vom 27 Dec. führte ich an , daß der Minister den muthmaßlichen Ertrag der Bahn im Jahr 1840 zu etwa 5,600,000 Fr. anschlägt , mithin , selbst wenn die Kosten , wie dieses allerdings wahrscheinlich ist , die begehrte Summe von 3,090,000 Fr. überstiegen , doch auf einen Reinertrag von etwa 2 Millionen Fr. , oder , wie er sich ausdrückt , auf die Zinsen zu 4 Procent eines Capitals von 50 Millionen rechnet . Ich habe auch auseinandergesetzt , wie hiemit der auf dem Budget figurirende Zinsenbetrag der für die Eisenbahn erhobenen Anlehen noch nicht gedeckt ist . Folgendes möge hier noch zur Vervollständigung aus Hrn. Nothombs Bericht hinzugefügt werden . Von den Fr. 55,264,211-94 , die am 30 Sept . 1839 auf die gesammten Eisenbahnen seit dem Ursprung des Unternehmens verwendet worden waren , kamen auf die fertigen Stationen nur 47,211,526 Fr . Die Station von Brüssel bis Tubige , auf der Linie nach Mons und Valenciennes , die im März eröffnet werden soll , und schon fast ganz vollendet ist , hat bisher gekostet : 3,199,342 Fr . Man darf daher annehmen , daß , nach Eröffnung dieser Station , das auf sämmtliche bereits productive Strecken der Bahn verwendete Capital zwischen 51 und 52 Millionen schweben wird , und nur dieses darf in Anschlag gebracht werden , wenn man ein Urtheil über den gegenwärtigen Ertrag der Bahn fällen will . Nun hat aber die Erfahrung bewiesen , daß mit jeder neu hinzukommenden Station die alten Stationen mehr einbringen als vorher . So warf die Station von Brüssel nach Mecheln im Jahr 1836 einen Ertrag von 371,000 Fr. , im Jahr 1837 dagegen schon 512,000 Fr. , im Jahr 1838 886,000 Fr. und in den ersten zehn Monaten von 1839 874,000 Fr. ab , wird mithin am Schlusse von 1839 nicht weit von dem dreifachen Ertrage des Jahrs 1836 entfernt geblieben seyn . Gerade dieser Umstand des steigenden Ertrags auch der ältern Stationen berechtigt zu den schönsten Erwartungen , so wie auf der andern Seite die Verwendung eines großen Theils der zu Lasten des Staats erhobenen Anlehen auf noch nicht fertige Strecken es unmöglich macht , schon jetzt ein sicheres Urtheil über das financielle Resultat des Unternehmens zu fällen . Wahrscheinlich wird im Laufe dieses Jahrs die Regierung im Stande seyn , den Totalbetrag der zur Vollendung des ganzen Unternehmens noch erforderlichen Summe mit Sicherheit anzugeben . Nehmen wir den schlimmsten und ganz unwahrscheinlichen Fall an , daß nämlich am Schlusse des Ganzen der Reinertrag nicht hinreichte , die Zinsen des darauf verwendeten Capitals zu decken , so würde also für immer ein Theil dieser Zinsen zu Lasten des Staats bleiben , hiefür wäre dieser aber doch mehr als entschädigt durch die Vortheile , die der öffentliche Schatz durch die Vermehrung und Beschleunigung des Verkehrs jeder Art indirect von der Eisenbahn zieht . Auch ist seit 1835 der Ertrag der indirecten Abgaben in Belgien in steigender Zunahme .
