Dem Wohlgebohrnen
Kitter und Herrn/
Hrn. Fohann
Prætorio
von Richthoff/
Erb-Herrn auff Raußke/
Kolhee/ Bartzdorff und
Sernerwald/
Und
Deſſen Hochgeliebteſten
Frauen Gemahlin/
Der Wohlgebohrnen
Frauen/ Frauen
Anna Eleonora
von Richthoff/
Gebohrner von Reibnitz/
Frauen auff Raußke/ u. ſ. f.
Meinem Gnaͤdigen Herrn.
Meiner Gnaͤdigen Frauen.
Ferner
Denen Hoch- und Wohl-Ehr-
wuͤrdigen/ Groß-Achtbahren/
Hoch- und Wohlgelahrten Herren/
Hꝛn. David Gottfried
Schwerdtnern/
Der Evangel. Kirche zum H. Geiſt
vor Jauer Hoch-verdienten
Archi-Diacono,
Hn. Samuel Pirſchern/
Selbiger Kirchen Treu-ver-
dienten Diacono,
Hn. M. George Milden/
Treu-wachſamen Paſtori
in Jenckau/
Meinen Hochgeehrtsſten Herren.
Wie auch
Denen Wohl-Edlen Hoch-
Tugendbelobten/
Frauen Anna Eliſabeth
Schwerdtnerin/ Geb.
Roͤſelin.
Frauen Roſina Kunigunda
Pirſcherin/ Gebohrner
Zauchenbergin.
Jungfer Roſina Eliſabeth
Schwerdtnerin/
Meinen Hochgeehrteſten Frauen
und Jungfrau.
Hiernechſt
Der Wohl-Ehrbaren und
Tugend-belobten
Frauen Anna Roſina
Michaelin/ geb. Hoff-
mannin/ Wittib/
Vornehmen Weinſchenckin in Jaueꝛ/
Endlich
Dem Ehrenveſten und
Kunſtreichen
Hꝛn. George Polſter/
Buͤrger und Poſamentir-Elteſten
allhier/
Und
Der Erbaren und Tugend-
reichen
Frauen Margaretha
Dorothea Polſterin/
Geb. Rechin/
Meinen Reſpectivè
Gnaͤdigen/ Hoͤchſt-Hoch-
und Viel-Geehrteſten/ Hoch-
und Werthgeſchaͤtzten
Herren Gevatteren/ Frauen
und Jfr. Gevatterinnen/
uͤberreichet dieſes Buch
Der Verleger
Johann George Liebig/
Buchfuͤhrer daſelbſt.
Wohlgebohrne/
Gnaͤdige/
Hoch- und Wohl-Ehr-
wuͤrdige/
Hoch- und Viel-Ge-
ehrteſte/
Herren Gevattere/
Frauen und Jungfer
Gevatterinnen.
ES iſt ſchon eine
geraume Zeit/
daß ich/ bey
dem Verlage Gottſeli-
ger Andachten Einer
Chriſt-Edelen Seele/
mich verbindlich ge-
A 3macht/
macht/ mit einem Vor-
rathe Heiliger Sonn-
und Feſt-Tags-Lieder
auffzuwarten. Die vie-
len Verrichtungen des
Herꝛn Autoris aber ha-
ben nicht eher zulaſſen
wollen/ damit ans Licht
zu treten. Jch nehme
mir alſo nun die Kuͤn-
heit mit Deſſen Erlaub-
niß Jhre alleꝛſeits Hoch-
wertheſte und Geehrte-
ſte Nahmen denſelben
vorzuſetzen/ und ſcheue
mich nicht/ Jhnen ein
Buch in diejenigen Haͤn-
de zu geben/ auff welchen
Sie meine von GOtt
ge
geſchenckte Kinder dem
HErrn FESU in der
Heil. Tauffe auffgeopf-
fert haben. Vor allen
binich EW. Ew. Gn.
Gn. mit ſolcher Ehre
verbunden/ wann ich die
gantz ungemeine Wol-
thaten bedencke/ mit de-
nen Sie mich unver-
dienten bißhero guͤttigſt
angeſehen/ und davon
ich Lebenslang mit der
allergroͤtzten Erkaͤntlig-
keit und immerwaͤh-
renden Anwuͤnſchung
Goͤttlichen Segens und
Gedeyens verpflichtet
A 4bin.
bin. Jch weiß auch/ daß
ich Meiner Gnaͤdi-
gen Frauen Ge-
vatterin nichts ange-
nehmers liefern mag/
als was Sie in Dero
taͤglichen Gott-gewied-
meten Andacht unter-
halten kan/ da Sie/ ohne
meinen Nuhm/ auch
ſelbſt Dero Heilige Ge-
dancken andern bethen-
den Hertzen mitzuthei-
len beliebet haben. Jhr
Opffer muͤſſe ſtets ange-
nehm ſeyn fuͤr GOtt/
und zu einem lieblichen
Geruche werden im
Ge-
Gedaͤchtniß das droben
iſt. Der HErr woh-
ne in Jhrem Hoch-Adl.
