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Güssau, Carol Friedrich: Geistliche Schiff-Fahrt der gläubigen Kinder Gottes/ auß den worten S. Pauli. Oels, 1659.

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Geistliche Schiff-fahrt.
c. l 25. de
Civ. Dei c

27.
Augustinus (c) zeuchts auff die Kirche/ und deroselbten
wunderbahres Glück/ dem sie hier unterworffen.

d. Greg. in
Ep.

Der alte Gregorius (d) bildet dadurch ab eine gläu-
bige Seele/
die jhren Lauff himmel-an führet. Und
die ist:

1. Ein Ergetzliches Schiefflein. Dort war es
dem Noah eine grosse ergetzligkeit/ das er sich GOttes
Schutzes und Gnaden-gegenwarth/ ob die Arche von
Wogen und Wellen hin und her geworffen ward getrö-
e. Ephes. 3,
17.
sten konte; Hier in diesem geistlichen Schifflein ist Gott
auch durch den Glauben/ (e) und ruhet mit seiner gnade
f. 1. Cor. 3.
.
16.
darinne. (f)

Zwar/ mögen Gott der Himmel/ und aller Himmel
g. 1. Reg. 8.
.
27.
Himmel nicht versorgen/ (g) doch eigner Er jhm selbst
in Heiliger Schrifft dreyerley Wohnungen zu:

1. Wohnet Er in der Höhe/ daß ist im Himmel/ da
Er seine Herrligkeit allen Engeln und Außerwehlten
offenbahret.

2. Wohnet Er im Heiligthumb/ da sein Wort geleh-
h. Exod. 20
.
24.
ret und geprediget wird/ denn daselbst wil Er zu uns kom-
men/ und uns segnen. (h)

3. Wohnet Er auch im Hertzen derer/ die zerschlage-
nes und demüttiges Geistes sind/ wie Er selber saget/ Es.
i. Es. 57, 15.57. Humilis anima est Dei sesfio & delectabile Chri-
sti cubile,
spricht Augustinus, Eine demüttige Seele ist
Gottes sanffte ruhstät.

Galenus.
Avicenna.

Galenus und Avicenna melden/ daß das Hertz in-
wendig hol sey/ und in drey kleine Fächlin sich vertheile/
und habe Formam Pyramidalem, eine dreyeckichte Ge-
stalt. Hierüber haben die Heiligen Alten Lehrer diese
feine Gedancken gehabt/ daß sie gesagt: GOtt habe eben

darumb

Geiſtliche Schiff-fahrt.
c. l 25. de
Civ. Dei c

27.
Auguſtinus (c) zeuchts auff die Kirche/ und deroſelbten
wunderbahres Gluͤck/ dem ſie hier unterworffen.

d. Greg. in
Ep.

Der alte Gregorius (d) bildet dadurch ab eine gläu-
bige Seele/
die jhren Lauff himmel-an fuͤhret. Und
die iſt:

1. Ein Ergetzliches Schiefflein. Dort war es
dem Noah eine groſſe ergetzligkeit/ das er ſich GOttes
Schutzes und Gnaden-gegenwarth/ ob die Arche von
Wogen und Wellen hin und her geworffen ward getroͤ-
e. Epheſ. 3,
17.
ſten konte; Hier in dieſem geiſtlichen Schifflein iſt Gott
auch durch den Glauben/ (e) und ruhet mit ſeiner gnade
f. 1. Cor. 3.
ꝟ.
16.
darinne. (f)

Zwar/ moͤgen Gott der Himmel/ und aller Himmel
g. 1. Reg. 8.
ꝟ.
27.
Himmel nicht verſorgen/ (g) doch eigner Er jhm ſelbſt
in Heiliger Schrifft dreyerley Wohnungen zu:

1. Wohnet Er in der Hoͤhe/ daß iſt im Himmel/ da
Er ſeine Herrligkeit allen Engeln und Außerwehlten
offenbahret.

2. Wohnet Er im Heiligthumb/ da ſein Wort geleh-
h. Exod. 20
ꝟ.
24.
ret und geprediget wird/ denn daſelbſt wil Er zu uns kom-
men/ und uns ſegnen. (h)

3. Wohnet Er auch im Hertzen derer/ die zerſchlage-
nes und demuͤttiges Geiſtes ſind/ wie Er ſelber ſaget/ Eſ.
i. Eſ. 57, 15.57. Humilis anima eſt Dei ſesfio & delectabile Chri-
ſti cubile,
ſpricht Auguſtinus, Eine demuͤttige Seele iſt
Gottes ſanffte ruhſtaͤt.

Galenus.
Avicenna.

Galenus und Avicenna melden/ daß das Hertz in-
wendig hol ſey/ und in drey kleine Faͤchlin ſich vertheile/
und habe Formam Pyramidalem, eine dreyeckichte Ge-
ſtalt. Hieruͤber haben die Heiligen Alten Lehrer dieſe
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[0008] Geiſtliche Schiff-fahrt. Auguſtinus (c) zeuchts auff die Kirche/ und deroſelbten wunderbahres Gluͤck/ dem ſie hier unterworffen. c. l 25. de Civ. Dei c 27. Der alte Gregorius (d) bildet dadurch ab eine gläu- bige Seele/ die jhren Lauff himmel-an fuͤhret. Und die iſt: 1. Ein Ergetzliches Schiefflein. Dort war es dem Noah eine groſſe ergetzligkeit/ das er ſich GOttes Schutzes und Gnaden-gegenwarth/ ob die Arche von Wogen und Wellen hin und her geworffen ward getroͤ- ſten konte; Hier in dieſem geiſtlichen Schifflein iſt Gott auch durch den Glauben/ (e) und ruhet mit ſeiner gnade darinne. (f) e. Epheſ. 3, 17. f. 1. Cor. 3. ꝟ. 16. Zwar/ moͤgen Gott der Himmel/ und aller Himmel Himmel nicht verſorgen/ (g) doch eigner Er jhm ſelbſt in Heiliger Schrifft dreyerley Wohnungen zu: g. 1. Reg. 8. ꝟ. 27. 1. Wohnet Er in der Hoͤhe/ daß iſt im Himmel/ da Er ſeine Herrligkeit allen Engeln und Außerwehlten offenbahret. 2. Wohnet Er im Heiligthumb/ da ſein Wort geleh- ret und geprediget wird/ denn daſelbſt wil Er zu uns kom- men/ und uns ſegnen. (h) h. Exod. 20 ꝟ. 24. 3. Wohnet Er auch im Hertzen derer/ die zerſchlage- nes und demuͤttiges Geiſtes ſind/ wie Er ſelber ſaget/ Eſ. 57. Humilis anima eſt Dei ſesfio & delectabile Chri- ſti cubile, ſpricht Auguſtinus, Eine demuͤttige Seele iſt Gottes ſanffte ruhſtaͤt. i. Eſ. 57, 15. Galenus und Avicenna melden/ daß das Hertz in- wendig hol ſey/ und in drey kleine Faͤchlin ſich vertheile/ und habe Formam Pyramidalem, eine dreyeckichte Ge- ſtalt. Hieruͤber haben die Heiligen Alten Lehrer dieſe feine Gedancken gehabt/ daß ſie geſagt: GOtt habe eben darumb

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Zitationshilfe: Güssau, Carol Friedrich: Geistliche Schiff-Fahrt der gläubigen Kinder Gottes/ auß den worten S. Pauli. Oels, 1659, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354516/8>, abgerufen am 28.03.2024.