Copenhagen, den 17. April.
Geſtern iſt Jhro Majeſt. unſerer allergnaͤdigſten
Koͤnigin hoher Gebuhrts-Tag auf Roſenburg mit
groͤſter Pracht begangen worden, beede Majeſt.
Majeſt. der Koͤnig und die Koͤnigin, nebſt Jhro
Koͤnigl. Hoheit den Cron-Printzen und Dero Ge-
mahlin Koͤnigl. Hoheit, erhuben ſich Vormittags um
10. Uhr nach der Zoll-Bude, und von da mit einer
Chalouppe nach dem neuen Holm, und ſahen das
neu-gebauete Krieges-Schiff vom Stapel lauffen,
welches dann unter Trompeten und Paucken und Ab-
feurung der Canons auch gluͤcklich von ſtatten gegan-
gen; es hat den Namen Schleßwig erhalten, und
wird 50 bis 60 Canonen fuͤhren. Darauf retour-
nirten die ſaͤmmtlichen hohen Herrſchafften nach Ro-
ſenburg, woſelbſt bereits alle Miniſtres und Caval-
liers aufs ſchoͤnſte gekleidet gegenwaͤrtig waren, und
Jhro Majeſt. allerunterthaͤnigſt gratuliret. Des
Mittags war die Koͤnigl. Tafel mit 50, und Abends
mit 80 Perſohnen beſetzet. Geſtern Abend nach
aufgehobener Tafel wurde ein ſchoͤnes Feuer-Werck
angezuͤndet, ſo auf dieſen hohen Gebuhrts-Tag ein-
gerichtet geweſen, wovon nechſte Poſt die Particu-
laria gemeldet werden ſollen. Die ſo gewiß an die-
ſem Tage gehoffte Avancements, ſind zu jedermanns
groͤſten Verwunderung auch noch dieſes mahl zu-
ruͤck geblieben. Man will verſichern, daß Jhro
Excellentz der aͤlteſte Herr Graf von Danneskiold,
ſich feſte fuͤrgenommen, dieſen Sommer eine Reiſe
nach Jtalien zu thun, um nicht allein die vornehm-
ſten Staͤdte, ſondern auch zugleich ſeine Gebuhrts-
Stadt Verona daſelbſt zu beſuchen, indeſſen wird
deſſen Gemahlin ſich auf Dero Guͤter arretiren.
Warſchau, den 12. April.
Es iſt neulich allhier das Regiment der Cron-Gar-
de in Anweſenheit des Cron-Caͤmmerers Lubomirski
und derer Commiſſarien aus der Plotzker und Ma-
zuriſchen Woywodſchafft, beſchrieben worden, wel-
ches folgends der General Poniatowski gemunſtert,
und ſelbiges im Exercitio wohl befunden. Voritzo
ſind anweſend, die Biſchoͤfe von Poſen und Kami-
nieck, der Woywod von Marienburg, der Caſtel-
lan von der Wilda und Cron-Referendarius. Die
Lembergiſche Poſt berichtet, daß des Cron-Feld-
Herrn Gemahlin auf ihre eigene Koſten 10 Com-
pagnien Volckes aufrichten laͤſſet, und dem Vater-
lande zum Beſten ad dies vitaͤ unterhalten wolle.
Sonſten waͤre neulich einer von des Cron-Feld-Herrn
Kundſchafftern retourniret, mit dem Bericht, daß
die Tuͤrcken uͤber den Todt des Rußiſchen Kaͤyſers
ſehr beſtuͤrtzt ſeynd, und ruͤſten ſich mehr denn vorhin,
indem ſie von der Perſiſchen und Nordiſchen Seite
ſich beſorgen angefochten zu werden, zu dem Ende
ſchickt die Pforte 20000 Mann Krimmiſche Tar-
tarn, und auch ſo viel Budziacker nach Perſien, wel-
chen 2 Regimenter Janitſcharen aus Chozim zu fol-
gen beordert ſind.
Lublin, den 8. April.
Geſtern iſt der Woywod von Culm, und heute
die Woywoden von Kyow, Lublin und Belsk zu
Reaſſumirung des Tribunals allhier ankommen. Die
aͤlteſten von denen Kozackiſchen Regimentern kom-
men in Pluchowo zuſammen, den Eyd der Treue der
Rußiſchen Kaͤyſerin daſelbſt zu leiſten.
Wien, den 14. April.