Hauſe/ als in einem taͤ-
glichen Beth-Hauſe/ uñ
ſetze daſſelbige zum Se-
gen immer und ewig-
lich. Ferner habe ich
Ew. Hoch-uñ Wol-
Ehrw. von meiner
ſchuldigſten Danckbar-
keit ein offentliches Zeug-
nuͤß geben ſollen. Jch
habe Jhnen theils meine
Seele gantz beſonders
anvertrauet: theils Jh-
rem Prieſterlichen Ge-
beth und Segen viel
zuzuſchreiben; Theils
A 5einen
einen lieben Prieſter-
Sohn/ den ich bißher in
meiner Auffſicht gehabt/
hiermit unter Beglei-
tung vielen Segnens er-
laſſen; Theils bey Jh-
rem ſchmertzlichen Leid-
weſen und fruͤhzeitigem
Verluſt einer Getreue-
ſten Ehe-Genoßin hertz-
lich condoliren wollen.
Der HErr HErr ſey
Jhrer Aller Schild und
ſehr groſſer Lohn. Er
ſegne Sie in Zion und
aus Zion. Er mache
Jhr Alter wie die Ju-
gend/ erhalte Sie bey
unermuͤdeten Leibes-uñ
Ge-
Gemuͤths-Kraͤfften/ uñ
laſſe alle Jhre Verrich-
tungen zu ſeines heiligen
Nahmens Ehre und der
Kirche CHriſti Erbau-
ung gedeyen. Er ſey in
Jhrem Ampte Jhre
Krafft/ in Jhrem Hau-
ſe Jhr Heyl/ in Jhrem
Creutze Jhre Huͤlffe/ in
Jhrem zugeſchickten
Trauren Jhr Troſt/ und
bey der Welt Undanck
Jhr Lohn in dem Him-
mel. Meiner Werthe-
ſten Frau Michae-
lin und Geliebteſten
Frau Gevatterin ha-
A 6be
be ich hierbey auch zu er-
kennen geben wollen/
wie hoch ich die mir und
meinen Kindern erwie-
ſene Liebe und Wolthat
ſchaͤtze. Der/ ſo aller
Wittwen Troſt iſt/ er-
fuͤlle Jhr Hertze mit ſei-
ner ſuͤſſen Gnade/ und
laſſe Gluͤcke und Wohl-
fahrt auff Jhr ruhen.
Endlich dancke ich hie-
mit meinem Vielgelieb-
teſten Herꝛn Polſter
vor viel Freundſchafft
und Liebe/ mit der Ver-
ſicherung/ daß ich es nie-
mahls an Gegen-Dien-
ſten werde ermangeln
laſſen.
laſſen. GOTT thue
Jhm und den Seinigen
wohl nach ſeiner Gnade
an Leib und Seele. Jch
faſſe Sie numehr Aller-
ſeits zuſammen/ und bit-
te unterthaͤnig/ gehor-
ſamſt und dienſtfreund-
lich/ in Dero Gnade/
Gewogenheit/ Gebethe
und Liebe gegen mich
und die Meinigen fort-
zuſetzen. GOTT laſſe
Sie insgeſamt auff die-
ſer Welt einen Luſtigen
Sabbath nach dem an-
dern in Heiliger Stille
begehen. Er ſchmuͤcke
den Tempel Jhres Her-
A 7tzens
tzens/ und laſſe Jhrem
Hauſe Heyl wiederfah-
ren. Er behalte Jhre
Seelen in einer Heiligen
Ruhe/ biß wir noch eine
Ruhe finden/ welche
dem Volcke GOTtes
verhanden iſt/ und zu ei-
nem Sabbathe kom̃en/
der ewiglich waͤhret!
So nehmen Sie nunGnaͤdig
Guͤtigſt
an/
Was meine Hand hier liefern kan.
Die Danckbarkeit hat mich gezogen.
Jch nenn es nun Jhr Eigenthum/
Sie brauchen es zu Gottes Ruhm/
Und bleiben mir hinfort gewogen.
