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Schröer, Friedrich: Der aller vollkomneste Adel/ und aller Seeligste/ Ehrenstand. Zittau, [1673].

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Station-Predigt.
Schrifft zeugen. Welches am letzten auch durch den SohnHebr. 1.
v.
1.

selbsten außgesprochen worden. Mit dieses Sohnes GOttes
Blutte/ sind die Worte dieses Lebens/ unwiederrufflich ge-Act. 5.
v.
20.

schrieben/ und in desselben Wunden ist dieses Göttliche Bere-
den höchstfeyerlichst verfasset: Als AEternum divinae Pa-
cis Instrumentum.
Als der ewige Gnaden-und Friedens
Bund GOttes mit uns Feindseeligen Menschen. Als die
allerseeligste Amnestia und ewige Vergessenheit/ nicht allein
aller unserer Sünden/ sondern auch alles verursachten Zorns/
und verdieneten Straffen. Auch als die aller vertraulichste
Securität, Sicherheit und Gewißheit: GOTT wolle nim-
mermehr mehr über uns zörnen/ noch uns schelten: SondernRom. 8. v.
31. v.
39.

wolle uns zum aller versichertesten Guarantiren, und für uns
sein/ daß niemand/ und nichtes könne wieder uns sein.

Wohl uns. Nimmermehr kan Warheit Lügen:
GOTT/ die Warheit kan nicht triegen:
Sondern da
muß erfolgen: Das Jhme sein Hertze gegen uns
bricht/ das Er sich unser erbarmen muß.
Ach
was vermag die Liebe nicht! Diese/ gegen uns in CHristo
beweget/ erschüttert/ nöthiget und bricht also GOttes Her-
tze und Seele/ des der sonst Allmächtige nicht anders thun
kan: Sondern/ das Er sich unser erbarmen muß. Dieses
erbarmen würcket und verleyhet uns sündigen Menschen/ Himm-
lischen Adel: Göttliche Kindschafft/ und allerseeligsten Reich-
thum und Erbschafft des ewigen Lebens.

Freue dich dessen hertzlich du GOtt-geadelte Seele!
Schaue/ du theurer Sohn und trautes Lust-Kind deines
GOttes/ wie sich sein Väterliches Hertze/ dir an andern
Menschlichen Hertzen im Worte fürspiegelt/ und also/ dir zumGen. 34.
v.
29. 30.

Troste empfindlichsten/ mit dir spielet. Als Joseph seinen

Bruder

Station-Predigt.
Schrifft zeugen. Welches am letzten auch durch den SohnHebr. 1.
v.
1.

ſelbſten außgeſprochen worden. Mit dieſes Sohnes GOttes
Blutte/ ſind die Worte dieſes Lebens/ unwiederrufflich ge-Act. 5.
v.
20.

ſchrieben/ und in deſſelben Wunden iſt dieſes Goͤttliche Bere-
den hoͤchſtfeyerlichſt verfaſſet: Als Æternum divinæ Pa-
cis Inſtrumentum.
Als der ewige Gnaden-und Friedens
Bund GOttes mit uns Feindſeeligen Menſchen. Als die
allerſeeligſte Amneſtia und ewige Vergeſſenheit/ nicht allein
aller unſerer Suͤnden/ ſondern auch alles verurſachten Zorns/
und verdieneten Straffen. Auch als die aller vertraulichſte
Securität, Sicherheit und Gewißheit: GOTT wolle nim-
mermehr mehr uͤber uns zoͤrnen/ noch uns ſchelten: SondernRom. 8. v.
31. v.
39.

wolle uns zum aller verſicherteſten Guarantiren, und fuͤr uns
ſein/ daß niemand/ und nichtes koͤnne wieder uns ſein.

