Beſchluß des Artikels von Petersburg,
vom 7 September.
Die Miniſter der Pforte haben den Hn. Obres-
cow auch auf das nachdruͤcklichſte verſichert, daß
der Großherr den unveraͤnderlichen Entſchluß
gefaſſet haͤtte, die vollkommenſte Freundſchaft
und ein gutes Vernehmen mit dem Rußiſch-Kay-
ſerlichen Hofe zu unterhalten, und durch die freund-
ſchaftlichſten Dienſte die Beſtaͤtigung des Friedens
im Norden zu befoͤrdern. Da die Abſicht Sr.
Hoheit iſt, alle Bedingungen des Tractats von
Belgrad auf das genaueſte zu erfuͤllen; ſo haben
Dieſelben, nachdem ſie erfahren, daß die Tartarn
ſeit kurzem gewiſſe Bewegungen gemacht, welche
Klagen veranlaſſen koͤnnen, dem Kans von der
Crim und Budziak wiſſen laſſen, daß ſie wegen al-
les Mißvergnuͤgens, ſo ihre Horden inskuͤnftige
veranlaſſen wuͤrden, ſollten zur Rechenſchaft gezo-
gen werden. Uebrigens iſt im Ottomanniſchen
Reiche alles ganz ſtille. Es wird nicht an die
geringſten auſſerordentlichen Zuruͤſtungen gedacht,
auch findet ſich keine von den Bewegungen, davon
in Europa ein ſo ſtarkes Geruͤcht verbreitet wor-
den, in der That gegruͤndet. Wenn die Tuͤrki-
ſchen Miniſter dergleichen hoͤren, ſo koͤnnen ſie
ſich nicht genug daruͤber wundern, daß man in
der Chriſtenheit ſolchen Nachrichten ſo leicht Glau-
ben zuſtellet. Sie ziehen aber fuͤr ſich ſelbſt den
Vortheil daraus, daß ſie ſehr auf ihrer Hut wi-
der alles dasjenige ſind, was in Anſehung der Ab-
ſichten der vornehmſten Europaͤiſchen Hoͤfe, und
inſonderheit derer, die mit dem Ottomanniſchen
Reiche in Allianz ſtehen, verbreitet wird. Die
Erfahrung hat ſie uͤberzeuget, wie ſehr man ſich
bemuͤhet habe, ſie in Anſehung der wahrhaftigen
Geſinnungen und des Verfahrens nicht nur des
Rußiſch-Kayſerlichen, ſondern auch des Wiener
Hofes hinter das Licht zu fuͤhren. Allein wie die
Wahrheit niemahls ihre Rechte verlieret, ſo iſt
dieſelbe doch noch immer durch die betrieglichſten
Vorſtellungen hervorgebrochen.
Stockholm, den 17 Sept.
Se. Majeſt. der Koͤnig, welche ſich ſeit den 17ten
Julii mit Dero Koͤnigl. Familie zu Drotningholm
aufgehalten, ſind geſtern nebſt dem ganzen Hof-Hof
allhier wieder eingetroffen. Die Beerdigung des
Gottſeligen Koͤnigs iſt auf dem 8 Oct. angeſetzt;
und den 14ten wird die Kroͤnung vor ſich gehen.
Bey dem Koͤnigl. Hof-Jubelierer, Herrn Berg,
ſind nunmehro einige von den, zur Kroͤnung gewid-
meten Reichs-Kleinodien, imgleichen die Koͤnigl.
Krone von Golde, 5 Pfund am Gewicht, ſo ſeit 190
Jahren in der Koͤnigl. Guſtaviſchen Familie ge-
braucht worden, und die der Kuͤnſtler erweitert und
mit Diamanten bereichert hat, das Salbungs-
Horn, die Spangen zum Koͤnigl. Kroͤnungs-Mantel,
zwene Bruſt-Sterne zum Seraphinen-Orden, be-
nebſt einem goldenen Degen fertig geworden, und
werden allen und jeden Einwohnern, welche die-
ſelben zu ſehen verlangen, gewieſen: Wobey die
Zuſchauer nicht unterlaſſen koͤnnen, benebſt der
kuͤnſtlichen Arbeit, den Reichthum von Gold
und Juweelen zu bewundern. Bey eben dieſem
Kuͤnſtler ſiehet man auch eine goldene Doſe,
darinnen die Reliquien des Hoͤchſtſeeligen Koͤnigs
Majeſtaͤt, welche hauptſaͤchlich in einigen bey
der Balſamirung des entſeelten Koͤrpers ange-
troffenen, beſonders betraͤchtlichen Calculis und
Oßiculis beſtehen, ſollen verwahret werden.
