Selbstbesteuerung.
Die Theilnahmlosigkeit unserer Reichen am öffentlichen Leben
und deren knauserhafte Betheiligung an Sammlungen für allgemeine
Zwecke ist schon oft Gegenstand des Tadels gewesen. Es ist in der
That beschämend für unser Nationalgefühl zu sehen, wie erbärmlich
die Gaben unserer reichen Leute bei solchen Gelegenheiten ausfallen;
gerade die jetzige große Zeit, die einen Wendepunkt in der poli-
tischen Entwicklung ganz Europa's bildet, hat davon den sprechend-
sten Beweis geliefert. Vielfache Millionäre haben sich nicht geschämt,
Beiträge zu geben, die mit ihrem Vermögen und dem, was andere
Mitbürger geleistet haben, in keinem Verhältnisse stehen.
Bei anderer Gelegenheit ist schon darauf hingewiesen worden,
daß es bei uns noch nicht Volkssitte ist, bei Sammlungen zu
Zwecken des allgemeinen Wohles freigebig zu sein. Bei Festen und
Zweckessen 5--6 Thlr. für Champagner auszugeben, besinnt sich Nie-
mand, für einen allgemeinen Zweck aber eine gleiche Summe herzu-
geben, hält man für zuviel. Unser Volk ist noch nicht daran gewöhnt,
sich selbst zu besteuern und zu erröthen vor der Beisteuer geringerer
Beträge als sie nach den Vermögensverhältnissen schicklich sind. Es
muß geradezu als schmutzig bezeichnet werden, wenn ein Mann von
dem Range eines preußischen Staatsministers und Be-
sitzer eines unermeßlichen Vermögens 100 Thaler,
sage Einhundert Thaler, für die im jetzigen Kriege Verwun-
deten gibt, und ein Fürst, der, wie man sagt, der größte Grund-
besitzer in Deutschland ist, und dessen Einkommen nach Millionen
zählt: 500 Thaler. Deutsche Kaufleute in London, die an
Reichthum lange nicht diesen oder den ersten unserer Firmen gleich-
kommen, haben 1000, 1200 und sogar 1500 L. St. ( mehr als
10,000 Thaler ) gegeben, und ein Freiherr von Rothschild
schämt sich nicht, kaum 3000 Thaler zu geben, nicht mehr als die
dem Beispiele ihres hochherzigen Gatten folgende Gräfin Reichenbach.
Ein in Dresden lebender Deutsch=Russe hat 10,000 Thaler ge-
zeichnet, ohne entfernt mit dem Reichthume der oben Genannten
konkurriren zu können. Jn Amerika, wo Leute von gleichem Ver-
mögen Hunderttausende gespendet haben, würde man Knicker wie
Jene mit Spott und Hohn überschütten; bei uns findet man nichts
Auffallendes darin. Wären die Franzosen nach Frankfurt gekom-
men, Herr von Rothschild hätte ganz anders in seinen Geldbeutel
greifen müssen, und es wäre fraglich gewesen, ob er etwas zurück-
erhalten.
Bei allen solchen Gelegenheiten sind es stets die armen und
mittleren Volksklassen, welche nicht blos relativ, sondern auch faktisch
das Meiste geben, während die Reichen doch bei weitem den größten
Vortheil davon haben. Von den fast 300,000 fl., welche in Frank-
furt z. B. gesammelt wurden, stammt der geringste Theil von den
Reichen. Die Opfer, welche die Mittelklassen bringen, sind aber
um so höher anzuschlagen, als sie nicht immer vom Ueberfluß ge-
nommen sind. Wenn ein Familienvater, der ein Einkommen von
1000 Thaler hat, 10 davon hergibt, so ist dieß mehr als wenn
ein Millionär, der 40,000 Thaler Einkommen hat, das Tausendfache
gibt, denn mit 30,000 Thaler Einkommen kann man noch recht
gut leben, ohne sich große Entbehrungen aufzuerlegen. Und ist es
denn schließlich nicht klüger, freiwillig sich ein Opfer aufzulegen, als
später den zehnfachen Schaden zu erleiden? Jst es denn nicht prak-
tischer und ökonomischer, sofort eine, wenn auch bedeutende Summe
herzugeben, wenn dadurch der Krieg rascher beendet, der Verkehr
rascher wieder hergestellt, und dadurch große Verluste in den Ge-
schäften vermieden werden?
Es ist also nicht blos ein Zeichen gewöhnlichen Charakters,
sondern auch großer Beschränktheit, wenn unsere reichen Leute zu
Sammlungen für öffentliche Zwecke so wenig beisteuern. Für
Richard Cobden wurden, damit er sich ganz dem öffentlichen
Wöhle widmen könne, in wenig Tagen 20,000 L. St. gesammelt,
und als er dieses Vermögen in einer Handelskrisis verloren, so
wurde binnen Kurzem die gleiche Summe nochmals gesammelt.
Dergleichen National=Dotationen, wie sie bei uns nur in vereinzelten
Fällen vorgekommen sind, müßten weit mehr Volkssitte werden.
Der Gewinn davon für unsere Entwicklung wäre ein sehr bedeu-
tender. Für die Jnvaliden des jetzigen Krieges und die Hinter-
bliebenen müßte unserer Ansicht nach ebenso wie in Amerika reich-
lich gesorgt werden. Die Männer, welche ihr Leben für das
Vaterland in die Schanze schlugen und zu Krüppeln geschossen
wurden, dürfen unter keiner Bedingung darben. Reicht die Kriegs-
entschädigung dazu nicht aus, so muß es erste Aufgabe des nun wieder-
erstehenden deutschen Parlaments sein, eine progressive Kriegssteuer
auszuschreiben, welche hier ausreichend sorgt. Es gibt aber außer-
halb der Staats=Fürsorge Dinge genug, für welche die Privatthätig-
keit zu sorgen hat; ohne Männer aber, welche sich dergleichen an-
nehmen und es gleichsam als ihre Lebensaufgabe betrachten, ist wenig
zu erreichen. Auf politischem Gebiete hat man es bereits versucht,
ohne über die zeitweise Unterstützung ihres Amtes entsetzter Patrioten
oder diätenloser Abgeordneten hinaus zu kommen. Jn dieser Be-
ziehung können wir von den Engländern und Amerikanern sehr viel
lernen, und es würde bei uns weit besser aussehen, wenn man diese
Bahn mehr betreten und wenn sich auch mehr wohlhabende unab-
hängige Männer, wie es in England allgemein ist, dem öffentlichen
Leben widmeten; denn leider sind die Männer, welche die Fähigkeiten
besitzen, etwas für das Land zu leisten, und auch Neigung dazu
haben, meist arme Teufel, deren gemeinnützige Wirksamkeit durch die
Nothwendigkeit für ihren Unterhalt zu sorgen, gelähmt wird. Jm
norddeutschen Reichstage entscheidet jetzt schon zu einem großen Theil
nicht die Fähigkeit, sondern das Geld über die Wahlen. Es ist dieß
weder politisch klug noch wirthschaftlich. Durch solche unzeitige
Sparsamkeit öffentlichen Verhältnissen gegenüber verliert man auf
anderer Seite oft das Hundertfache, oder entbehrt den Vortheil,
welchen rechtzeitige richtige Ausgaben gebracht hätten. Wir glauben
wenigstens, daß der materielle Vortheil, den Cobden's Thätigkeit
England gebracht hat, 10mal höher anzuschlagen ist, als die 40,000 L.