Um einen Begriff von den Vortheilen zu geben , die das Publicum aus der Bahn zieht , gibt der Minister eine vergleichende Tabelle des Aufwandes von Zeit und Geld , den das Reisen zwischen den von der Eisenbahn liegenden Städten im Jahr 1834 und gegenwärtig erforderte . Von Brüssel nach Antwerpen ging man ehemals im Postwagen in vier bis fünf Stunden für 4 1/2 Fr. , jetzt geht man auf der Eisenbahn in 1 1/4 Stunden für 3 1/2 , 2 1/4 oder 1 3/4 Fr. , je nach der Gattung des Platzes . Von Antwerpen nach Lüttich ging man in zwölf bis dreizehn Stunden für 14 Fr. , jetzt geht man in 4 3/4 Stunden für 9 , 6 oder 4 1/2 Fr. , und so verhältnißmäßig nach allen Richtungen hin . Ich sprach bereits in einem früheren Briefe von der steigenden Bedeutung des erst seit dem Anfange von 1839 versuchsweise organisirten Gütertransports , der im Laufe von 1840 eine größere Ausdehnung erhalten wird . Er geschieht entweder nach der Schwere des Gewichts , oder auf vermietheten Waggons , auf Risico des Spediteurs und unter Begleitung eines seiner Agenten . Für geringere Lasten kostet die Weiterschaffung von 100 Kilogr. ( 200 Pfund ) per Lieue ( 5000 Meter ) 20 Centimen ; größere Lasten kosten die Tonne ( 1000 Kilogr. ) 67 Centimen per Lieue ; ein gemietheter Waggon , dessen Ladung das Gewicht von 3000 Kilogr. nicht übersteigen darf , kostet 2 Fr. 70 C. die Lieue . Im Allgemeinen geben die Kaufleute und Spediteurs dem Transport nach dem Gewicht den Vorzug vor dem Transport auf gemietheten Waggons . Vom 1 Jan. bis zum 30 Oct. 1839 wurden auf der Eisenbahn transportirt : 34,535 Tonnen , die 351,747 Fr. , also etwas mehr als 10 Fr. die Tonne einbrachten . Erst seit dem 20 April 1839 werden auch Reisewägen aufgenommen . Ein solcher zählt für die complete Last eines Waggons , weil er ihn ganz einnimmt , kostet mithin 2 Fr. 70 C. die Lieue ; die Reisenden , die häufig darin sitzen bleiben , zahlen für ihre Person einen Platz dritter Classe . Vom 20 April bis zum 31 Oct. waren schon 1389 Reisewägen transportirt worden . Der Abbruch , den dieses der Pferdepost verursacht , ist , wie begreiflich , sehr groß , und wird bedeutende Veränderungen in diesem Zweige nach sich ziehen . Viehtransport ist bisher noch nicht organisirt worden . Für die Briefpost übernimmt die Eisenbahn die Pakete umsonst ; das Militär wird für die Hälfte
des Preises des geringsten Platzes weiter geschafft , was für den öffentlichen Schatz eine bedeutende Ersparniß ist . Schließlich wollen wir noch der Unglücksfälle erwähnen , die sich seit der Eröffnung der ersten Station ( 5 Mai 1835 ) bis zum 31 Oct. 1839 auf der Bahn ereignet . In Allem kamen 13 Personen um , eben so viele wurden mehr oder weniger schwer verwundet , 6 bis 10 Personen kamen mit leichten Verletzungen davon . Wenn man nun erwägt , daß innerhalb dieser Zeit 6,609,645 Personen transportirt wurden , so erscheint diese Zahl der Unglücksfälle nicht groß . Zudem wurden mehrere derselben durch eigene Unvorsichtigkeit veranlaßt , was , je länger die Bahn bestehen wird , je weniger der Fall seyn dürfte .
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Alle Bestellungen auf die Allg . Zeitung außerhalb Augsburg bittet man bei den auf jeder Nro. der Zeitung bezeichneten resp . Postämtern , in Frankreich bei Hrn. Alexandre , Brandgasse Nr. 28 , in Straßburg zu machen . – An die Redaction oder die Expedition gerichtete Bestellungen können nicht berücksichtigt werden .
[325-26 ]
Bekanntmachung ,
Dividendenzahlung für die Actien der Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft
betreffend .