Wohl uns. Nimmermehr kan Warheit Luͤgen:
GOTT/ die Warheit kan nicht triegen:
Sondern da
muß erfolgen: Das Jhme ſein Hertze gegen uns
bricht/ das Er ſich unſer erbarmen muß.
Ach
was vermag die Liebe nicht! Dieſe/ gegen uns in CHriſto
beweget/ erſchuͤttert/ noͤthiget und bricht alſo GOttes Her-
tze und Seele/ des der ſonſt Allmaͤchtige nicht anders thun
kan: Sondern/ das Er ſich unſer erbarmen muß. Dieſes
erbarmen wuͤrcket und verleyhet uns ſuͤndigen Menſchen/ Him̃-
liſchen Adel: Goͤttliche Kindſchafft/ und allerſeeligſten Reich-
thum und Erbſchafft des ewigen Lebens.

Freue dich deſſen hertzlich du GOtt-geadelte Seele!
Schaue/ du theurer Sohn und trautes Luſt-Kind deines
GOttes/ wie ſich ſein Vaͤterliches Hertze/ dir an andern
Menſchlichen Hertzen im Worte fuͤrſpiegelt/ und alſo/ dir zumGen. 34.
v.
29. 30.

Troſte empfindlichſten/ mit dir ſpielet. Als Joſeph ſeinen

Bruder
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[23/0023] Station-Predigt. Schrifft zeugen. Welches am letzten auch durch den Sohn ſelbſten außgeſprochen worden. Mit dieſes Sohnes GOttes Blutte/ ſind die Worte dieſes Lebens/ unwiederrufflich ge- ſchrieben/ und in deſſelben Wunden iſt dieſes Goͤttliche Bere- den hoͤchſtfeyerlichſt verfaſſet: Als Æternum divinæ Pa- cis Inſtrumentum. Als der ewige Gnaden-und Friedens Bund GOttes mit uns Feindſeeligen Menſchen. Als die allerſeeligſte Amneſtia und ewige Vergeſſenheit/ nicht allein aller unſerer Suͤnden/ ſondern auch alles verurſachten Zorns/ und verdieneten Straffen. Auch als die aller vertraulichſte Securität, Sicherheit und Gewißheit: GOTT wolle nim- mermehr mehr uͤber uns zoͤrnen/ noch uns ſchelten: Sondern wolle uns zum aller verſicherteſten Guarantiren, und fuͤr uns ſein/ daß niemand/ und nichtes koͤnne wieder uns ſein. Hebr. 1. v. 1. Act. 5. v. 20. Rom. 8. v. 31. v. 39. Wohl uns. Nimmermehr kan Warheit Luͤgen: GOTT/ die Warheit kan nicht triegen: Sondern da muß erfolgen: Das Jhme ſein Hertze gegen uns bricht/ das Er ſich unſer erbarmen muß. Ach was vermag die Liebe nicht! Dieſe/ gegen uns in CHriſto beweget/ erſchuͤttert/ noͤthiget und bricht alſo GOttes Her- tze und Seele/ des der ſonſt Allmaͤchtige nicht anders thun kan: Sondern/ das Er ſich unſer erbarmen muß. Dieſes erbarmen wuͤrcket und verleyhet uns ſuͤndigen Menſchen/ Him̃- liſchen Adel: Goͤttliche Kindſchafft/ und allerſeeligſten Reich- thum und Erbſchafft des ewigen Lebens. Freue dich deſſen hertzlich du GOtt-geadelte Seele! Schaue/ du theurer Sohn und trautes Luſt-Kind deines GOttes/ wie ſich ſein Vaͤterliches Hertze/ dir an andern Menſchlichen Hertzen im Worte fuͤrſpiegelt/ und alſo/ dir zum Troſte empfindlichſten/ mit dir ſpielet. Als Joſeph ſeinen Bruder Gen. 34. v. 29. 30.

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Zitationshilfe: Schröer, Friedrich: Der aller vollkomneste Adel/ und aller Seeligste/ Ehrenstand. Zittau, [1673], S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354492/23>, abgerufen am 18.04.2024.