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Spener, Philipp Jakob: Leichenpredigt auf den kurfürstlich-brandenburgischen Kammergerichtsadvokaten und Berliner Bürgermeister Martin Friedrich Elerdt (1644–1693). Frankfurt (Main), 1696.

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biß in Anno 1667. abermals zwey Jahr subsistiret/ woselbst Er auch zum
Notario creiret worden.

Anno 1667. ist er von der Frau Gräfin von Eberstein zu einem
Hoffmeister für dero Herrn Sohn Ludovico Friderico allhier in der Re-
sidentz Berlin bestellet und angenommen worden/ mit welcher Frau Grä-
fin und jungen Herrn er aus Berlin über Leipzig und Erfurt sich auff
der Frau Gräfin Wittwenthum Dierdorff/ so in der Graffschafft Vied
hinter Franckfurt am Mäyn gelegen/ begeben/ da er sich Deroselben Pflicht-
bar gemacht/ mit dem jungen Herrn Reichs-Graffen die Universität
Giessen besucht/und daselbst ihre Studia, wie auch die Frantzösische Spra-
che und andere Exercitia fleißig continuiret; Auch ist den 12. Januarii
1668. der Herr Reichs-Graff zu der Zeit Academiae Rector Magnificus
worden;Jn diesem und nechst-folgenden Jahre haben Sie die Univer-
sität Marpurg besuchet/und von dar über Franckfurt am Mäyn und
Hanau bey den Herrn Graffen von Riesen sich auffgehalten.

Als nun der Selige Herr Bürgermeister damahls von dem Herrn
Graffen Abschied genommen/ hat er sich über Franckfurt am Mayn/ und
von da über Heidelberg nach Straßburg begeben/ woselbst er eines und
das ander besehen/ wie er sich denn zugleich bey der Academie zu Straß-
burg immatriculiren lassen/von da Er auff dem Rhein nach Speyer ge-
gangen/ woselbsten Er des Cammergerichts halber eine weile verblieben/
biß Er wieder zu Heidelberg angelanget/ und von da seine Reise über
Mannheim durch Lothringen/ Metz und Pont-Amouson in Franckreich
genommen/ durch Verdun, Clairmont, und in Campagne, zu Chalon, in
Paris glücklich arriviret/ von da nach Saint Germain, Orleans, und andere
Oerter in Franckreich verreiset/ auch alles was daselbst zu sehen gewesen/
genau observiret/ folgends nach Grävelingen und Dünkirchen in Flan-
dern sich begeben/ durch gantz Holland alle Städte besehen/ und hernach durch
Oldenburg/ Delmenhorst und Bremen zu Hamburg/ woselbst er
eine weile verblieben/ angelanget/ von Hamburg aber hinwieder allhier
zu Berlin kommen.

Als Er nun auff ermeldten Academien seine Studia Juris , wie die
Publica Specimina und Testimonia außweisen/ mit sonderm Ruhm ab-
solvi
ret/ und des vielfältigen Reisens müde worden/ ist Er zur Folge
Churfürstlichen gnädigsten Rescripts vom 3. Julii 1671.beym Hoch-preißlichen
Cammer-Gerichte in numerum Advocatorum recipiret/ und hat den 6.
Novembris selbiges Jahrs den gewöhnlichen Eyd abgeleget. Darauff
Er sich dann den 16. Decembris 1672. mit der damahligen Jungfer An-


biß in Anno 1667. abermals zwey Jahr subsistiret/ woselbst Er auch zum
Notario creiret worden.

Anno 1667. ist er von der Frau Graͤfin von Eberstein zu einem
Hoffmeister fuͤr dero Herrn Sohn Ludovico Friderico allhier in der Re-
sidentz Berlin bestellet und angenommen worden/ mit welcher Frau Graͤ-
fin und jungen Herrn er aus Berlin uͤber Leipzig und Erfurt sich auff
der Frau Graͤfin Wittwenthum Dierdorff/ so in der Graffschafft Vied
hinter Franckfurt am Maͤyn gelegen/ begeben/ da er sich Deroselben Pflicht-
bar gemacht/ mit dem jungen Herrn Reichs-Graffen die Universitaͤt
Giessen besucht/und daselbst ihre Studia, wie auch die Frantzoͤsische Spra-
che und andere Exercitia fleißig continuiret; Auch ist den 12. Januarii
1668. der Herr Reichs-Graff zu der Zeit Academiae Rector Magnificus
worden;Jn diesem und nechst-folgenden Jahre haben Sie die Univer-
sitaͤt Marpurg besuchet/und von dar uͤber Franckfurt am Maͤyn und
Hanau bey den Herrn Graffen von Riesen sich auffgehalten.