Dero Allerſeits
Unterthaͤniger/
Gehorſamer/
Dienſtwilliger/
Johann George Liebig.Vorrede.
GEgenwaͤrtige Andachten
ſind ehmals mit der Ge-
meine GOttes auff der
Cantzel gebethet woꝛden.
Das vielfache Anſuchen des Herrn
Verlegers hat eine merckliche Ver-
mehrung und auch dieſen Druck
verurſachet. Man giebet es vor kein
ſonderbares poetiſches Werck aus.
Die heutige Poeſie iſt viel zu deli-
cat, daß es unter ſolchem Titul
pasſiren ſollte. Es hat die Einfalt
Mund und Feder regieret. So war
es noͤthig mit Einfaͤltigen zu be-
then. Hohe Worte kommen nicht
allemahl aus der Tieffe des Her-
tzens. Die unausſprechlichen Seuf-
zer des Heil. Geiſtes ſind von den
gekuͤnſtelten Worten der hochtra-
benden Bether weit unterſchieden.
Man hat ſich ſo viel moͤglich bemuͤ-
het/ die Redens-Arten des Heil.
Evangelions auszudruͤcken. Aus
die-
Vorrede.
dieſem Brunnen ſind auch die Me-
ditationes gefloſſen. Es iſt auch
nichts neues auff eine ſolche Weiſe
gut Evangeliſch zu bethen. Wann
ſich zu einem kleinen Buche eine
lange Vorrede ſchickte/ wuͤrde man
gar viel Vorgaͤnger auffſtellen koͤn-
nen. Lipenius in ſeiner weitlaͤuff-
tigen Bibliotheca hat einen groſſen
Vorrath derer Poeten/ welche die
Jaͤhrlichen Evangelia in Deut-
ſche/ Lateiniſche auch wohl Grie-
chiſche Verße gebracht haben. Jn
unſrer Mutter-Sprache iſt wohl
keiner aͤlter/ als der Weißenburgi-
ſche Moͤnch Ottfried/ des Rabani
Mauri Diſcipulus. Er ſetzte 800.
Jahr nach CHriſti Geburth/ auff
Befehl der Kaͤyſerin Juditha die
Evangelia in Alt-Deutſche oder
Fraͤnckiſche Verße. Der beruͤhmte
Morhoff ruͤhmet ihn im Unterricht
von der Deutſchen Sprache. Dieſe
Antiquitaͤt hat Rhenanus zu erſt
gefunden/ und Flacius zu Baſel
1571. drucken laſſen. Die beyden
Haupt-Poeten Schleſiens/ Hoff-
mañswaldau und der juͤngere Gry-
phius, jener in der Vorrede ſeiner
Ge-
Vorrede.
Gedichte/ dieſer in den unterſchiede-
nen Altern der Deutſchen Spra-
che/ geben eine Probe aus ſeiner Zu-
ſchrifft. Unter der rauhen Stimme
iſt ein guter Geiſt verborgen gewe-
ſen. Nach dieſem iſt in der Evan-
geliſchen Poeſie wohl keiner aͤlter/
als Bartholomaͤus Ringwald. Er
war Prediger zu Langefeld in der
Marck umbs Jahr CHriſti 1558.
Der hoͤchſt-bemuͤhte Lieder-Hiſto-
ricus, Herr Olearius zu Arnſtadt
fuͤhret ihn wegen ſeiner andern Kir-
chen-Lieder im 3. und 4. Theil ſeines
Lieder-Schatzes auff. Die Biblio-
theca portatilis eines Anonymi
weiſet/ daß er die Evangelia auf al-
le Soñ- und Feſt-Tage Reim-weiſe
verfertiget. Dieſem kom̃t im Alter
faſt gleich Nicolaus Hermann/ der
ſich ſelbſt in ſeinen Zuſchrifften den
alten Cantor im Joachims-Thale
nennet. Der umb das Lieder-Stu-
dium unvergleichlich meritirte
Herr Serpilius ſchreibet in der er-
ſten Fortſetzung der zufaͤlligen Lie-
der-Gedancken/ daß er die Soñtags-
und vornehmſten-Feſt-Evangelia
in Geſaͤnge gefaſt habe. Zu Witten-
berg
Vorrede.
berg hat ſie D. Paul Eberus 1579.
mit einer Vorrede drucken laſſen/
nach welcher Zeit es offte auffgeleget
worden. Dem folget ein alter Schle-
ſier/ Adam Hoppe/ von Lemberg o-
der Loͤwenberg gebuͤrtig/ Pfarrer
zu Toͤppliwoda. Wohl-gedachter
Herr Olearius gedencket ſeiner in
dem 1. Theil der Lieder-Bibliothec/
daß er 1584. zu Goͤrlitz Sonn- und
Feſt-Tags-Geſaͤnge heraus gege-
ben. Das benachbarte Lauban ehret
noch das Gedaͤchtnuͤß ſeines eyfri-
gen Primarii, Martini Bohemi
oder Boͤhmes/ der in dem Schleſi-
ſchen Kirchen-Geſang-Buche un-
recht Boͤhmer heiſt. Der gab zum
Anfange des vorigen Seculi 1600.