Von dem Directorium der königl. priv. Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft wird hiemit bekannt gemacht , daß die Dividende für das Verwaltungsjahr 1839 nach dem Ergebniß der Rente auf 16 1/2 Proc . festgesetzt worden ist , und daß , nach Abzug der bereits bezahlten halbjährigen fixen Dividende von 6 Proc . , die übrigen 10 1/2 Proc . pro Actie gegen die quittirten Coupons vom 31 d. M. an bei dem Handlungshause
Georg Platner dahier
ausbezahlt werden . – Nürnberg , den 27 Januar 1840 .
Scharrer .
[ 5256- 66 ]
K. K. priv. österr. Lloyd
in Triest .
Zweite Abtheilung .
Dampfschifffahrts-
Gesellschaft .
Anzeige ,
die Dampfschifffahrt im Adriatischen Meere und in
der Levante betreffend .
I. Zwischen Triest und Venedig .
Abgang von Triest : jeden Dienstag , Donnerstag und Sonnabend
Abgang von Venedig : jeden Montag , Mittwoch und Freitag
immer Abends .
Dauer der Ueberfahrt ungefähr 9 Stunden .
II. Zwischen Triest und Dalmatien .
Abgang von Triest : am 5 jeden Monats während des ganzen Jahres , und vom März bis einschließlich October auch am 20 jeden Monats immer Nachmittags nach Lussinpiccolo , Zara , Sebenico , Spalato , Lesina , Curzola , Ragusa und Cattaro , welche Häfen auch bei der Rückfahrt berührt werden , damit der Reisende Gelegenheit habe , die merkwürdigsten Punkte jenes höchst interessanten Landes zu sehen . Die ganze Fahrt von Triest nach Cattaro und zurück dauert in den Sommermonaten 12 , in den 4 Wintermonaten 14 Tage .
III. Zwischen Triest und Ancona .
Abfahrt von Triest : den 8 und 24
Abfahrt von Ancona : den 10 und 26
jeden Monats , Nachmittag .
Dauer der Ueberfahrt ungefähr 16 Stunden .
Eine zweite Gelegenheit von Triest nach Ancona bietet sich durch die Dampfschiffe dar , welche am 1 und 16 jeden Monats von Triest nach der Levante gehen . – Diese Dampfschiffe berühren Ancona auch auf ihrer Rückfahrt , sind aber dann der Quarantäne unterworfen .
IV. Zwischen Triest und der Levante .
Abfahrt von Triest : am 1 und 16 jeden Monats , Nachmittags .
Abfahrt von Konstantinopel : am 5 und 20 jeden Monats .
Das am 1 und 16 von Triest abgehende Dampfschiff gelangt nach Berührung von Ancona , Corfu , Patras und Piräus ( Athen ) ungefähr den 9 und 24 nach Syra , wo es mit dem von Konstantinopel kommenden Dampfschiffe zusammentrifft , welches unterwegs bei den Dardanellen und Smyrna anläuft . In Syra werden die Reisenden umgeschifft , da jedes der beiden Dampfschiffe von dort mit abermaliger Berührung der genannten Zwischenhäfen wieder zurückkehrt . Das nach Konstantinopel bestimmte Schiff langt dort um den 13 und 28 an , und das andere kommt am 18 und 3 nach Triest zurück .
Auf der Rückreise werden die Dampfschiffe von einem österr. Sanitätswächter begleitet , wodurch die Begünstigung erlangt wird , daß die Reisetage von Corfu an sowohl in Ancona als in Triest von der Quarantäne abgerechnet werden . – Demnach haben die Passagiere aus Griechenland und den jonischen Inseln in Triest nur ungefähr 9 Tage Quarantäne zu machen ; durch Umwechslung der Kleider können diese 9 Tage selbst auf ungefähr 3 Tage vermindert werden .
