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Girbig, Matthaeus: Trewer vnd Beständiger Christ-Ritter Privilegium und Gnaden-Brieff. Liegnitz, 1653.

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strasse durch selben Orth gehe/ daher allerley be-
schwerung zu entstehen pfleget: Allein das sol-
ches unrecht/ und der Adelichen Ritterschafft jns
gemein zu nahe geredt sey/ hat man vor an vielen
andern vornehmen vomAdel/ also auch insonder-
heit an dem Seeligen Herren von Dyhr ein herrli-
ches Sonnenklares Document und Exempel/
denn es ja notorisch/ wieEr und seine liebste Vor-
fahren Christseeligen andenckens/ sind rechte
gutte Prediger Freunde/ [derer man in der jetzi-
gen Lieb- und Treulosen Welt nicht viel findet/]
gewesen/ daß man vielmehr also sagen und Rei-
men möge:

Felix Parochia ista
Cui est talis Nobilista.
Die Pfarr ist gutt zu jeder frist
Wo solch Patron und Juncker ist.

Die Ubrigen so sich an den Gesalbten deß
HERRN mit unfug vergreiffen/ werden dessen
schwere Rechenschafft zu geben haben. Waß
aber Filial-Kirchen und Landstrassen belangen
thut/ hat der Tichter mit dem einen seine Faul-
heit/ mit dem andern seine Kargheit an Tag gege-
ben. Ein Jeglicher wie Er beruffen/ also blei-
be Er/ also lehre Er/ also lebe Er/ Kämpffe einen
gutten Kampff/ behalte Glauben und Gut Ge-
wissen/ auff daß Jhm der Gerechte Richter an je-
nem Tage auffsetze die Crone der Herrligkeit.

Bitte
A iij

ſtraſſe durch ſelben Orth gehe/ daher allerley be-
ſchwerung zu entſtehen pfleget: Allein das ſol-
ches unrecht/ und der Adelichen Ritterſchafft jns
gemein zu nahe geredt ſey/ hat man vor an vielen
andern vornehmen vomAdel/ alſo auch inſonder-
heit an dem Seeligen Herren von Dyhr ein herrli-
ches Sonnenklares Document und Exempel/
denn es ja notoriſch/ wieEr und ſeine liebſte Vor-
fahren Chriſtſeeligen andenckens/ ſind rechte
gutte Prediger Freunde/ [derer man in der jetzi-
gen Lieb- und Treuloſen Welt nicht viel findet/]
geweſen/ daß man vielmehr alſo ſagen und Rei-
men moͤge:

Felix Parochia iſta
Cui eſt talis Nobiliſta.
Die Pfarr iſt gutt zu jeder friſt
Wo ſolch Patron und Juncker iſt.

Die Ubrigen ſo ſich an den Geſalbten deß
HERRN mit unfug vergreiffen/ werden deſſen
ſchwere Rechenſchafft zu geben haben. Waß
aber Filial-Kirchen und Landſtraſſen belangen
thut/ hat der Tichter mit dem einen ſeine Faul-
heit/ mit dem andern ſeine Kargheit an Tag gege-
ben. Ein Jeglicher wie Er beruffen/ alſo blei-
be Er/ alſo lehre Er/ alſo lebe Er/ Kaͤmpffe einen
gutten Kampff/ behalte Glauben und Gut Ge-
wiſſen/ auff daß Jhm der Gerechte Richter an je-
nem Tage auffſetze die Crone der Herrligkeit.

Bitte
A iij
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Zitationshilfe: Girbig, Matthaeus: Trewer vnd Beständiger Christ-Ritter Privilegium und Gnaden-Brieff. Liegnitz, 1653, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354499/5>, abgerufen am 24.04.2024.