Als nun der Selige Herr Buͤrgermeister damahls von dem Herrn
Graffen Abschied genommen/ hat er sich uͤber Franckfurt am Mayn/ und
von da uͤber Heidelberg nach Straßburg begeben/ woselbst er eines und
das ander besehen/ wie er sich denn zugleich bey der Academie zu Straß-
burg immatriculiren lassen/von da Er auff dem Rhein nach Speyer ge-
gangen/ woselbsten Er des Cammergerichts halber eine weile verblieben/
biß Er wieder zu Heidelberg angelanget/ und von da seine Reise uͤber
Mannheim durch Lothringen/ Metz und Pont-Amouson in Franckreich
genommen/ durch Verdun, Clairmont, und in Campagne, zu Chalon, in
Paris gluͤcklich arriviret/ von da nach Saint Germain, Orleans, und andere
Oerter in Franckreich verreiset/ auch alles was daselbst zu sehen gewesen/
genau observiret/ folgends nach Graͤvelingen und Duͤnkirchen in Flan-
dern sich begeben/ durch gantz Holland alle Staͤdte besehen/ und hernach durch
Oldenburg/ Delmenhorst und Bremen zu Hamburg/ woselbst er
eine weile verblieben/ angelanget/ von Hamburg aber hinwieder allhier
zu Berlin kommen.

Als Er nun auff ermeldten Academien seine Studia Juris , wie die
Publica Specimina und Testimonia außweisen/ mit sonderm Ruhm ab-
solvi
ret/ und des vielfaͤltigen Reisens muͤde worden/ ist Er zur Folge
Churfuͤrstlichen gnaͤdigsten Rescripts vom 3. Julii 1671.beym Hoch-preißlichen
Cammer-Gerichte in numerum Advocatorum recipiret/ und hat den 6.
Novembris selbiges Jahrs den gewoͤhnlichen Eyd abgeleget. Darauff
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[181/0029] biß in Anno 1667. abermals zwey Jahr subsistiret/ woselbst Er auch zum Notario creiret worden. Anno 1667. ist er von der Frau Graͤfin von Eberstein zu einem Hoffmeister fuͤr dero Herrn Sohn Ludovico Friderico allhier in der Re- sidentz Berlin bestellet und angenommen worden/ mit welcher Frau Graͤ- fin und jungen Herrn er aus Berlin uͤber Leipzig und Erfurt sich auff der Frau Graͤfin Wittwenthum Dierdorff/ so in der Graffschafft Vied hinter Franckfurt am Maͤyn gelegen/ begeben/ da er sich Deroselben Pflicht- bar gemacht/ mit dem jungen Herrn Reichs-Graffen die Universitaͤt Giessen besucht/und daselbst ihre Studia, wie auch die Frantzoͤsische Spra- che und andere Exercitia fleißig continuiret; Auch ist den 12. Januarii 1668. der Herr Reichs-Graff zu der Zeit Academiae Rector Magnificus worden;Jn diesem und nechst-folgenden Jahre haben Sie die Univer- sitaͤt Marpurg besuchet/und von dar uͤber Franckfurt am Maͤyn und Hanau bey den Herrn Graffen von Riesen sich auffgehalten. Als nun der Selige Herr Buͤrgermeister damahls von dem Herrn Graffen Abschied genommen/ hat er sich uͤber Franckfurt am Mayn/ und von da uͤber Heidelberg nach Straßburg begeben/ woselbst er eines und das ander besehen/ wie er sich denn zugleich bey der Academie zu Straß- burg immatriculiren lassen/von da Er auff dem Rhein nach Speyer ge- gangen/ woselbsten Er des Cammergerichts halber eine weile verblieben/ biß Er wieder zu Heidelberg angelanget/ und von da seine Reise uͤber Mannheim durch Lothringen/ Metz und Pont-Amouson in Franckreich genommen/ durch Verdun, Clairmont, und in Campagne, zu Chalon, in Paris gluͤcklich arriviret/ von da nach St. Germain, Orleans, und andere Oerter in Franckreich verreiset/ auch alles was daselbst zu sehen gewesen/ genau observiret/ folgends nach Graͤvelingen und Duͤnkirchen in Flan- dern sich begeben/ durch gantz Holland alle Staͤdte besehen/ und hernach durch Oldenburg/ Delmenhorst und Bremen zu Hamburg/ woselbst er eine weile verblieben/ angelanget/ von Hamburg aber hinwieder allhier zu Berlin kommen. Als Er nun auff ermeldten Academien seine Studia Juris , wie die Publica Specimina und Testimonia außweisen/ mit sonderm Ruhm ab- solviret/ und des vielfaͤltigen Reisens muͤde worden/ ist Er zur Folge Churfuͤrstlichen gnaͤdigsten Rescripts vom 3. Julii 1671.beym Hoch-preißl. Cammer-Gerichte in numerum Advocatorum recipiret/ und hat den 6. Novemb. selbiges Jahrs den gewoͤhnlichen Eyd abgeleget. Darauff Er sich dann den 16. Decembris 1672. mit der damahligen Jungfer An-

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Leichenpredigt auf den kurfürstlich-brandenburgischen Kammergerichtsadvokaten und Berliner Bürgermeister Martin Friedrich Elerdt (1644–1693). Frankfurt (Main), 1696, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/3490624_6/29>, abgerufen am 29.03.2024.