St., welche er erhielt. Die allgemeine Aufmerksamkeit muß aber
auf dergleichen hingelenkt, das Volk muß förmlich dazu erzogen wer-
den, wenn es hier besser werden soll. Wir wollen hoffen, daß Vor-
stehendes dazu beiträgt! F. W.
Frankfurt und Elsaß.
J. F. Vorsicht und Voraussicht sind nicht dasselbe. Vorsicht
heißt: nicht thun was schadet, Voraussicht heißt: thun was in der
Zukunft nützen kann. Menschen, Städte, Staaten müßten vorsichtig
und voraussichtig sein. Kleine Staaten, die zwischen stärkeren
Staaten liegen, sind vorzüglich auf Vorsicht angewiesen, und diese
Tugend hat sich in unserm alten Frankfurt zu hoher Blüthe ent-
wickelt, welche sich auch in Früchte verwandelt hat. Aber wir sind
jetzt kein kleiner Staat mehr, wir sind eine Stadt, eine maßgebende
Stadt immer noch, in einem großen Staat, welcher jetzt noch
größer wird, welcher allem Anschein nach der bedeutendste Staat in
Europa wird.
Unser Fortschritt geht jetzt Hand in Hand mit dem Fortschritt
dieses Staates -- nennen wir ihn gleich bei seinem rechten Namen:
des deutschen Reiches -- jetzt ist weniger die Vorsicht als die Vor-
aussicht an der Zeit. Das deutsche Reich ist nahe, aber seine For-
men und Gliederungen sind noch ungewiß. Ob es einen einzigen
Mittelpunkt haben wird, ob viele, können wir noch nicht wissen.
Ob wir nicht statt der lokalen Hauptstädte des alten deutschen Reichs,
im neuen deutschen Reiche verschiedene Hauptstädte für besondere
Zwecke des Gesammtreiches haben werden, wie es z. B. im Nord-
deutschen Bunde Leipzig für die Handelsgerichtsbarkeit geworden ist,
ist eine Frage, die in kürzester Zeit entschieden werden muß. Frank-
furt ist ein großer Kapitalplatz; es hat in Deutschland nur das
entfernte Berlin neben sich. Wenn Deutschland um das Elsaß und
einen Theil Lothringens vergrößert wird, wird der Schwerpunkt des
nationalen Kapitalmarktes beträchtlich verschoben in der Richtung von
Nordost nach Südwest, in der Richtung von Berlin nach Frankfurt,
und die neuen Landestheile sind von ihrem bisherigen Kapi-
talmarkte, Paris, losgerissen. Hier ist voraussichtliche
Ausschau für Frankfurt an der Zeit; denn es wird gar bald zu
thun geben für deutsche Unternehmung und deutsches Kapital in
Elsaß und Lothringen.
Am dringlichsten wird sie gemacht durch die Veränderung in
der Richtung des Ausfuhrhandels und Einfuhrhandels, welche die
Verlegung der Zollgränze mit Nothwendigkeit herbeiführen muß.
Solche Veränderung macht sich zunächst immer im Kolonial-
waarenhandel und im Manufakturwaarenhandel bemerklich,
wegen der Vorliebe, welche die Tarifmacherei gerade für Kolonial-
und Manufakturwaaren hat. Frankfurt ist ein Kolonialwaarenhandels-
platz von steigender Bedeutung. Am Rheine hat es im Kaffeehandel
nur Köln über sich; Mainz und Mannheim hinter sich. Köln liegt
weiter ab von Straßburg als Frankfurt; nur mit dem schwächeren
Mainz und Mannheim wird der Wettkampf stattfinden, in welchem
diese bisher durch Differentialfrachten unterstützt waren.
Frankfurt ist auch ein steigender Manufakturwaarenhandelsplatz,
und im Elsaß liegt Mühlhausen, dessen Produkte vielleicht in Zukunft
ihren Weg nach Deutschland durch Vermittlung eines deutschen Handels-
platzes suchen müssen. Auf Jahre hinaus wird es in Straßburg
wie in Mühlhausen an dem Unternehmungskapital für den Kauf
fremden wie den Verkauf des eigenen Produkts fehlen, und das
Frankfurter Kapital wird willkommen sein und sein Gewinn ihm
dort freudig gegönnt werden.
Jn kaum viel weiterer Perspektive liegen noch andere Dinge. Sie
hängen aber nicht von Frankfurt allein, sie hängen vom gesammten
Deutschland ab. Es muß sich zeigen, ob man sich in Deutschland
daran erinnern wird, daß jenes Deutschland, zu welchem Elsaß und
Lothringen noch gehörte, seine Kaiser in Frankfurt krönte. Weil
Elsaß und Lothringen verloren ging wanderte der Schwerpunkt des
Reiches nach Osten; zuerst nach Wien, wo er das Reich nicht zu-
sammen zu halten vermochte, und ist von dort nun versuchsweise
nach Berlin gewandert, damit von dort aus mit frischer Kraft die
Bildung eines neuen festeren Reichs in Angriff genommen werde.
