Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seidemannus, Martinus: Christliche Leich- vnd Ehren-Predigt bey der Sepultur der weiland Erbarn Ehr vnd Thugendreichen Frawen Barbara Pottermannin. Görlitz, 1625.

Bild:
<< vorherige Seite

Christliche
get/ vnd wartet desselben. Wie war vnser lieben
sehligen Mit-Schwester Gottes Wort so ein lie-
bes angenehmes Labsal/ jhrem Mund vnd Hertzen
Psal. 119.süsser denn Honig vnd Honigseim/ Wenn derselben
schöne Biblische Trost-Sprüche vorgehalten wor-
den/ Als Joh. 3. Also hat Gott die Welt geliebet/ etc.
da kunte vnd wuste sie dieselben jhr fein zu appliciren.
Jch gläube auch/ Das Gott seinen Sohn mir ge-
schenckt/ vnd gegeben/ Ey so werde ich nicht verlo-
ren werden/ sondern auch haben das Ewige Leben.
Jch werde Gott auch sehen in meinem Fleisch.

Wie werd ich denn so frölich sein/
Werd singen mit den Engelein/
Vnd mit der Außerwehlten Schaar
Ewig schawen dein Antlitz klar.

Da da werd ich angethan werden mit weissem
Kleide/ werde Palmen haben in meinen Händen/
O kom HErr Jesu/ kom nur bald/ etc. Vnd wenns
gleich weret biß in die Nacht/ vnd wieder an den
Morgen/ Doch sol mein Hertz an Gottes macht/
verzweiffeln nicht noch sorgen/ etc.

Endlich ist Gottes Wort vnser Trost in Agone/
in vnserm letzten hinscheiden. O wie wohl stirbet
der Mensch/ der den trost Göttliches Worts für
sich hat. Simeon der Geistreiche Senior/ Luc. 2. be-
geret abzuscheiden secundum verbum Domini/ nach

dem

Chriſtliche
get/ vnd wartet deſſelben. Wie war vnſer lieben
ſehligen Mit-Schweſter Gottes Wort ſo ein lie-
bes angenehmes Labſal/ jhrem Mund vnd Hertzen
Pſal. 119.ſuͤſſer denn Honig vñ Honigſeim/ Wenn derſelben
ſchoͤne Bibliſche Troſt-Spruͤche vorgehaltẽ wor-
den/ Als Joh. 3. Alſo hat Gott die Welt geliebet/ ꝛc.
da kunte vñ wuſte ſie dieſelben jhr fein zu appliciren.
Jch glaͤube auch/ Das Gott ſeinen Sohn mir ge-
ſchenckt/ vnd gegeben/ Ey ſo werde ich nicht verlo-
ren werden/ ſondern auch haben das Ewige Leben.
Jch werde Gott auch ſehen in meinem Fleiſch.

Wie werd ich denn ſo froͤlich ſein/
Werd ſingen mit den Engelein/
Vnd mit der Außerwehlten Schaar
Ewig ſchawen dein Antlitz klar.

Da da werd ich angethan werden mit weiſſem
Kleide/ werde Palmen haben in meinen Haͤnden/
O kom HErr Jeſu/ kom nur bald/ ꝛc. Vnd wenns
gleich weret biß in die Nacht/ vnd wieder an den
Morgen/ Doch ſol mein Hertz an Gottes macht/
verzweiffeln nicht noch ſorgen/ ꝛc.

Endlich iſt Gottes Wort vnſer Troſt in Agone/
in vnſerm letzten hinſcheiden. O wie wohl ſtirbet
der Menſch/ der den troſt Goͤttliches Worts fuͤr
ſich hat. Simeon der Geiſtreiche Senior/ Luc. 2. be-
geret abzuſcheiden ſecundum verbum Domini/ nach