Am Donnerſtag war Vor- und Nachmittag der
gewoͤhnliche oͤffentliche GOttes-Dienſt in der Kaͤy-
ſerl. groſſen Hoff-Capelle, welchem unſer Allergnaͤ-
digſter Monarch in Allerhoͤchſter Perſohn beygewoh-
net; und weilen Jhro Majeſt. auch dieſen Tag Sich
zur Ader gelaſſen, als war deswegen eine kleine Gal-
la bey Hofe; auch ertheilten Seine Majeſt. Aller-
gnaͤdigſte Audientzen. Jhro Roͤmiſch-Kaͤyſerliche
Majeſt. haben ſich Allergnaͤdigſt belieben laſſen, De-
ro Cammer-Dienern Herrn Jacob Auguſtin von
Palleſtrazi, in Anſehung ſeiner und ſeiner Vor-El-
tern dem Allerdurchl. Hauſe von Oeſterreich uͤber
hundert und etliche vierzig Jahren unermuͤdet treu-
geleiſteter Dienſte, die Hungariſche Adelſchaft, ſamt
dem Jndigenat, und Praͤdicat Von, Allergnaͤdigſt
zu verleihen; und iſt ihme von Seiten der Hunga-
riſchen Hoff-Cantzley das Diploma ausgefertiget und
zugeſtellet worden. Geſtern Nachmittag hat unſer
Allergnaͤdigſter Monarch unterſchiedlichen Standes-
Perſohnen den Zutritt zu Allergnaͤdigſten Audientzen
verwilliget. Jhro Kaͤyſerl. Majeſt. haben reſolvi-
ret, daß wegen anhaltender Maladie des Cardinals
von Sachſen-Zeitz, der Abt von Fulda ad Jnterim
als Kaͤyſerl. Principal Commiſſarius nach Regens-
burg abgehen ſolle. Der Kaͤyſerl. Ambaſſadeur
Graf von Starenberg wird von Londen allhier ver-
muhtet, und ſtehet der junge Graf von Harrach in
Procinctu, eheſtens nach Turin abzugehen. Der
Frantzoͤſiſ. allhier ſubſiſtirende Secretair von Bourg
hatte dieſer Tagen durch einen Expreſſen die Nach-
richt erhalten, daß des Frantzoͤſiſchen Ambaſſadeurs
Hertzogs von Richelieu Bagage wuͤrcklich von Pa-
ris aufgebrochen, und derſelbe reſolviret ſey, noch
vor Ende dieſes oder Eingangs kuͤnfftigen Monahts
gantz gewiß hier einzutreffen. Jn dem letztgehaltenen
Conſiſtorio zu Rom hat der Papſt den beruͤhmten Jeſui-
ten Pater Fouquet zum Biſchoff in Partibus Jnfide-
lium mit einer Penſion erneñet, und ihn wider die Ver-
folgung ſeines Ordens, mit deme er in den Chineſiſchen
Converſions-Principiis nicht uͤbereinſtimmet, zu beſchuͤ-
tzen; welches bey denen Jeſuiten um ſo mehrers Nach-
dencken verurſachet, als es das Anſehen hat, daß endl.
der ſo lang zwiſchen ihnen und denen Dominicanern ge-
daurte Proceß, vor letztere favorabel ausfallen doͤrffte.
Leipzig, den 17. April.
Nunmehro kommen die Fremden auf die hieſige
Meſſe in dieſer Stadt nach und nach haͤufig an, daß
alſo dieſer Ort bald ziemlich Volckreich ſeyn wird,
zumahl Se. Koͤnigl. Majeſt. unſer Allergnaͤdigſter
Herr auch gegen das Ende dieſer Woche mit einer
anſehnlichen Suite, worzu bishero alle noͤhtige An-
ſtalten gemacht worden, ſich einfinden wird. Auf das
von hieſiger Kauffmannſchafft an Se. Koͤnigl. Ma-
jeſt. allerunterthaͤnigſt ergangene Suppliciren, haben
Se. Koͤnigl. Majeſt. durch ein Allergnaͤdigſtes Re-
ſcript das neulich ergangene Muͤntz-Mandat in ſo
weit erlaͤutert, und zugelaſſen, daß das Frantzoͤſi-
ſche Geld, nemlich die gantzen, halben und viertel
Thaler, imgleichen das Kaͤyſer-Geld, die 17 Creu-
tzer und 7 Creutzer, wie vor dieſem in voͤlligem Wehrt
gelten, nicht aber davon in den Koͤnigl. Steuren und
andern Aemtern, ingleichen in dem Wechſel-Cours
angenommen werden ſollen, es waͤre denn, daß we-
gen der Frantzoͤſiſchen Muͤntze ſolches in dem Wech-
ſel expreſſe geſetzet waͤre, daß ſelbiger in dergleichen
Muͤntz-Sorten bezahlet und angenommen werden
ſolle. Am Sonnabend Abend entſtund zu Roͤhte,
ſo 2 Meile von hier gelegen, eine groſſe Feuers-
Brunſt, wodurch das Raht-Haus und 17 andere
Haͤuſer in die Aſche geleget worden.