Es ist die Frage, ob Deutschland begreifen wird, daß es sich in
einem zweiten Jnterim befunden habe, wie ein solches vor der Er-
wählung Rudolph von Habsburg's stattfand, und ob für das Defini-
tivum nicht der Fingerzeig zu beachten ist, welchen nicht bloß die
geschichtliche Erinnerung, sondern auch, was in neuerer Zeit von
entschiedenem Gewicht, der Eisenbahnknotenpunkt enthält, welchen
Frankfurt bildet. Die Eisenbahnknotenpunkte sind heutzutage auch
politische signa temporis. Der Eisenbahnknotenpunkt in Frankfurt
wird aber beträchtlich schwerer durch die Wegeverlegung des Verkehrs,
welchen der Anschluß der Elsäßer und Lothringer Bahn innerhalb
derselben Zollgränze bilden wird. Also Mitbürger -- diesmal nicht
vorgesehen, sondern vorausgesehen.
* Wahl des Berufes. Das „Neue Blatt“ bringt eine Ab-
handlung über die Wahl des Berufes, deren Ausführungen wir im
Ganzen beistimmen. Bezüglich der Beamten=Laufbahn scheint der
preußische Staat als Beispiel gewählt zu sein, denn was dort gesagt
ist, paßt nicht für alle Länder; wir möchten wenigstens nicht überall
die Forstcarriere als eine günstige empfehlen. Daß vor dem Beamten-
Beruf überhaupt gewarnt wird, ist vollkommen richtig. Dieser Stand
wird, wirthschaftlich genommen, wahrscheinlich nie mehr glänzende
Aussichten eröffnen. Die Selbstverwaltung greift mehr und mehr
in das Gebiet des Staates über, so daß dessen Thätigkeit auf wenige
häufig nur ganz formelle Arbeit eingeschränkt wird. Die Gewerbe
dagegen nehmen täglich größeren Aufschwung und liefern Einnahmen,
gegen welche die Beamtengehalte weit zurückstehen. Daß damit auch
das früher sehr große äußerliche Ansehen des Beamtenstandes abnimmt,
ist natürlich und ein großes Glück.
Die Wahl des Berufes ist eines der schwierigsten Dinge, die
es überhaupt gibt, und es wird in dem erwähnten Aufsatze mit
Recht vor häufigem Wechsel desselben gewarnt, auch empfohlen die
Erziehung genau danach einzurichten. Bezüglich der Schulbildung
möchten wir aber warnen, zu früh mit der Fachbildung anzufangen,
zu früh die Schulzeit abzubrechen. Da man eben selten oder nie
den passenden Beruf weiß, so ist es das Beste, die Kinder so lange
als möglich in die Schule zu schicken. Tüchtige Schulkenntnisse scha-
den nie und erleichtern die Berufswahl, während sie bei mangelhafter
Bildung schwerer ist. Es ist dann die Wahl beschränkt und oft
bleibt gar keine übrig.
* Der allgemeine deutsche Frauenverein in Leipzig, ein
Verein, der, von Frauen gegründet und geleitet, es sich „zur Auf-
gabe gemacht hat: für die erhöhte Bildung des weiblichen Geschlechts
und die Befreiung der weiblichen Arbeit von allen ihrer Entfaltung
entgegenstehenden Hindernissen mit vereinten Kräften zu wirken“, hat
in den fünf Jahren seines Bestehens, seit dem 18. Okt. 1865, überall
hin anregend gearbeitet -- und nicht nur in Sachsen, von wo er aus-
ging, sondern in Nord= und Süddeutschland, auch in Oestreich und
Ungarn und im Ausland, ebenso wie in England, Holland, Frankreich,
Amerika deutsche Frauen zu Mitgliedern gewonnen und in vielen
Städten, wie außer in Leipzig, z. B. in Braunschweig, Kassel, Zwickau,
Nordhausen, Dresden u. s. w. Zweigvereine gestiftet und nach allen
Seiten hin günstig gewirkt. Um dies letztere am Nachdrücklichsten
zu thun, gründete er im Januar 1866 eine eigne Zeitschrift betitelt
„Neue Bahnen“, die wir unsern Leserinnen auf das Beste empfehlen.
* Frauen=Arbeit. Das amerikanische Schatzamt hat Fräulein
Abby Baker zu seiner Bibliothekarin ernannt, und beabsichtigt
auch sämmtliche Gehilfen durch Frauenzimmer zu ersetzen. -- Eine
Fräul. Elisa Jennings ist zum Direktor der Bank in Cam-
field ( Ohio ) ernannt worden.
* Lebensmittel = Verein. Jn Frankfurt a. M. ist eine
Aktiengesellschaft in Bildung begriffen unter der Firma „Frankfurter
Lebensmittel=Verein.“ Zweck der Gesellschaft ist nach Artikel 2 den
Aktionären gute Lebensmittel zu billigen Preisen zu verschaffen. Das
Grundkapital besteht aus 200,000 fl. und wird durch Aktien von
100 fl. aufgebracht.
* Arbeitmarkt. Man schreibt uns aus Zweibrücken: Ein
guter Klavierstimmer, der auch zugleich Jnstrumentenma-
cher wäre, könnte hier einen guten Erwerb finden; eine gute Klei-
dermacherin, ebenso ein geschickter Schuhmachermeister und
Hausmädchen finden hier Arbeit. Derartige Anzeigen empfehlen
wir unsern geehrten Lesern zur Nachahmung, da hierdurch am ehesten
sich Angebot und Nachfrage reguliren dürfte.
* Aus Frankreich ausgewiesene Arbeiter. Der Vorstand des
deutschen Gewerbe=Museums in Berlin hat einen Aufruf zur Heran-
ziehung der aus Frankreich ausgewiesenen deutschen Arbeiter für die
heimische Kunstindustrie erlassen, dem wir folgendes entnehmen: Ohne
Zweifel wird ein großer Theil dieser tüchtigen, von Frankreich in
thörichter Verblendung verstoßenen Kräfte bemüht und im Stande
sein, in England, Belgien und der Schweiz lohnende Arbeit zu fin-
den, und nicht minder werden Jtalien und ganz besonders Oestreich
es sich angelegen sein lassen, dieselben an sich zu ziehen. Um so
dringlicher erscheint uns die Nothwendigkeit, dies auch für Deutsch-
land zu thun, dem die gerechte Erbitterung über die erlittenen Miß-
handlungen, und das gehobene Gefühl der nationalen Angehörigkeit
unsere vertriebenen Landsleute doch in erster Linie zuführen wird.