Der ganze Dienst der Dampfschifffahrt des österr. Lloyd wird durchaus mit neuen trefflich eingerichteten Schiffen versehen , welche die größte Zufriedenheit Aller erlangten , die sich ihrer bedient haben .
Die mäßigen Preistarife der Fahrten können bei den Agenten der Gesellschaft in allen von den Dampfschiffen berührten Häfen eingesehen werden .
Die Fahrten der österr. Dampfschiffe zwischen Syra und Alexandrien sind einstweilen eingestellt , doch finden die Passagiere in Syra regelmäßige Gelegenheit zur Weiterreise nach Aegypten mit den französischen Dampfbooten , welche von Syra am 1 , 11 und 21 des Monats nach Alexandrien abgehen .
[28 ]
Ankündigung
von
Supplementen
zu den sämmtlichen Werken Schillers .
Die verschiedenen Nachträge zu den Werken Schillers , welche in der jüngsten Zeit erschienen sind , und das ungemeine Interesse , welches Deutschland für Alles an den Tag legt , was Schillers geistiges Wirken und seine Person betrifft , machen es der Familie des zu früh Dahingeschiedenen zur Pflicht , in der rechtmäßigen Verlagsbuchhandlung der Schiller'schen Werke Supplemente zu denselben herauszugeben , welche des Nationaldichters würdig seyn und soviel als möglich in seinem eigenen Geiste veranstaltet werden sollen .
Diese Sammlung wird in ihrer ersten Abtheilung nicht nur manche Gedichte , Aufsätze und Varianten enthalten , die den bisher erschienenen Nachträgen fehlen , sondern sie soll sich auch durch ihre Anordnung und durch die strenge Verbindung alles Einzelnen zu einem Ganzen auszeichnen . Ein genaues chronologisches Inhaltsverzeichniß aller Schriften Schillers nach Jahr , und wo möglich Monat und Tag , wird theils zum bessern Verständniß der Werke selbst dienen , theils wird es für den Leser ein Leitfaden seyn , durch welchen er den Zusammenhang der einzelnen Bestandtheile unserer Sammlung mit den ganzen Werken Schillers leicht ersehen und ihre Stelle schnell auffinden kann .
Die meisten dieser Gedichte und Aufsätze haben zwar an und für sich nur einen untergeordneten Werth , sonst würde sie unser Vater selbst der Oeffentlichkeit übergeben haben , wenn es auch auf der andern Seite wahr seyn mag , daß er , wie ein geistreicher , nun auch dahingeschiedener Zeitgenosse aussprach , „ keine uninteressante , charakterlose Zeile geschrieben habe . “ Aber sie sind Documente seiner Schicksale und Verhältnisse , oft Hülfsmittel zum Verständniß seiner Schriften , besonders aber bezeichnen sie nothwendige Momente und Stufen in der Geistesentwicklung eines Mannes , dessen Bildungsgang einer der seltensten und merkwürdigsten genannt wurde , den je ein Mensch genommen habe , so daß derselbe zu einem Problem der forschenden Betrachtung geworden ist .
In diesen innern Zusammenhang und in diese höhere Beziehung müssen also alle Gedichte und auch nur fragmentarische Aufsätze unserer Sammlung gestellt werden .
Wir hoffen , daß diese uns unerläßlich scheinende Aufgabe dadurch erreicht werden wird , daß Hr. Director Hoffmeister in Kreuznach , welcher nach unserm Wunsche und in unserm Einverständniß die Sammlung unternommen hat , durch kurze Anmerkungen und Hinweisungen unter dem Texte alle jene gesammelten Productionen in eine innige Verbindung mit seiner Schrift :
„ Schillers Leben , Geistesentwicklung und Werke “
setzen wird – einer Schrift , welche wir , wenn sie auch eine andere Betrachtung der Werk und der Geistesrichtung Schillers nicht ausschließt , der Gründlichkeit ihrer Forschung , ihrem Geiste und ihrer ganzen Fassung nach als ein unseres Vaters würdiges litterarisches Monument anerkennen und hochschätzen .