ſeine Reim-Gebethlein uͤber die Ev-
angelia ans Licht. Dieſes Jahr-
Hundert iſt folgends ſehr fruchtbar
geweſen von dergleichen Poetiſchen
Schrifften. Wolffgang Ferber/ ein
Burger zu Weiſſenfels wagte ſich
auch unter die Schwaͤne/ und pu-
blicirte 1629. ſeine Betrachtungen
uͤber die Sonntags-Evangelia. Jn
Pommern pflantzete Joachim von
Glaſenap 1647. ſeinen ſo genañten
Evan-
Vorrede.
Evangeliſchen Weinberg mit einer
dergleichen Nach-Leſe. Die Krone
aller Deutſchen Dichter/ Opitz/
miſchte unter ſeine Erſtlinge auch
dergleichen Sonntags-Oden. Jo-
hann Herman von Koͤben laͤutete
ſein Evangeliſches Schluß-Gloͤck-
lein 1632. zum erſten mahl/ und ver-
ſorgete andaͤchtige Hertzen noch mit
zweyerley Gattungen Evangeli-
ſcher Lieder und Andachten. An
der Elbe ſung der riſtige Riſt 1651.
ſeine himmliſche Sabbaths-Lieder.
Paul Gerhards geiſtreiche Andach-
ten/ welche 1683. zu Nuͤrnberg aufs
neue auffgelegt worden/ ſetzet Herr
Serpilius auch unter die Soñtags-
Arbeiten. Zu Meinungen zeigte ſich
1650. Paul Wilhelm Berts Jahr-
Gedaͤchtnuͤß JESu/ und zu Nuͤrn-
berg 1653. Arnſchwangers Evan-
geliſche Spruch- und Gebeth-Rei-
me. Der Braunſchweigiſche Su-
perintendent Buchholtz machte
1665. Sabbaths-Andachten/ und
M. Adam Bretſchneider zu Zeitz
1657. Evangeliſche Madrigalien.
Zu Halle arbeitete des Gymnaſii
Rector Cahlenus an des Poeti-
ſch-
Vorrede.
ſchen Feſt- und Sonntags-Ruhe/
die 1653. in drey Sprachen ſich her-
vor that. Bey der Emblemati-
ſchen Poſtille des beruͤhmten Dill-
herrs findet man feine Arien, deren
viele aber nach der Meinung des
hoch-beruͤhmten Hꝛn. Neumeiſters
aus der Feder Betulii oder des
Herrn von Bircken gefloſſen. Was
der Nuͤrnbergiſche Patritius, Hars-
doͤrffer in dieſem Stuͤcke gethan/
koͤnnen ſeine Hertz-bewegliche Soñ-
tags-Andachten 1649. darlegen.
Muͤlhauſen druckte 1650. Helm-
bolds Geiſtliche Lieder uͤber die Ev-
angelia/ und Marpurg 1665. Ernſt
Muͤllers Evangeliſche Seelen-U-
bung. So klungen 1660. zu Peniſch
M. David Peckes helle Collecten-
Cymbeln/ und Delitſch freute ſich
1668. uͤber Benj. Prætorii Jauch-
zenden Libanon. Neunachbar ver-
fertigte in Thoren Evangeliſche
Reim-Gebethe/ und der Sproſſen-
de George Neumarck zu Muͤhlhau-
ſen/ Aemylianiſche Sonntags-Ge-
dancken. Gleich wie der Saͤchſiſch-
Weißenfelſiſche Hoff-Prediger D.
Johannes Olearius den Kern aus
denen
Vorrede.
denen Evangeliis in vielen Geiſt-
und Schrifft-reichen Liedern vor-
ſtellete/ ſo bemuͤhte ſich auch der
vortrefliche Theologus, Herr D.