Das deutsche Gewerbe=Museum glaubt durch seine vielfachen Ver-
bindungen mit ähnlichen Jnstituten, Behörden und Jndustriellen vor-
zugsweise im Stande zu sein, einen solchen Mittelpunkt darzubieten.
Wir eröffnen deshalb in unserm Museum eine Nachweisestelle für
Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf dem ganzen Felde der Kunstindustrie
und fordern die deutschen Gewerbetreibenden und Fabrikanten dringend
auf, sich die noch niemals so günstige Gelegenheit zur Erwerbung
ausgezeichneter Arbeitskräfte nicht entgehen zu lassen! Bezüglich der
Arbeitsuchenden ist Auskunft über folgende Punkte nöthig: 1 ) Name,
2 ) Alter, 3 ) ob verheirathet oder nicht, 4 ) Fach, Beruf, 5 ) bisherige
Arbeitsstellung, ob Geselle, Werkführer oder dergl., 6 ) beanspruchter
Lohn, 7 ) möglichst genaue Adresse, und im Fall der Veränderung er-
neuete Mittheilung derselben, 8 ) Zeugnisse oder sonstige Legitimationen,
zunächst in Privat=Abschrift. Arbeitgeber jeder Art ersuchen wir in
gleicher Weise uns 1 ) ihre genaue Adresse, 2 ) Fach und Stellung,
für die sie geeignete Kräfte suchen, 3 ) die ungefähren Bedingungen,
die sie zu bieten bereit sind, zukommen zu lassen. Briefe und son-
stige Zusendungen werden unter der Adresse: „Deutsches Gewerbe-
Museum, Berlin, Stallstraße 7“ frankirt erbeten; im Uebrigen er-
folgen alle Auskünfte und Vermittelungen unentgeltlich.
-- Angemeldet ist bei uns Arbeit für Graveure, Müller,
Schuhmacher, Schreiner, Filzhutzurichter, Sattler ( viele ) , Bandagen-
macher, Maschinenschlosser ( sehr viele ) , Lingeriearbeiterinnen, Wagen-
garnierer, Wagenschlosser, Federrichter, Lederzurichter, Zuschneider,
Gouvernanten, Seidenfärber, Band=, Tressen= oder Bordenweber,
Arbeiter, die auf künstliche Blumen und Federn eingeübt sind,
Messingdreher, Arbeiter für Herrenkragen und Manschetten, Chirur-
gische Jnstrumentenmacher, Metallgießer, Zimmerleute, Kupferschmiede,
Asphaltarbeiter, Mühlsteinschärfer, Drechsler, Holländerführer, Papier-
schneider, Filz= und Seidenzurichter, Spengler, Steindrucker, Setzer,
Mechaniker, Maschinenbauer, Schweißer, Puddler, Bildhauer, Eisen-
hobler, Maschinenschmiede, Zuschläger, Modelltischler, Eisendreher,
Xylographen, Ciseleure, Gerber, Hanfhechler, Bediente, Portefeuiller,
Lederlackirer, Handschuhschneider, Lackarbeiter, Häfner, Uhrkettenver-
golder, Uhrmachergehilfen, Drucker, Arbeiter, die in Stärkefabriken,
in Porzellanknopffabriken beschäftigt waren, Schirmmachergehilfen, Par-
fümeriearbeiter ec.
Wir bitten alle Zeitungen, hauptsächlich aber die Lokal-
blätter, um Verbreitung dieser Mittheilungen.
-- Arbeitgeber und Arbeiter bitten wir um sofortige Mitthei-
lung sobald eine Stelle besetzt bezw. Arbeit gefunden ist. Red. d. Arb.
-- Von der Handels= und Gewerbekammer in Sonneberg
am Thüringer Wald erhalten wir bezüglich der deutschen Arbeiter
aus Frankreich folgende interessante Mittheilung, um deren Wieder-
gabe wir alle Redaktionen im Jnteresse dieser Arbeiter ersuchen:
Die Sonneberger Jndustrie, so wie die der Umgegend, bestehend in
der Fabrikation von Spielwaaren, Leder=, Papiermaché-, Holz=, Zinn=,
Blech=, Glas=, Cartonage=Arbeiten, ferner in Porzellanfabrikation und
anderen verwandten Zweigen wird in ausgedehntem Maße für Frank-
reich selbst und den ganzen Kontinent, hauptsächlich aber für den
überseeischen Export, betrieben. Da nun gerade Paris in vielen
dieser Artikel mit der Sonneberger Jndustrie konkurrirt, besonders auf
den überseeischen Märkten und ohne Zweifel viele der ausgewiesenen
Deutschen in diesen Zweigen gearbeitet haben, so würde sich für ge-
schickte, fleißige und ordentliche Arbeiter in Sonneberg und der Um-
gegend vielfach gute Gelegenheit finden sich einen neuen Heerd zu bauen.
-- Die Handelskammer von Oberbayern hat im Verein
mit den Münchner gewerblichen, Arbeiter= und landwirthschaftlichen
Vereinen ein Central=Nachfrage=Büreau dahier errichtet, das die Auf-
gabe hat, den aus Frankreich vertriebenen Deutschen Arbeitsgelegenheit
zu vermitteln. Es hat sich ein bedeutender Jndustrieller Münchens
bereits erboten, eine der bisher durchschnittlich von ihm beschäftigten
Arbeiterzahl entsprechende gleiche Anzahl von Ausgetriebenen zu über-
nehmen.
* Arbeiter = Angelegenheiten. Am 14. und 15. August fand
in Pest der dritte östreichisch=ungarische Buchdruckertag statt. Die
Mitgliederzahl der Krankenvereine beträgt 2874 und die der Fort-
bildungsvereine 2524. Die Sanktionirung der Verbandsstatuten ist
verweigert worden, weshalb man das Hauptgewicht auf die Ausbil-
dung der einzelnen Vereine legt; demungeachtet wurde die Errichtung
einer Centralkasse und einer Unterstützungskasse für Konditionslose be-
schlossen. Arbeitseinstellungen sollen nicht gleichzeitig an zwei Orten
vorgenommen werden, und von einem beabsichtigten Vorgehen in der
Lohnfrage soll stets die provisorische Verbandskommission unterrichtet
werden. Großartige Strikes werden nicht gebilligt, man erwartet
vielmehr die besten Erfolge von der Arbeitseinstellung in einzelnen
Officinen. Die Lehrlinge sollen abgeschafft und jeder mit den nö-
thigen Vorkenntnissen versehene junge Mensch sogleich als Hilfsarbeiter
eingestellt werden. Bei Gründung von Produktivgenossenschaften
( Vereinsdruckereien ) sollen prinzipiell Gemaßregelte beschäftigt werden.