Die zweite Abtheilung der Supplemente wird eine Auswahl bedeutender Schiller'scher Briefe enthalten , von denen viele bisher noch nicht durch den Druck veröffentlicht worden sind , und welche durch nothwendige Bindungsglieder vermittelt und durch Erläuterungen in Hinweisung des Herausgebers auf sein obengenanntes Werk aufgehellt werden sollen .
Bei Anordnung und Auswahl dieser Briefe wird das Ziel verfolgt werden , daß aus ihnen gleichsam eine vollständige Selbstbiographie und Selbstcharakteristik Schillers hervortrete . Nur so kann auch hier das Einzelne durch den Dienst , den es dem Ganzen leistet , eine Schillers würdige Stellung erhalten , welcher immer darnach trachtete , die Einheit in der Mannichfaltigkeit zu finden und zu bewahren .
In der dritten zuletzt erscheinenden Abtheilung endlich , welche Stimmen der Zeit und Kritiken bedeutender Zeitgenossen enthalten wird , soll Schiller als Mensch , Dichter , Geschichtschreiber und Denker durch die Auffassung und durch das Urtheil Anderer gleichsam im Spiegel seiner und unserer Zeit charakterisirt werden , und dieser Versuch dürfte wohl der erste seyn , unsern Vater in der fortschreitenden Betrachtung seiner Mitwelt darzustellen . Die Aussprüche und Kritiken bedeutender Zeitgenossen werden theils vollständig , theils im Auszuge wörtlich mitgetheil , und chronologisch , oder auch dem Inhalte nach geordnet werden .
Diese Sammlung wird die Aufgabe zu lösen suchen , einerseits eine große Mannichfaltigkeit verschiedener Aussprüche über Schiller und seine einzelnen Werke zu liefern , andrerseits aber zugleich im Allgemeinen , im größern Umrisse , den Gang anschaulich darzustellen , welchen die Kritik über Schiller vom Anfang seiner litterarischen Erscheinung an bis zu unsern Tagen genommen hat .
Von selbst versteht es sich in dieser Beziehung , daß auch ungünstige , ja abgeneigte Urtheile aus diesen Supplementen nicht ausgeschlossen bleiben , denn auch hier muß Schillers eigener Ausspruch gelten : „ Die Weltgeschichte ist das Weltgericht , “ vor welchem einzelne einseitige und falsche Stimmen vergeblich sich erheben .
Die Familie aber glaubte ihren verewigten Vater dadurch am höchsten zu ehren , daß sie Alles aufbo t , ihn seinen Zeitgenossen und seiner Nachwelt im Lichte der Wahrheit erscheinen zu lassen .
Köln , im Julius 1839 .
Im Namen der von Schiller'schen Familie
Ernst v. Schiller , königl. preußischer Appellationsgerichtsrath .
Die unterzeichnete Verlagshandlung der Schiller'schen Werke , welche von der v. Schiller'schen Familie auch mit Herausgabe dieser Sammlung beauftragt worden ist , beehrt sich die vorstehende Anzeige zur Kenntniß des Publicums zu bringen .
Sie wird es sich zur Ehrenaufgabe machen , auch diese Sammlung in Ausstattung und Preis so auszuführen , wie der unsterbliche Name Schillers und seine zahllosen Verehrer es heischen ; vorläufig nur so viel , daß der Umfang vier bis fünf Bändchen des Taschenformates und der Preis des Ganzen fl. 3 bis fl. 4 oder Rthlr . 1. 20 Gr. bis Rthlr . 2. 12 Gr. nicht übersteigen wird .
Stuttgart , im Julius 1839 .
J. G. Cotta'sche Buchhandlung .
[ 324 ]
Bei J. A. Mayer in Aachen ist so eben erschienen und in allen guten Buchhandlungen zu haben :
E. L. Bulwers
sämmtliche Werke .