Doͤmitz, den 20. April.
Vorgeſtern iſt hier ein Expreſſer von Jhro Hoch-
Fuͤrſtl. Durchl. aus Dantzig angekommen, der ver-
ſchiedene angelegene Ordres, und unter andern an
die Regierung die ſichere Nachricht uͤberbracht hat,
daß die Rußiſche Kaͤyſerin und der Koͤnigl. Preußi-
ſche Hoff ſich des Hertzogs nun dergeſtalt annaͤhmen,
und ſolche trifftige Vorſtellungen am Kaͤyſerl. Hofe
thun laſſen, daß die nun in das 7de Jahr gedau-
rete Kaͤyſerl. Executions-Commißion bald aufgehoben,
der Hertzog voͤllig reſtituiret, und mit der Ritter-
ſchafft ausgeſoͤhnet werden ſolte. Der von un-
ſern bisher in der Ukraine geſtandenen Trouppen, in
voriger Woche allhier angelangte Unter-Officier, hat
viele Briefe, und ſo wol darin, als auch muͤndlich
die Zeitung mitgebracht, daß ſolche Mecklenburgi-
ſche Trouppen abmarſchiret waͤren, und weil ſie lan-
ge genug muͤßig geweſen, mit des Hertzogs Ver-
goͤnſtigung, nebſt denen Ruſſen, zu den vorſeyenden
Deſſein wegen der Thorniſchen Sache gebrauchet
werden ſolten; imgleichen waͤren von ihnen vor kur-
tzen wieder einige Ober-Officiers, und unter ſelbi-
gen der ſich jederzeit wohl gehaltene Dragoner-Haupt-
man von Fineck verſtorben.
Verfolg des ſolennen Leichen-Begaͤngniſſes Jh. Ruſ-
ſiſch-Kaͤyſerl. Maj. und der Printzeßin Nathalia
in St. Petersburg.
„42) Die Leiche der Kaͤyſ. Printzeßin NATHALIA,
„getragen von 16 Majors. Der Himmel war von
„koͤſtlichen Brocade mit guͤldenen Franſen, und un-
„terſtuͤtzet von 6 Obriſt-Lieutenants, 6 andere Obriſt-
„Lieutenants hielten davon die Zipffel, und 4 Bri-
„gadier das Leichen-Tuch, auch von guͤldenen Bro-
„cade, mit Silber beſetzet. 43) Zwey Herolde in
„ihren gewoͤhnlichen Kleidungen in Trauer. 44)
„Vier Reichs-Schwerdter, von vier Obriſten getra-
„gen, wovon die Gefaͤſſe mit Flor bezogen waren.
„45) Der Orden vom weiſſen Adler, mit dem Creu-
„tze ſelbigen Ordens, auf einem guͤldenen Polſter,
„getragen durch den Printzen Trubetskoy. 46) Der
„Koͤnigl. Daͤniſche Ritter-Orden, getragen von
„dem Printzen Dolhorucky. 47) Der Rußiſche
„Ritter-Orden, getragen von dem General Jagou-
„ſinsky. 48) Die Crone von Siberien, getragen von
„dem Gen. Lieut. Muͤnch. 49) Die Crone von Aſtracan,
„von dem Vice-Admiral Wilſter. 50) Die Crone von
„Caſan, von dem Vice-Admiral Jſmajowitz. 51) Der
„Reichs-Apfel, von dem Vice-Admiral Gordon. 52)
„Der Scepter, von dem Vice-Admiral Sievers. 53)
„Die Crone des Rußiſchen Kaͤyſerthums, von dem
„General Buterlin. 54) Hierauf folgten 3 Mar-
„ſchalls, nemlich der General-Lieutenant Bonn, der
„General-Major Chernichoff und der General-Ma-
„jor la Fort. 55) Zwey Majors mit bloſſe De-
„gens, die Spitze nach der Erde haltend, und ge-
„folgt von 100 Hellebardiers, welche an beyden Sei-
„ten Seiten gingen. 56) Die Kaͤyſerl. Leiche/
„gezogen von 8 Pferden, welche mit langen ſchwar-
„tzen Sammetten Decken behangen waren. Nechſt
„den Pferden gingen 8 Oberſten, und 8 Kutſchers;
„12 Oberſten trugen die Quaͤſten, 8 General-
„Majors den Himmel, 4 Geheimte Raͤhte die 4
„Ecken. 57) Darauf folgten 3 Marſchalls, der
„General-Lieutenant Leſſe, und die General-Ma-
„jors Jonſopof und Yſchacof. 58) Jhro Majeſt.