Mayer durch ſeine kurtze Wieder-
holung der Heil. Sabbaths-Arbeit
zu St. Jacob 1691. das gepredigte
Wort in der Zuhoͤrer Hertzen zu be-
feſtigen. Heßlers Evangeliſche
Vers-Ubung 1673. zu Eißleben waͤ-
re auch nicht zu vergeffen. Erdmañs
Evangeliſches Honig floß 1690. zu
Eulenburg/ und Kriegsmann ſtim-
mete zu Gieſſen in eben dieſem Jah-
re ſein Evangeliſches Hoſianna an.
Unter die rechtſchaffene Lieder-
Freunde ſetzt offt-geruͤhmter Herr
Serpilius den Hoch — gelehrten
Reichs-Hoff-Rath/ Herrn Johañ
Albrecht Portner von Theuren/ der
1683. Soliloquia Dominico-Feſti-
valia heraus gegeben. Anderer
vielen zu geſchweigen/ welche ihre
Poetiſche Gedancken uͤber die Ev-
angelia mitgetheilet/ und mehren-
theils in der gelehrten Diſſertation
des Hoch-gedachten Herrn Neu-
meiſters auffgefuͤhret werden. Jn
unſerm Vaterland hat der beruͤhm-
te
Vorrede.
te Medicus Caſpar Cunrad
mit einer Lateiniſchen und Deut-
ſchen Paraphraſi die Jaͤhrlichen
Evangelia Poetiſch erklaͤret. Jn
dem Jauriſchen Zion ſchallen noch
immer die Evangeliſchen Andach-
ten eines Unſterblichen Abrahams/
und die Evangeliſchen Broſamlein/
welche der Geiſt-eyfrige Hꝛ. Kleſel
geſammlet/ werden noch manche
hungrige Seelen erqvicken. Nicht
weniger verwahret Schweidnitz ſei-
nes Hoch-beliebten Herrn Wiede-
manns Evangeliſch-Muſicaliſche
Andachten in ſuͤſſem Andencken.
Hirſchbergs treu-verdienteſter Leh-
rer Herr Johann Neuerhertz/ hat
hiebevor mit ſeiner Evangeliſchen
Sabbaths-Freude manche ſchoͤne
Muſic auch in den beruͤhmteſten
Kirchen gemacht/ welche nebſt noch
einer Evangeliſchen Hertz-Ermun-
terung der vortrefliche Leipzigiſche
Muſicus Herr Johann Schelle in
liebliche Compoſition gebracht.
Und noch vor ein paar Jahren hat
dieſer treue Diener GOTTes der-
gleichen Evangeliſche Andachten
durch offentlichen Druck bekant ge-
macht.
Vorrede.
macht. Jn deren Zahl waͤre noch
zu ſetzen Herr Johann Chriſtoph
Mennling/ der 1694. Geiſtliche
Sabbaths-Erqvick-Stunden noch
zu Creutzburg publiciret/ wie auch
Herr M. Johañ Andreas Mauers-
berg/ deſſen Evangeliſche Gedichte
und Arien zwar noch meiſtens in
der Verwahrung ſeines Herrn
Sohnes und wuͤrdigen Nachfol-
gers im Amte/ unſers Hertz-wer-
theſten Freundes/ auffbehalten
werden. Jch ſchluͤſſe mit des offt-
geruͤhmten Sorauiſchen Superin-
tendentens, Herrn Neumeiſters
Heiligen Cantaten, und legitimire
meine geringe Arbeit mit dem Vor-
gange ſo vieler wackeren Maͤnner/
unter denen ich gerne der geringſte
ſeyn wil. Habe ich etwas geſchrie-
ben/ damit GOTT und frommen
Hertzen gedienet werden kan/ ſo
freue ich mich. Jch betruͤbe mich
aber auch nicht/ wenn Jemand
meine einfaͤltige Arbeit tadelt. Kan
es doch der Kluͤgſte nicht allen Leu-
ten recht machen. Denen/ die der-
gleichen Andachten lieben/ verſpre-
che ich mit GOttes Huͤlffe die Epi-
ſtoliſchen
Vorrede.
ſtoliſchen Lieder auch/ und nach des
Hoch-ſeligen Theologi, D. Laſſe-
nii Anleitung/ Sieben mahl
Sieben gebundene Paßi-
ons-Andachten. Durch Stil-
le ſeyn und Hoffen wollen wir in-
deſſen ſtarck ſeyn/ biß wir zu einem
Luſtigen Sabbathe kommen/ da
wir das Lied des Lammes ohne En-
de ſingen werden. Allen Andaͤch-
tigen Hertzen aber wuͤnſchet man
bey Ausfertigung dieſer Lieder bey
der Heil. Oſter-Zeit/ ein froͤliches
Halleluja!
B. S. AD.