Zur Beschränkung der Nachtarbeit soll sich eine Kommission mit den
Journal=Eigenthümern in Vernehmen setzen und auswirken, daß die
Morgenblätter zu der Zeit erscheinen, zu welcher jetzt die Abend-
blätter ausgegeben werden, und die Abendblätter zur Zeit der Aus-
gabe der Morgenblätter. Man beschloß noch, den deutschen Verbands-
tag vice versa durch Delegirte zu beschicken und wählte Prag als
nächsten Vorort.
Vermischtes.
* Büreaukratischer Zopf. Das Bayreuther Tagblatt berichtet
folgendes schöne Stückchen von Beamten=Pedanterie. Die Expedition
dieses Blattes erhielt vom Gerichte in Erlangen eine Anzeige, be-
treffend den Nachlaß eines Fuhrknechtes. Die Anzeige kostete 1 fl.
6 kr., da aber aus dem ganzen Nachlaß nicht so viel gelöst wurde,
so sandte das Gericht nur17 1 / 2 kr., natürlich unfrankirt und in
Münze ein, was 12 kr. Porto verursachte, und erbat sich Quittung.
Wäre dazu Stempelpapier erforderlich gewesen, so hätte das Blatt
das Vergnügen gehabt, 1 / 2 kr. darauf zu zahlen und Papier und
Mühe gratis zu liefern.
* Napoleonische Wirthschaft. Jn der letzten Sitzung des ge-
setzgebenden Körpers in Paris, in der die sog. Mameluken Bonapart's,
welche die Opposition sonst immer niedergeschrieen, zum Schweigen
gebracht wurden, soll Buffet als Grund weshalb er das Finanz-
ministerium so rasch wieder verlassen, angegeben haben: er habe ent-
deckt, daß die Finanzminister Fould und Mayne dem Kaiser Napoleon
jährlich eine Summe von 60 Millionen zugesteckt hätten, die meist
vom Kriegsbudget gestohlen worden sei. Ob man diese Herren, die
nicht unvermögend sind, nun dafür am Ohr packt? -- Bei der
Prinzessin Mathilde, welche als die Unschuldigste zuletzt floh, soll
man die Kleinigkeit von nicht weniger als 61 Millionen gefunden
haben.
* Schulbildung in Frankreich. Unter dem vielen, höchst klas-
sischen Unsinn, den die französischen Zeitungen eben vom Stapel
lassen, befindet sich folgendes Körnchen Wahrheit, das der Charivari
bringt, eine Selbstkritik, wie sie besser nicht geliefert werden kann.
Ein französischer Bauer sitzt allein zu Haus und blickt betrübt auf
eine Zeitung, die auf dem Tische liegt. Pourquoi l'instruction n' a-
t-elle pas été obligatoire, ruft er: ich könnte jetzt dieses Journal
lesen, das vielleicht Nachrichten von meinem Sohne enthält.
* Faucher's Vierteljahrsschrift enthält im 29. Band eine
Reihe sehr anziehender Aufsätze zunächst von Prince=Smith über
die neueste englische Münzfrage und das Ziel der Arbeiterbewegung,
von L. Bamberger über die Aufhebung der indirekten Gemeinde-
Abgaben in Belgien, Holland und Frankreich, von K. Braun über
die Wirschafts= und Rechts=Kulturgeschichte, von O. Michaelis zur
Selbstkritik des Patentschutzes, von J. Faucher über die Herkunft
der Sprache.
* Die Franzosen in Deutschland. Unter diesem Titel ist im
Verlag von C. Fritsch in München eine Schrift erschienen, welche
sehr zeitgemäß an die Zeiten erinnert, in welcher die Franzosen unter
Napoleon I. Deutschland mit ihrer Gegenwart beglückt haben, und an
die Schmach, welche damals dem deutschen Namen zugefügt worden.
Manche interessante Parallele ist mit der Gegenwart gezogen, wie
z. B. in einzelnen Ländern man sich hartnäckig weigerte, andere als
die eigenen Verwundeten aufzunehmen. Wie sticht dagegen die Gegen-
wart ab. Sehr lehrreich ist auch die Erinnerung an den Wiener
Kongreß, wie das Volk um die Früchte seiner Siege betrogen und
alle Versprechungen nicht gehalten wurden. Möge das Volk heute
sich besser umsehen, und das viele vergossene edle Blut nicht in dy-
nastischem Jnteresse vergossen sein! -- Nicht unzweckmäßig wäre es
gewesen, wenn die Schrift noch weiter zurückgegriffen und mit der
Geschichte der Verwüstung der Pfalz, die nur kurz angeführt ist, be-
gonnen hätte.
* Zeitschrift des königl. bayrischen statistischen Bureau's.
Redigirt von Dr. Georg Mayr. Das Heft April--Juni enthält:
Statistik des bayerischen Staatshaushaltes, die Staatseinnahmen; erster
Artikel: Die direkten Steuern von W. Vocke, k. Regierungsrath.
Münzprägungen im Königreich Bayern während der Jahre 1837 --
1869 incl.; Münzfälschungen in den fünf Jahren 1865 -- 1869,
mitgetheilt vom k. Staatsministerium der Finanzen. Ein= und Aus-
wanderungen im Jahre 1868/69, verglichen mit den Durchschnitts-
ergebnissen der Perioden 1835/60 und 1860/68, mit einem Nachweis
über die Größe der Auswanderung aus allen einzelnen Verwaltungs-
Distrikten für die 7jährige Periode 1862/63--1868/69 von Dr. G.
Mayr. Nachweisungen über den Verkauf von Getreide auf den bay-
rischen Schrannen, sowie über die erzielten Durchschnittspreise für die
Monate Januar bis März 1870. Uebersicht der Produktion des
Bergwerks=, Hütten= und Salinenbetriebs in Bayern während des
Jahres 1869, verglichen mit dem Durchschnittsergebnisse der zehn-
jährigen Periode 1858/59. Literatur.