Sieben und dreißigster Band .
Aus dem Englischen
von
C. Richard .
Auch unter dem Titel :
Der See-Capitän
oder
das Erbrecht .
Drama in fünf Acten
von
Sir E. L. Bulwer , Baronet .
8. elegant brosch. Preis 15 gGr. - 17 1/2 Sgr.
oder 1 fl .
Diese neueste dramatische Schöpfung des berühmten Verfassers ward im Haymarket-Theater zu London am 31 October 1839 zum Erstenmale auf die Bühne gebracht . Sie reihet sich würdig seinen frühern Dramen , „ das Mädchen von Lyon “ und „ Richelieu “ an , und gewährt , für die Bühne geschrieben , den Vorzug vor letztgenanntem Werke , sich ohne Abänderung zur Darstellung zu eignen .
[ 246 ]
Bei P. Roschütz & Comp. in Aachen ist so eben in der 6ten Auflage erschienen , und durch alle Buchhandlungen , Augsburg und Lindau bei Matth . Rieger , zu haben :
J. P. Rossels
Realbuch
für gehobene Schulen ,
enthaltend : Erdkunde – Naturlehre – Naturbeschreibung – Menschenlehre – und Geschichte .
Herausgegeben
von einem Lehrer-Vereine .
Neu revidirt und vermehrt
von
J. H. Kaltenbach , Lehrer der höhern
Bürgerschule in Aachen ,
und
F. Roschütz , Pfarrer etc. in Hertwigswaldau .
8. 31 1/2 Bog. 516 S.
Preis für Schulen 12 gr. oder 54 kr. ,
einzelne Exemplare kosten 1 fl .
J. P. Rossels , sprachlehrliches Lesebuch , I. ( Fibel ) . 23ste Auflage . 2 gr. od. 9 kr. ( 100 Exempl. 7 fl . )
– – II. ( Satzlehre ) . 9te Aufl. 4 gr. oder 18 kr .
– – III. ( Wortlehre ) . 5te Aufl. 4 gr. oder 18 kr .
[317 ]
Vollständig !
ist jetzt der berühmte und beliebte Roman erschienen :
Leben und Abenteuer
des
Nikolaus Nickleby
von Boz .
Mit 39 Federzeichnungen und dem Portrait des Verfassers . Zu haben in allen Buchhandlungen . – Braunschweig , im Januar 1840 .
George Westermann .
[ 360 ]
Im Commissions-Verlage der K. Kollmann'schen Buchhandlung in Augsburg ist nun so eben erschienen und an alle guten Buchhandlungen Deutschlands , Oesterreichs und der Schweiz versandt :
Gottesgabe .
Eine
Sammlung zeitgemäßer Schriften und Berichte für Religion
und Kirche .
Zur Unterstützung armer katholischer Gemeinden in Europa .
Gewidmet
den Lesern der Sion als Freunden guter Werke
von
Dr. Ferdinand Herbst ,
Redacteur der Sion .
Erster Band . – Erstes Heft .
Enthaltend : I. Betrachtungen und Gebete der Herzogin von Duras . II. Reliquien von J. M. Sailer , eingeleitet durch einen Rückblick auf sein Leben . III. Kirchliche Tagsgeschichte in Original-Correspondenzen und Uebersetzungen , nebst litterarischen Anzeigen . IV. Opferkasten .
Groß Duodez . Auf milchweißem Papier gedruckt und in farbigen Umschlag broschirt . Preis 36 kr. rhn. oder 3/8 Thlr. preuß .
Dieses Werk erscheint in einzelnen Heften von 6 bis 8 Duodezbogen ; drei Hefte bilden einen Band ; mehr als zwei Bände werden im Laufe eines Jahres nicht erscheinen . – So sehr zu wünschen ist , daß die Abnehmer des ersten Heftes dem Werke treu bleiben , findet doch keine Verpflichtung auf das Ganze statt . Jedes Heft wird einzeln verkauft zu 36 kr. oder 3/8 Thlr .