Den 19ten oder 20ſten wird die Land-Marſchalls-
Wahl vor ſich gehen, welche, dem Vermuthen nach,
den Hn. General Ungern-Sternberg, oder den Hn.
Hof-Kanzler, Grafen von Gyllenborg, treffen
moͤgte. Kuͤnftigen Sonnabend wird der oft er-
wehnte Wickmann wegen ſeiner verraͤtheriſchen
Correſpondence enthauptet werden. Der Ca-
pitain Hempel ſitzet noch, und es wird ihm gegen-
waͤrtig vom Koͤnigl. Hof-Gerichte der Proceß ge-
macht. Der Herr Ritter und Doctor Taylor iſt
aus Copenhagen allhier eingetroffen.
Paris, den 17 September.
Am Montage des Abends war zu Verſailles
ein praͤchtiges Feuerwerk. Zum Ungluͤcke aber
geriethen einige Raquetten in den groſſen Stall,
und verurſachten einen ſo heftigen Brand, daß
dieſes Gebaͤude mit vielen Pferden und einigen
Menſchen in der Flamme aufgingen. Das Feuer
hat, aller angewandten Muͤhe ohngeachtet, nicht
eher als geſtern Abend geloͤſchet werden koͤnnen.
Der Schade wird auf eine Million geſchaͤtzet.
Die Muſici der Koͤnigl. Akademie der Muſik, wie
auch die Italieniſchen und Franzoͤſiſchen Comoͤ-
dianten, haben wegen der Gebuhrt des Prinzen am
Dienſtage ihre Schaubuͤhnen umſonſt geoͤffnet.
Der Graf von Albemarle wird zu Ende dieſes Mo-
nats aus London zuruͤck erwartet, und alsdann
wird der Obriſte von York als Envoye Extraor-
dinair nach dem Haag gehen. Die Nachricht,
daß der Kayſer von Marocco die Haven St. Croix
und Saffy an den Koͤnig von Daͤnnemark ver-
kauft habe, hat unter unſern Kaufleuten eine groſſe
Beſtuͤrzung verurſacht. Weil aber die Treue der
Barbaren von keiner langen Dauer zu ſeyn pfleget,
ſo ſchmeicheln ſie ſich, daß dieſer Kauf auch nicht
lange Beſtand halten werde. Den 14ten hatte der
Lord Marshall, Koͤnigl. Preußiſcher Miniſter, ſeine
erſte Audienz.
Aus Italien, den 7 Sept.
Der Herzog von Modena iſt durch die von den
Bologneſern unternommene Streifereyen auf etli-
che Laͤndereyen ſeiner Staaten dergeſtalt erbittert
worden, daß er bey 1500 Mann, ſowohl Land-Mi-
litz als regulirter Voͤlker, zuſammen ſtoſſen, und auf
das Bologneſiſche Gebiete einruͤcken laſſen, allwo
ſie auf Diſcretion leben. Da nun dieſe Streitig-
keit und beyderſeitige Feindſeligkeit von dem Miß-
verſtaͤndniß mit dem Cardinal Doria ſeinen Ur-
ſprung hat, ſo iſt man uͤberein gekommen, derſel-
ben endliche Entſcheidung dem Ausſpruch des Rit-
tes St. Georg zu uͤbergeben. Inzwiſchen bleiben
die Modeneſiſchen Voͤlker immer im Bologneſiſchen
Gebiete ſtill liegen. Gegen Ende dieſes Monats
wird zu Vareſe eine Zuſammenkunft gehalten wer-
den, auf welcher die Streitigkeiten wegen der
Graͤnzen zwiſchen dem Herzogthum Mayland und
der von der Schweitz abhangenden Italieniſchen
Laͤndereyen abgethan werden ſollen. Dermalen
iſt man alſo zu Mayland beſchaͤfftiget, in den Ar-
chiven die gefundene Urkunden zu unterſu-
chen, welche in dem Beſitz der im Streit liegenden
Laͤndereyen zum Beweißthum dienen koͤnnen. Der
Senator, Graf Verri, iſt ernennet worden, um im
Namen der Kayſerinn Koͤniginn Majeſtaͤt und der
Maylaͤndiſchen Regierung dieſes Geſchaͤfte zu be-
handeln. Die Regierung zu Florenz ſtehet mit
dem Cardinal-Legaten von Bologna wegen Errich-
tung einer neuen Landſtraſſe von Livorno bis nach
Bologna in einer Unterhandlung; woferne dieſelbe
zu Stande kommen ſollte, wird die Handlung zwi-
ſchen beyden Staaten dadurch ſehr erleichtert wer-
den, und einen merklichen Vortheil zu gewarten
haben. Etliche Seiden-Fabricanten haben ſich
ganz heimlich von Florenz hinweg gemacht, und
werden nach Portugall abgehen, allwo man Sei-
den-Manufacturen einzufuͤhren geſonnen iſt.