* Das Neue Blatt bringt in seiner letzten Nummer sehr zeit-
gemäß eine Abbildung des Straßburger Münsters. Es wäre ein
Jammer, wenn der Prachtbau, wohl der schönste von allen gothischen
Domen, während der Belagerung litte. Da das Bombardement
Straßburg's erfolglos war, so hätte man es ebensout unterlassen
können.
Höhere Handelsschule
zu Hildesheim.
Das Wintersemester beginnt Dienstag, 11. Oktober. Die
Reifezeugnisse berechtigen zum einjährigen Freiwilligen-
Dienste. Anmeldungen sind zeitig an unterzeichneter Stelle ein-
zureichen.
262 Die Direktion: W. Schaake.
Uhland's Technicum
zu Frankenberg bei Chemnitz ( Sachsen ) .
Maschinenbauschule, Jndustrieschule, Vorbereitung zum Freiwilligen-
Examen, Pensionat, eigene Maschinenfabrik.
Bildet in kurzer Zeit Maschinentechniker, Werkführer,
Monteure, Müller, Gewerbetreibende und Jndu-
strielle jeder Art praktisch und theoretisch aus und sorgt für
geeignete Stellen. Beginn des neuen Kursus den 15. Oktober.
Näheres sagt der Prospekt, welchen gratis versendet
259die Direktion.
Direktor gesucht.
Als Leiter des technischen Bureau's einer Maschinenfabrik von
ca. 250 Arbeitern in Wien, gelegentlich auch Stellvertreter des Di-
rektors während vorkommenden Abwesenheiten desselben, wird ein theo-
retisch und praktisch gebildeter Jngenieur gesucht, der den Anforderungen
vollkommen entspricht. Die fragliche Maschinenfabrik befaßt sich haupt-
sächlich mit der Anfertigung von Wassermotoren, Transmissionen,
Holzschleifereien, Dampfmaschinen, Pumpen und Maschinen für Baum-
woll- und Leinen=Appretur.
Nur solche belieben sich zu melden, welche ihrer Sache voll-
kommen sicher sind und schon andern Werkstätten mit gutem Erfolge
vorgestanden sind.
Auskunft, Referenzen und Bedingungen an die Expedition dieses
Blattes einzusenden. 276
Metalldreher
und
Metallschlosser,
4 bis 5 auf Dampfkessel=Armaturen gut eingeübt, fin-
den lohnende und dauernde Beschäftigung bei
Gustav Dittler in Pforzheim.
NB. Das Reisegeld wird ( wenn sich die Arbeiter wirklich als
in meinen Artikeln gut eingearbeitet bewährt ) vergütet. 289
Für Fabrikanten und Gewerbtreibende.
Joseph Bernays,
Mitglied der Society of Engineers. Civil=Jngenieur und Maschinenbauer.
96, Newgate Street, London.
Uebernimmt Schätzungen, Kostenberechnungen und die Anschaffung
von Maschinen für Landwirthschaft, Manufakturen und Gewerbe.
Patentirte Centrifugalpumpen neuester und bester Konstruktion
für große und kleine Lieferungshöhen. Dampf= und Handkrahnen
und Hebeapparate für die verschiedensten Zwecke. Einrichtungen für
Manufakturen und Fabriken jeder Art. Bester englischer Guß= und
Schweißstahl, Feilen, Sägen, Hämmer, Werkzeuge ec. Wägen und
Fuhrwerke aller Art. Sanitätseinrichtungen für Städte, Jnstitutionen
und Privaten.
Briefe und Zusendungen werden franko erbeten.
Jn Anbetracht der Massen=Ausweisungen Deut-
scher aus Frankreich wird hiermit zur Kenntniß
gebracht, daß tüchtige Maschinenarbeiter, als Kessel-
schmiede, Maschinenschlosser, Dreher, Kupfer-
schmiede ec. sofort dauernde Beschäftigung finden
in der Lokomotivanstalt vonDr. Strousberg
vormals Georg Egestorff inLinden
vor Hannover . 280
Den aus Frankreich vertriebenen deutschen
Jndustrie=Arbeitern wird durch das deutsche Gewerbe=Museum
unentgeltlich Beschäftigung nachgewiesen. Es wer-
den bereits gesucht: 6 Buchbinder und Lederarbeiter, 3 Porzellanmaler,
2 Tapezierer, 3 Bildhauer, 2 Gypsformer, 6 Tischler, 10 Wäsche-
arbeiter, 1 Buchdruckereifaktor, 1 Buchdrucker, 4 Lithographen auf
Kreidedruck, 3 Steindrucker, 1 lithogr. Zeichner, 2 Arbeiter für Glaçe-
papier, 6 Gürtler u. Bronzeure, 4 Metalldreher u. Drücker, Klemp-
ner, 1 Zinngießer, 2 Arbeiter für Emaillefabrikation, 6 Schlosser,
Dreher, Schmiede, 4 Seidenwirker, 4 Wollenweber, 4 Färber u. Zeug-
drucker, 4 Musterzeichner, 4 Formstecher u. Xylographen, 3 Sticke-
rinnen für Gold u. Seide, 2 chirurg. Jnstrumentenmacher, 3 Optiker,
1 Confiseur, 1 architekton. Zeichner, 3 Sattel= und Geschirrmacher,
10 Marmorarbeiter, 2 Arbeiter für Gasmesserfabriken, 15 Gerber u.
Zurichter, 106 Schuhmacher, 2 Geräthemacher für Gerber ec., 1 Werk-
führer auf Holzabsätze, 1 Schneider ( Zuschneider ) u. s. w.
Meldungen mit Angabe von Namen, Gewerbe und genauer
Adresse sind frankirt zu richten an das deutsche Gewerbe-
Museum in Berlin, Stallstraße 7. 286
Longitudinal-Scheermaschinen
mit zwei Schneidezeugen
die sich durch einfache und solide Konstruktion bereits vielfach einge-
führt, liefert als Spezialität
Die Maschinenfabrik von
Tilmann Esser,
212Burtscheid bei Aachen.
Mastic-Moll.