„die Kaͤyſerin/ zu Fuß, begleitet von dem Fuͤr-
„ſten Menzikof und dem General-Admiral Apraxin;
„Jhr Schlep wurde getragen durch 3 Cammer-Herrn,
„gefolget von 6 Edelleuten paar an paar. 59) Die
„Kaͤyſerl. Printzeßin Anna Petrowna, accompa-
„gniret von dem Fuͤrſten Repnin, und dem Ober-
„Cantzler Gollofkin; ihr Schlep wurde getragen
„von einem Hoff-Juncker, und gefolgt von vier
„Hoff-Cavalliers. 60) Die Kaͤyſerl. Printzeßin
„Eliſabetha Petrowna, begleitet von dem General
„Baron Hallard und dem Grafen von Tolſtoy;
„Jhr Schlep aber getragen von einem Hoff-Jun-
„cker, und gefolgt von vier Hoff-Cavalliers. 61)
„Die Printzeßin Catharina Jwanowna, Hertzogin
„von Mecklenburg, accompagniret von dem Ober-
„Schenck Grafen Apraxin und dem Obriſten Ja-
„zeny; Jhr Schlep getragen durch einen Hoff-Jun-
„cker, und gefolgt von zwey Hoff-Cavalliers. 62)
„Die Printzeßin Proſcowia Jwanowna, vergeſell-
„ſchafftet von dem Ober-Schenck Solticof und
„dem Knees Chavansky; der Schlep getragen durch
„einen Cavallier, gefolgt durch zwey Hoff-Caval-
„liers. 63) Die Groß-Fuͤrſtin; Selbige hat aber
„wegen Unpaͤßlichkeit nicht aßiſtiren koͤnnen. 64)
„Die Printzeßin Liwowna Nariskin, begleitet durch
„zwey Lieutenants, der Schlep getragen von ihren
„Bedienten. 65) Jhro Koͤnigl. Hoheit der Her-
„tzog von Hollſtein, accompagniret von dem Con-
„ference-Raht Ahlefeld und dem Ober-Cammer-
„Herrn Graf Bonde; Der Schlep ſeiner Mantel
„wurde gehalten von dem Cammer-Juncker Thieck,
„gefolget von vier Herren, nemlich den Marſchall
„von Platen, und die Cammer-Herren, Brummer,
„Graf Wachtmeiſter und Bergholtz. 66) Der
„Groß-Fuͤrſt Peter Alexewitz, vergeſellſchafftet von
„zwey Edelleuten; der Schlep getragen von einem
„Hoff-Cavallier, und gefolget von zwey Edelleuten.
„67) Die zwey Printzen Liwowyze Nariskin in ein
„Glied. 68) Die Hof-Bedienten, drey in ein Glied.
„69) Ein Marſchall. 70) Jhro Majeſt. der Kaͤy-
„ſerin Hoff-Bedienten. 71) Die Hoff-Dames von
„der erſten Printzeßin. 72) Die Hoff-Dames von
„der zweyten Printzeßin. 73) Die uͤbrige Hoff-
„Dames. 74) Die andern Dames. 75) Ein
„Marſchall. 76) Die Bedienten der Collegien von
„der erſten bis die neundte Claſſe, drey in einem
„Gliede. 77) Ein Marſchall. 78) Die Bojaren
„und Edelleute, drey in einem Gliede. 79) Ein
„Marſchall. 80) Die Buͤrger, drey in ein Glied.
„Und 81) Ein Fourier.
Der Marſch nahm ſeinen Anfang aus dem Pal-
laſt laͤngſt der Rivier bis ans Poſt-Haus, und von
dannen nach der Veſtung. Die Regimenter ſtun-
den an beyden Seiten rangiret, und jeder Soldat
hatte eine brennende weiſſe Wachs-Fackel in der Hand.
Jm Anfang der Proceßion ſchoß man alle halbe Mi-
nuten ein Salvo, folgends 3 aus der Mouſquete-
rie, und darnach 3 andere aus 144 Canonen und
aus der Monſqueterie zugleich. Die Leichen-Oration
hat der Biſchoff von Plescow gehalten. Jn der St.