dem
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0014"/><fw type="header" place="top">Chri&#x017F;tliche</fw><lb/>
get/ vnd wartet de&#x017F;&#x017F;elben. Wie war vn&#x017F;er lieben<lb/>
&#x017F;ehligen Mit-Schwe&#x017F;ter Gottes Wort &#x017F;o ein lie-<lb/>
bes angenehmes Lab&#x017F;al/ jhrem Mund vnd Hertzen<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 119.</note>&#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;er denn Honig vn&#x0303; Honig&#x017F;eim/ Wenn der&#x017F;elben<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;ne Bibli&#x017F;che Tro&#x017F;t-Spru&#x0364;che vorgehalte&#x0303; wor-<lb/>
den/ Als <hi rendition="#aq">Joh.</hi> 3. Al&#x017F;o hat Gott die Welt geliebet/ &#xA75B;c.<lb/>
da kunte vn&#x0303; wu&#x017F;te &#x017F;ie die&#x017F;elben jhr fein zu <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">appliciren.</hi></hi><lb/>
Jch gla&#x0364;ube auch/ Das Gott &#x017F;einen Sohn mir ge-<lb/>
&#x017F;chenckt/ vnd gegeben/ Ey &#x017F;o werde ich nicht verlo-<lb/>
ren werden/ &#x017F;ondern auch haben das Ewige Leben.<lb/>
Jch werde Gott auch &#x017F;ehen in meinem Flei&#x017F;ch.</p><lb/>
            <lg type="poem">
              <l>Wie werd ich denn &#x017F;o fro&#x0364;lich &#x017F;ein/</l><lb/>
              <l>Werd &#x017F;ingen mit den Engelein/</l><lb/>
              <l>Vnd mit der Außerwehlten Schaar</l><lb/>
              <l>Ewig &#x017F;chawen dein Antlitz klar.</l>
            </lg><lb/>
            <p>Da da werd ich angethan werden mit wei&#x017F;&#x017F;em<lb/>
Kleide/ werde Palmen haben in meinen Ha&#x0364;nden/<lb/>
O kom HErr Je&#x017F;u/ kom nur bald/ &#xA75B;c. Vnd wenns<lb/>
gleich weret biß in die Nacht/ vnd wieder an den<lb/>
Morgen/ Doch &#x017F;ol mein Hertz an Gottes macht/<lb/>
verzweiffeln nicht noch &#x017F;orgen/ &#xA75B;c.</p><lb/>
            <p>Endlich i&#x017F;t Gottes Wort vn&#x017F;er Tro&#x017F;t <hi rendition="#aq">in Agone/</hi><lb/>
in vn&#x017F;erm letzten hin&#x017F;cheiden. O wie wohl &#x017F;tirbet<lb/>
der Men&#x017F;ch/ der den tro&#x017F;t Go&#x0364;ttliches Worts fu&#x0364;r<lb/>
&#x017F;ich hat. <hi rendition="#aq"><persName>Simeon</persName></hi> der Gei&#x017F;treiche <hi rendition="#aq">Senior/ <hi rendition="#i">Luc. 2.</hi></hi> be-<lb/>
geret abzu&#x017F;cheiden <hi rendition="#aq">&#x017F;ecundum verbum Domini</hi>/ nach<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">dem</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0014] Chriſtliche get/ vnd wartet deſſelben. Wie war vnſer lieben ſehligen Mit-Schweſter Gottes Wort ſo ein lie- bes angenehmes Labſal/ jhrem Mund vnd Hertzen ſuͤſſer denn Honig vñ Honigſeim/ Wenn derſelben ſchoͤne Bibliſche Troſt-Spruͤche vorgehaltẽ wor- den/ Als Joh. 3. Alſo hat Gott die Welt geliebet/ ꝛc. da kunte vñ wuſte ſie dieſelben jhr fein zu appliciren. Jch glaͤube auch/ Das Gott ſeinen Sohn mir ge- ſchenckt/ vnd gegeben/ Ey ſo werde ich nicht verlo- ren werden/ ſondern auch haben das Ewige Leben. Jch werde Gott auch ſehen in meinem Fleiſch. Pſal. 119. Wie werd ich denn ſo froͤlich ſein/ Werd ſingen mit den Engelein/ Vnd mit der Außerwehlten Schaar Ewig ſchawen dein Antlitz klar. Da da werd ich angethan werden mit weiſſem Kleide/ werde Palmen haben in meinen Haͤnden/ O kom HErr Jeſu/ kom nur bald/ ꝛc. Vnd wenns gleich weret biß in die Nacht/ vnd wieder an den Morgen/ Doch ſol mein Hertz an Gottes macht/ verzweiffeln nicht noch ſorgen/ ꝛc. Endlich iſt Gottes Wort vnſer Troſt in Agone/ in vnſerm letzten hinſcheiden. O wie wohl ſtirbet der Menſch/ der den troſt Goͤttliches Worts fuͤr ſich hat. Simeon der Geiſtreiche Senior/ Luc. 2. be- geret abzuſcheiden ſecundum verbum Domini/ nach dem

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/343012
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/343012/14
Zitationshilfe: Seidemannus, Martinus: Christliche Leich- vnd Ehren-Predigt bey der Sepultur der weiland Erbarn Ehr vnd Thugendreichen Frawen Barbara Pottermannin. Görlitz, 1625, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/343012/14>, abgerufen am 28.03.2024.