Extract eines Schreibens aus dem bey Chmi-
elnik ſtehenden Lager von der Podoliſchen
Diviſion, unterm 1 Sept.
Das letzthin unter dem Commando des Herrn
von Holkowski, eines Towarziſch von dem Ober-
Kron-Schatzmeiſters, abgeſchickte Detachement
hat zwiſchen Lince und Krasnick in dem Zbariſchen
und Niedoboriſchen Gebiete eine ziemliche Anzahl
von Haydamaken entdecket. Als hiervon Bericht
im Lager eingelaufen, iſt geſtern zu deren Verſtaͤr-
kung eine Anzahl von 100 Pferden unter dem Com-
mando des Hn. von Zurawski, eines Towarziſch
von der Panzer-Fahne des Caſtellans von Kiow
abgeſendet worden. Von ihrer Expedition wird
mit naͤchſtem die umſtaͤndlichere Nachricht erfol-
gen. Allein von dem Hn. von Marcinkiewiez, ei-
nes Towarziſch von der Panzer-Fahne des Kron-
Feldherrn, der mit 80 Mann zu Pferde ausgegan-
gen, um eine gewiſſe Paſſage zu beſetzen, und den
Haydamaken die Retirade zu benehmen, hat man
bishero noch keine Nachricht erhalten koͤnnen.
Man iſt alſo wegen deſſen Schickſal in hieſigem
Lager nicht ohne Sorgen ꝛc.
Berlin, den 25 September.
Se. Majeſtaͤt, der Koͤnig, haben den Herrn von
Stechow, bisherigen Oberſten und Commandeur
des hier in Garniſon ſtehenden Meyeringiſchen
Infanterie-Regiments, zu Dero General-Krieges-
Commiſſariat, wovon Se. Excellenz, der General-
Lieutenant von der Infanterie, Herr von Maſſow,
Chef ſind, und welches General-Krieges-Commiſ-
ſariat vor kurzem in das ſogenannte Fuͤrſten-
Haus auf dem Friedrichs-Werder iſt verleget
worden, mit einem anſehnlichen Gehalte zu ſetzen
geruhet. Heute iſt das erfreuliche Geburts-Feſt
Sr. Koͤnigl. Hoheit, des Prinzen Friedr. Wilhelms,
aͤlteſten Sohns Sr. Koͤnigl. Hoheit, des Prinzen
von Preuſſen, da Dieſelbe in Dero 8tes Jahr ge-
treten ſind, eingefallen. Aus Anſpach vernimmt
man, daß der Herr Graf von Gronsfeld, gevoll-
maͤchtigter Miniſter Ihro Hochmoͤgenden, der Her-
ren General-Staaten, an dem hieſigen Hofe im
Begriffe ſtehet, ſich mit der Comteſſe Amoena So-
phia Friederica von Loͤwenſtein-Werthheim zu ver-
maͤhlen, und ſodann ſeine Reiſe anhero nach Ber-
lin fortzuſetzen. Bey den von Sr. Majeſtaͤt,
dem Koͤnige, in Dero Anweſenheit in Schleſien ge-
ſchehenen Begnadigungen haben auch Allerhoͤchſt-
Dieſelbe Sr. Excellenz, dem freyen Standesherrn
von Goſchuͤtz und General- Poſtmeiſter in Schle-
ſien, Hn. Grafen von Reichenbach, den ſchwarzen
Adler-Orden allergnaͤdigſt ertheilet, auch hat der
Herr Obriſt-Lieutenant des Herrn Baron de la
Motte Fouqnee Regiments, Freyherr von der Golz,
den Orden pour le Merite erhalten. Desgleichen
iſt der Kriegesrath, Herr von Pfuhl, zum geheimen
Rath ernennet worden. Am Sonntage gegen
Abend begaben ſich Se. Excellenz, der Franzoͤſiſche
Geſandte, Mylord Tyrkonel, nach Hofe, beyden
Koͤniginnen Majeſtaͤten die Geburt des Herzogs
von Bourgogne zu hinterbringen.