Petri- und Pauli Kirche wird 6 Wochen eine Wache
bey der Leiche bleiben, womit den erſten Tag ſchon
ein Anfang von dem Feld-Marſchall Fuͤrſt Repnin,
General-Lieutenant Leſſe, General-Major le Fort,
und 4 Obriſten, gemacht worden.
Von neuen merckwuͤrdigen
gelehrten Sachen.
Venedig. Dan. Bernoulli Baſil. Jo. Filii, Exer-
citationes quædam mathematicæ. 1724. 4. Dieſe
Diſſert. ſind bey Gelegenheit eines Streits des A.
mit Herrn Rizzeti von Ausrechnung der Wahr-
ſcheinlichkeit bey Spielen, und mit dem Grafen
Riccato von der Krafft mit der das Waſſer durch
das Loch eines Gefaͤſſes heraus dringt, geſchrie-
ben worden.
Jn Berlin hat der Buch-Haͤndler Haude de-
nen Chirurgi zum Nutzen des Mr. le Petit, Mit-
glied der Frantzoͤſiſchen Academie der Wiſſenſchaff-
ten, Tractat des maladies des Os, 1723 zu Paris ge-
druckt, ins Teutſche uͤberſetzen laſſen, unter dem
Titul Johann Lud. Petit Abhandlung von denen
Kranckheiten derer Knochen an dem menſchlichen
Leibe, ꝛc. mit 8 Bogen Kupffer. 8.
Jn Leipzig ſind nunmehro zu haben: 1) Fran-
ciſci Wockenii Prof. Lipſ. Elementa Philoſophie
Principalis, theoreticæ æque ac practicæ ex obli-
gationibus intellectus & voluntatis deductæ. 2)
des beruͤhmten Engliſchen Lehrers, Edward Stil-
lingflet 12. Gelehrte Reden, die derſelbe bey un-
terſchiedenen die Engliſche Hiſtorie betreffenden
Umſtaͤnden uͤber auserleſene Texte heil. Schrifft
gehalten hat. 4. 3) Des reiſenden Chineſers er-
ſter Band, beſtehend in 28 Stuͤcken, nebſt einem
Regiſter. Zum andern Band ſind ſchon 22 Stuͤcke
fertig, die annoch continuiret werden.
Auch iſt daſelbſt in dieſem Jahre folgendes ſehr
ſchoͤnes und koſtbahres Werck in fol. von 5. Alph.
mit vielen Kupfern gedruckt worden: Raymundi
Duellii, Vendibonenſis, Regul. S. Auguſt. Canon
& Biblioth. Sand-Hippolytenſis, Exceptorum Ge-
nealogico-Hiſtoricorum libri II. Accedunt appen-
dices II. Es dienet dieſes Buch abſonderlich zur
Erlaͤuterung des Tentſchen Rechtes, weil der A.
die Rechts-Formuln und Cautelen der alten Uhr-
kunden und Contracte angefuͤhret, auch mit ge-
lehrten Anmerckungen aus der Hiſtorie verſehen
hat. Jn der Vorrede wird gewieſen, wie man
von dem Alter der MSS. urtheilen ſolle, und die
Specimina der Schreib-Art vom 6. bis zum 15.
Seculo hat der Autor in Kupffer ſtechen laſſen. Es
ſtehen im erſten Theil die Excerpta aus 3 Chartu-
lariis und einem Necrologio Sand-Hippolytenſi,
nebſt 30 Uhrkunden: im andern 500 Regel und
Bullen der Kaͤyſer, Paͤpſte, Fuͤrſten, Edelleute,
Canonicorum &c. auf 41 Kupfer-Bladten, von 1176
bis 1497 und im Anhang finden ſich nicht nur
zur Teutſchen Hiſtorie gehoͤrige Sachen, ſondern
auch allerhand Roͤmiſche Inſcriptionen, Muͤntzen,
geſchnittene Edelgeſteine, bey St. Poͤlten ausge-
grabene thoͤnerne Gefaͤſſe, und die Grabſchrifften
einiger Kirchen.
Hamburg. Allhier iſt der Jugend zum Beſten
vor kurtzen heraus kommen: Geometria Juveni-
lis, oder Anleitung zur Meß-Kunſt, nebſt einer
Abhandlung von der Trigonometrie, nach dem
Begriff der Anfaͤnger auffs kuͤrtzeſte verfaſſet und in
Ordnung gebracht von einem Liebhaber guter Kuͤn-
ſte und Wiſſenſchafften. 8. mit Kupffern.