Jedes einzelne Heft zerfällt in drei Abtheilungen . Die erste ist der Betrachtung und Erbauung gewidmet und wird immer etwas Bedeutendes aus den Kirchenvätern , oder aus guten Schriftstellern des Mittelalters , oder auch kleinere inhaltsvolle Schriften der neuesten ( französischen , italienischen , englischen ) Litteratur im Gebiete der Ascese , enthalten . – In der zweiten Abtheilung soll irgend eine große , im religiösen Leben erstarkte , um die Kirche hochverdiente , Persönlichkeit geschildert , oder auch eine denkwürdige Thatsache aus der Geschichte des Reiches Gottes auf Erden dargestellt werden . – Die dritte Abtheilung endlich bleibt der kirchlichen Tagesgeschichte und laufenden Litteratur vorbehalten . – Ein Opferkasten nimmt die eingehenden Gaben der katholischen Mildthätigkeit auf und bringt solche zur Kenntniß der Leser ; in ihm wird auch alljährlich die Verrechnung des Ertrages von dem Absatze der „ Gottesgabe “ stattfinden .
In doppelter Beziehung ist dieses Werk , über welches die Sion Nr. 13 des Januarheftes und das Vorwort zum ersten Hefte selbst nähere Auskunft gibt , empfehlenswerth , einmal seines reichen Inhalts wegen , dann aber auch um des wohlthätigen Zweckes willen , welchen der hochw. Hr. Herausgeber damit verbunden hat .
[336- 37 ]
Die vorzüglichen , al fresco ausgeführten
Decken- und Wandgemälde
in der
Allerheiligen Hofcapelle zu München ,
gemalt von
Professor Heinrich Heß u. A. ,
in großen lithographischen Nachbildungen von F. G. Schreiner .
Der Verlagshandlung dieses ausgezeichnet schönen und würdigen Unternehmens gereicht es nun zur angenehmen Pflicht , den höchsten , hohen und verehrungswürdigen Subscribenten auf dieses Werk anzeigen und versichern zu können , daß dasselbe nunmehr ununterbrochen fortgesetzt und bis Ende dieses Jahres bestimmt zum Ziele gebracht wird .
Nicht , wie es so oft bei ähnlichen Bilderwerken der Fall , daß nur die ersten Lieferungen mit großer Sorgfalt und Sauberkeit ausgeführt werden , der gewissenhafte Unternehmer hat es sich zur Aufgabe gestellt , die weiteren Darstellungen in der größtmöglichen artistischen und technischen Vollendung zu liefern . Davon legen den sprechendsten Beweis die uns so eben zugekommenen Probe-Abdrücke von folgenden Blättern ab , die wahrhaft vollendete Kunstblätter dieses Nationalwerkes sind :
„ die Dreieinigkeit , die Gesetzgebung , die Auferstehung , vier Blätter
„Apostel , der Oelberg , die Taufe Christi . “
NB . Zwölf Blätter sind bereits in Händen der hochgeehrten Subscribenten , und inclusive der eben bezeichneten sonach 2/3 des Werkes bereits gearbeitet .
Bis zur Beendigung des Ganzen bleibt der Subscriptionspreis für die Lieferung ron 3 Blättern auf grand Colombier nur 9 fl. rhein. oder 5 Rthlr. sächs. , um welche sie durch alle Buch- und Kunsthandlungen Deutschlands und bei der Verlagshandlung selbst zu beziehen sind , die auch vollständige Prospecte über dieses , zwölf Lieferungen umfassende , classische Unternehmen gratis ertheilen . Möge nun dasselbe eine reichliche und vielfach verdiente Theilnahme vom kunstliebenden Publicum erfahren , um welche besonders noch bittet
die Verlagshandlung Theodor Bläsing .
Erlangen , im Februar 1840 .