Hamburg, den 28 Sept.
Vorgeſtern, als am Sonntage, ſind des Mar-
ſchalls von Loͤwendahl Excellenz aus Hollſtein
wiederum allhier eingetroffen, und werden nach
einem Aufenthalt von etlichen Tagen Dero Reiſe
nach Frankreich antreten.
Von gelehrten Sachen. Leipzig und Amſterdam. Pierre Mortier hat
ſein Verſprechen gehalten und bereits den 2ten und
letzten Theil von den Memoires concernant Chri-
ſtine, Reine de Suede &c. geliefert. Wir behal-
ten uns vor, nechſtens umſtaͤndlich von dem wich-
tigen Innhalte zu reden, und wollen gegenwaͤrtig
nur anzeigen, daß der beſagte Verleger den Deut-
ſchen Liebhabern der Geſchichte zu Gefallen, die-
ſes vortreffliche Buch, unter der genauen Aufſicht
des Herrn Verfaſſers ſelbſt, ins Deutſche hat
uͤberſetzen laſſen. Es wird den Titel fuͤhren:
„Hiſtoriſche Merkwuͤrdigkeiten, die Koͤniginn
„von Schweden Chriſtina betreffend; zur Er-
„laͤuterung der Geſchichte ihrer Regierung und in-
„ſonderheit ihres Privatlebens, wie auch der Ci-
„vil- und Gelehrten-Hiſtorie ihrer Zeit; nebſt
„zweyen noch nie gedruckten Werken dieſer gelehr-
„ten Prinzeßinn. Durchgehends auf deren Briefe
„gegruͤndet, und aus den bewaͤhrteſten Geſchicht-
„ſchreibern, beglaubten Handſchriften und gedruck-
„ten Urkunden zuſammengetragen, mit hiſtoriſchen,
„politiſchen, kritiſchen und gelehrten Anmerkun-
„gen, wie auch mit Gedaͤchtniß-Muͤnzen erlaͤutert.
„Nebſt einem Anhange einiger Stuͤcke zu fernerer
„Belehrung und Rechtfertigung.“ Kuͤnftigen
Oſtern wird hievon der erſte, und auf Michaelis
1752 der letzte Band, wovon ein jeder uͤber 3½
Alphab. in groß Quart ſtark ſeyn wird, praͤchtig
und mit einem richtigen Bildniſſe der Koͤniginn,
ſo von dem beruͤhmten P. Tanje geſtochen iſt, nebſt
vielen Gedaͤchtniß-Muͤnzen und ſaubern Vignetten,
ans Licht treten. Diejenigen, welche ſich von der
aͤuſſerlichen Schoͤnheit einen Begriff machen wol-
len, duͤrfen nicht nur die Franzoͤſiſche Ausgabe
nachſehen, ſondern koͤnnen auch bereits in der be-
vorſtehenden Meſſe die abgedruckten Bogen und
Kupfer beym Verleger in Augenſchein nehmen, da
es ſich denn zeigen wird, daß er ſich nicht der be-
reits gebrauchten Platten wieder bedienet habe,
ſondern das ſelbige von neuem geſtochen ſind. Bis
zu Ende der beſagten Michaelis-Meſſe wird beym
Verleger und in den vornehmſten Buchhandlun-
gen Subſcription angenommen, und zwar unter
folgenden ſehr billigen Bedingungen: Naͤmlich bey
der Unterzeichnung bezahlen die Liebhaber 1 Rthlr.,
beym Empfang des erſten Theils in der Oſter-
Meſſe 1752, 2 Rthlr., und endlich beym Empfang
des 2ten Theils in der Michaelis-Meſſe 1752, wie-
derum 1 Rthlr., folglich werden beyde Theile die-
ſes angenehmen Buchs nur 4 Rthlr. zu ſtehen kom-
men. Diejenigen, welche ſich dieſer Gelegenheit
nicht bedienen, muͤſſen nachher daſſelbe viel hoͤher
bezahlen.