Maschinenkitt, allerwärts als bestes ausdauerndes und wohlfeilstes,
keine Giftstoffe enthaltendes Verdichtungsmittel, für Dampf=, Gas=, Wasser-
und Wärme=Leitungsröhren, metallene oder thönerne und andere Verkittungen,
weil seine Adhäsion und Verdichtungsfähigkeit selbst in den dünnsten Schichten
angewandt, eine vollkommene und anhaltende ist, bei rascher und vollstän-
diger Erhärtungsfähigkeit, und kaum einem Drittel der gewöhnlichen Kosten.
Moll's Metallfarben= u. Maschinenkitt=Fabrik
8in Cöln am Rhein.
Baugewerkschule zu Holzminden a. Weser.
Architekten, Jngenieure, Bildhauer und Ele-
mentarlehrer, welche geneigt sind, im nächsten Winter Unterricht
zu ertheilen, werden ersucht, sich baldigst schriftlich zu melden bei
dem Vorsteher der Baugewerkschule
208 G. Haarmann.
Königliche Rheinisch=Westphälische
Polytechnische Schule zu Aachen.
Eröffnung Anfang Oktober ds. Jahres. Programme der Vor-
lesungen, Aufnahmebedingungen ec. von dem Direktor, Baurath
v. Kaven und den Aachener Buchhändlern. 287
Maschinen.
Angebeten: zwei kräftige Spindelpressen für
Most= oder Kelterpressen sich eignend, Cylinder-
Ritzmaschine für Kartonnagefabriken.
Dampfmaschinen-Verkauf.
Eine 11 pferdige Dampfmaschine sammt Kessel
und Montirung, alles noch im besten Zustand, ist
billig zu verkaufen. Näheres durch die Exp. d. Bl. 292
Schmiede-Ventilatoren
besser als Blasbälge zum Fußtreten 12 Thlr.; zum
Ziehen 24 Thlr.; zum Handdrehen 24 Thlr.
C. Schiele in Frankfurt a. M.
156Neue Mainzerstraße 12.
Zu verkaufen.
Eine hydraulische Presse mit Pumpwerk,
eine engl. Doppelfilterpresse ( System Needham
und Kite von großer Leistungsfähigkeit ) , eine Fesca'sche
Centrifuge für pulverförmige Körper, eine Cen-
trifuge für Handbetrieb, Alles gut im Stande.
Von wem sagt die Exped. d. Bl. 268
Neue Drehbänke,
8 1 / 2, 10, 12 u. 16 Fuß lang, mit gekröpften Betten,
Leitspindel ec., ausgezeichneter schwerer Konstruktion
nnd Arbeit bei
269 Theodor Keseling in Düsseldorf.
Maßstäbe
von Elfenbein, Holz, Gußstahl ec., Richtliniale
von Gußstahl in jeder Länge und Breite und be-
liebiger Eintheilung bei
269 Theodor Kiseling in Düsseldorf.
Arbeit=Markt.
Gegen Einsendung von 12 kr. in Briefmarken werden Offerten
besorgt, sowie offene Stellen mitgetheilt. )
Apotheker ges.: in Burgdorf b. Bern, Geislingen.
Asphaltarbeiter ges.: in Offenbach.
Bildhauer ges.: in Villa Neuhof, Wiesbaden.
Buchdrucker ges.: in Hanau, Stuttgart, Zwei-
brücken, Frankenberg ( Kurhessen ) .
Dreher ges.: Eisendreher in Deutz, Gleiwitz,
Messingdreher in Pforzheim, Höhr bei Koblenz.
Estampeur. Tüchtige Estampeure oder Zink-
Presser finden bei gutem Verdienst dauernde Arbeit.
290 C. Leins & Co. in Stuttgart.
Färbergeselle=Gesuch.
Ein Färbergeselle, welcher im Drucken gewandt
ist, gesucht. Zu erfahren in der Exped. d. Bl. 272
Färber ges.: Seidenfärber in Augsburg, Leder-
färber in Hanau.
Fabrikleiter=Gesuch.
Zur Leitung einer Fabrik von Geräthen zu Sa-
nitäts- & häuslichen Zwecken wird ein des Faches
kundiger Techniker oder Werkführer als Theilhaber
gesucht. Es wird weniger auf Größe der Kapital-
Einlage als auf soliden Charakter und technische
Kenntnisse reflektirt. Gefällige Franko=Offerten bittet
man an die Exped. d. Bl. zu richten. 285
Farbenarbeiter=Gesuch.
Arbeiter, welche in Pariser Farbenfabriken
gearbeitet haben, finden lohnende Beschäftigung bei
Gebrüder Vossen
279in Aachen.
Glaser=Gesuch.
Ein Glasmaler und 3 bis 4 Glasergehilfen,
die im Verbleien geübt sind, finden gegen guten
Lohn Arbeit bei
Geck & Vittali in Offenburg,
Mousselineglas=Fabrik,
270Glasmalerei und Glasschleiferei.
Graveur=Gesuch.
Ein junger, tüchtiger Graveur, der im Stempel-
fach, in Schrift und vertieft, in Wappen ec. zu
arbeiten versteht, findet sofort Stellung durch die
Exped. d Bl. Probesendungen erwünscht. 288
Gerber ges.: in Höchst a. M., Freiburg i. Br.,
Reutlingen, Mühlheim a. Rh., Niederauerbach, Lahr,
Oppenheim, Frankenthal.
Gießer ges.: Messinggießer in Mannheim, Eisen-
gießer in Pforzheim.
Graveure ges.: in Hanau für Muschel, Cam é e
u. Stein=Graveurfach, für Arbeiten in Alabaster.
Häfner ges.: in Speyer a. Rh.
Hutmacher ges.: in Neustadt a. H., Hanau.
Jnstrumentenmacher ges.: einige in Mainz,
Freiburg i. Br., Aachen.
Kesselschmiede=Gesuch.
Für eine bedeutende Lokomotiv= u. Schiffs-
kesselschmiede wird ein erfahrener Meister
gesucht. Offerten mit Zeugnissen nimmt die Exped.
d. Bl. unter der Chiffre L. B. 1 entgegen. 274
Kommis ges.: in ein Eisenwaarengeschäft in
Bayern, Ellenwaarengesch., Spezereiwaaren, Tuch-
fabrikgesch. ( Buchf. ) , Fabrikgesch. ( Magazin u. Kompt. ) ,
Fabrikgesch. ( Magazin ) . Korsettenfabrik ( Komptoir u.