Bevorſtehende Leipziger Michael-Meſſe wird in
Johann Heinrich Wolffens Handlung zu Leipzig
unterm Rathhauſe, Auerbachs Hof gegen uͤber, der
zweyte Supplementen-Band zu dem groſſen Uni-
verſal-Lexico aller Kuͤnſte und Wiſſenſchaften, wel-
cher den Beſchluß des Buchſtabens A und den Anfang
des B in ſich faſſet, an die Subſcribenten, gegen Praͤ-
numeration auf den 3ten Band, ausgeliefert wer-
den. Und weil ſolcher die Oſter-Meſſe darauf aus-
gegeben werden ſoll; als machet man denenjenigen
Fuͤrſtlichen, Graͤflichen, Freyherrlichen und Adeli-
chen Haͤuſern, wie auch ſaͤmmtlichen Herren Gelehr-
ten, welche vollſtaͤndige Geſchlechts- und Lebens-
Beſchreibungen von ſich oder ſonſt andere nuͤtzliche
Nachrichten einzuſchicken geſonnen ſind, hierdurch
bekannt, daß gedachter 3ter Band, nebſt dem Be-
ſchluſſe des B auch den Buchſtaben C in ſich begreif-
fen werde. Es kann die Einſchickung entweder an
Hernn Carl Guͤnther Ludovici, Profeſſorn der Phi-
loſophie zu Leipzig, und der Koͤnigl. Preußiſchen
Academie der Wiſſenſchaften Mitglied, als bekann-
ten Verfertigern des Werks, oder aber an obgemel-
deten Herrn Wolffen geſchehen; jedoch bittet man,
die zugedachten Einſchickungen in Zeiten zu bewerk-
ſtelligen, weil bald nach verfloſſener Michael-Meſſe
mit dem Drucke der Anfang gemachet wird: dage-
gen giebet man die gewiſſe Verſicherung, daß an
accurater und vollſtaͤndiger Ausarbeitung kein
Fleiß geſpahret werden ſoll. So dienet auch zur
Nachricht, daß bey mehrgedachten Herrn Wolff das
Univerſal-Lexicon dermalen noch vom 1ſten bis
64ſten Theil incluſive zu haben; doch wird man
nicht lange im Stande ſeyn, alle Theile dieſes vor-
trefflich-nuͤtzlichen Werks vom Anfange bis zu Ende
zu liefern, weil nur wenige complete Exemplaria
vorhanden ſind.
Als, den eingelaufenen Nachrichten nach, die
bekannte Horn-Vieh-Seuche ſich noch an einigen
Orten ſpuͤren laͤſſet: ſo iſt auf des Regierenden
Herrn Herzogs von Braunſchweig und Luͤneburg
Durchl. hoͤchſten Befehl, wegen des in kuͤnftigem
Monate in Dero Stadt Braunſchweig einfallenden
Galli-Vieh-Markts, die Verfuͤgung gemacht, daß
zwar ſolches Vieh-Markt 14 Tage, vom Dienſtag
nach Galli, als den gewoͤhnlichen Termino an, bis
den 30ſten Oct. auf denen zwiſchen den Petri- und
Wenden-Thoren, an beyden Seiten der Oker bele-
genen Maſchen, gehalten, jedoch von denen aus-
waͤrtigen auf ſolches Vieh-Markt ſich einfindenden
Vieh-Haͤndlern, bey Einpaßirung in dieſe Lande,
auf den Graͤnz-Paͤſſen, ordentliche gerichtliche Paͤſſe,
daß ſowohl ſie und ihre bey ſich habende Leute von
geſunden, und wegen der obgedachten Seuche ganz
unverdaͤchtigen Orten herkommen, als auch ihr bey
ſich fuͤhrendes Horn-Vieh von dergleichen reinen
und ohn-inficirten Gegenden hergebracht werde, bey-
gebracht, ohne dergleichen Paͤſſe aber kein Vieh her-
ein gelaſſen werden ſolle.
Als wird demnach ſolches denjenigen Vieh-Haͤnd-
lern, welche nach anfangs ermeldetem Galli-Vieh-
Markte Horn-Vieh zu bringen entſchloſſen, zur
Nachricht und gebuͤhrenden Nachachtung hiedurch
bekannt gemachet.
Braunſchweig, den 11 Sept. 1751.
Wegen des einfallenden Feſtes werden morgen
keine Zeitungen gedruckt.