Reisen ) , Modewaarengesch. ( Verkäufer ) , Bankinstitut
Thüringens ( Korresp. ) , Farb= und Materialwaaren
( Kompt. u. Reisen ) , Gewerbebank Ulm ( Buchhalter ) ,
Garngeschäft ( Komptoir u Reisen ) .
Kupferschmiede ges.: in Hanau, Bruchsal.
Ladnerin ges.: in Wiesbaden, Stuttgart, Han-
nover, Pforzheim, Darmstadt.
Lehrer ges.: für höhere Lehranstalt in Jena,
Mädchenschule in Bern, höhere Bürgerschule in Crefeld.
Lithograph=Gesuch.
Wer eine angenehme Stelle liebt, kann als Litho-
graph, welcher selbständig arbeitet, im Schrift= und
Zeichnenfache Gutes leistet, baldigst eintreten. Probe-
Arbeiten nebst Gehalts=Ansprüche werden sub L. D.
franco erbeten an die Exped. d. Bl. 267
Maler ges.: in Schrobenhausen ( Altbayern ) .
Maschinenführer=Gesuch.
Ein mit Behandlung und Führung sämmt-
licher zur Möbelfabrikation und Bauschreinerei
nöthigen Maschinen vollständig vertrauter Mann
wird gesucht. Adresse bei der Exped. d. Bl. 281
Maschinenmeister ges.: für Jllustrationsdruck
in Stuttgart.
Maschinenschlosser ges.: in Rippberger Eisen-
werk, Gleiwitz, Berlin, Mannheim, Koblenz, Mainz,
Eschweiler, Schrobenhausen, Mühlheim a. Ruhr.
Mechaniker ges.: in Aachen.
Vertriebene Arbeiter
aus Paris.
Metallarbeiter und Schmelzer werden
sofort gesucht. Zu erfragen bei der Expedition die-
ses Blattes. 263
Möbelarbeiter=Gesuch.
Gesucht werden tüchtige, aus Frankreich vertrie-
bene deutsche Arbeiter auf die Neumühle bei
Wiesbaden. -- Dieselben müssen das feine
Poliren gründlich verstehen, und wenn möglich im
„ bois durci “- Fach bewandert sein. 283
Möbelschreiner ges.: in Karlsruhe, Sulzbach.
Näherinnen ges.: für Herrnkrägen und Man-
schetten in Berlin.
Sandformer ges.: 2 in Rippberger Eisenwerk,
Suhl, Speyer a. Rh., Pforzheim.
Sattler ges.: in Potsdam, Roisdorf, Würz-
burg ( Wagenarbeit ) , Worms.
Schirmmacher ges.: mehrere in Konstanz.
Schlosser ges.: in Hagen, Konstanz, Offenbach,
Kreuzwertheim, Hanau, Sondershausen, Bockenheim.
Schmiede ges.: Maschinenschmied in Gleiwitz,
Groß= u. Kleinhammerschmied in Gutach.
Schneider ges.: Handschuhschneider in Annaberg.
Schriftsetzer ges.: in Hanau ( Paket=Setzer ) .
Vertriebene Arbeiter
aus Paris.
Schuhmachergesellen, sowohl für feine
Herren= und Damenarbeit als auch solche die auf
Chaussures rivées oder clouées eingearbeitet sind,
erhalten Beschäftigung bei
Otto Herz & Comp.
261in Mainz.
Schuhmacher ges.: in Braunschweig, Mainz,
Bonn, Gotha, Saarbrücken.
Siebmacher=Gesuch.
Tüchtige Siebmacher ( Drahtarbeiter ) sucht sofort
W. Schäfer
in Aschaffenburg.
Spengler ges.: in Offenbach, Göppingen.
Spinnmeister. Ein sehr gut empfohlener
junger Mann, der mehrere Jahre als Spinnmeister
im Elsaß beschäftigt gewesen, Stellen, Einrichten
und Behandeln aller Maschinen kennt, und im
Spinnen aller Wollarten geübt, sucht baldigst ander-
weitige Stellung. Offerten an die Exped. d. Bl. 293
Steindrucker ges.: in Göppingen ( Ueberdruck ) .
Groß=Uhrmacher,
tüchtige, sofort zu dauernder und gut bezahlter Be-
schäftigung gesucht bei
282 G. Seybold in Landau.
Uhrmacher ges.: in Speyer a. Rh., Stuttgart,
Frankfurt, Biberach.
Vergolder ges.: in Leipzig, Düsseldorf.
Ein Webermeister 277
sucht seinen Posten zu wechseln. Derselbe ist sowohl
auf glatte als auch auf fa ç onnirte Waare eingear-
beitet und stehen ihm die glänzendsten Zeugnisse zur
Seite. Näheres sowie Referenzen bei der Exped. d. Bl.
Weber=Gesuch.
Geübte Seidenweber ( männlich und weiblich ) fin-
den bei gutem Lohn dauernde Beschäftigung. Wo?
sagt die Exped. d. Bl. 275
Weber ges.: Tressen= oder Bordenweber in Weißen-
burg bei Nürnberg.
Werkführer ges.: für eine Maschinenfabrik in
Duisburg, Papierfabrik, Thonwaarenfabrik.
Xylographen. Tüchtige Xylographen zum so-
fortigen Eintritt gesucht bei
291 Wolfgang Pfnorr in Darmstadt.
Zimmerleute ges.: 10 in Mannheim.
Zuckerbäcker ges.: in Koblenz, Neustadt, Hall,
Böblingen, Stuttgart, Düsseldorf, Mergentheim.
Gold= und Silber=Cours,
vom 15. September 1870.
Pr. Kassen=Scheine..... | fl. 1.44 1 / 2 -- 3 / 4. |
Preuß. Friedrichsd'or.... | „ 9. 56--58. |
Pistolen......... | „ 9. 40--42. |
Holl. fl. 10 Stücke..... | „ 9. 54. |
Rand=Ducaten....... | „ 5. 32--34. |
20 Franken=Stück..... | „ 9. 24--26. |
Engl. Sovereigns..... | „ 11. 49--53. |
Russ. Jmperiales..... | „ 9. 39--41. |
Gold pr. Pfd. fein..... | „ 816--21. |
Hochh. Silber pr. Pfd.... | „ 52 1 / 2 -- 3 / 8. |
Dollars in Gold...... | „ 2. 24--26. |