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Güssau, Carol Friedrich: Geistliche Schiff-Fahrt der gläubigen Kinder Gottes/ auß den worten S. Pauli. Oels, 1659.

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Geistliche Schiff-fahrt.
darumb des Menschen Hertz triangular, daß ist/ mit
dreyen ecken oder winckeln formiret/ daß wir dabey unß
vorgewissern sollen/ es wolle die gantze heilige Dreyfal-
tigkeit im selbigen residiren und wohnen/ wie Christus (k)k. Joh. 14.
.
23.

bezeuget. Ferner ist eine Gläubige Seele

2. Ein verletzliches Schifflein. Denn gleich wie
die Arche Noah durch die grossen Sturmwinde auff
dem Wasser umbher getrieben/ und offt mit ungeheuren
Wellen bedecket worden/ daß Noah mit den seinen in
grosser Noth und augenscheinlicher Todesgefahr gele-
bet und geschwebet: Also ist es auch mit der Christlichen
Kirchen/ und einer jeden gläubigen Seelen insonderheitl. Zachar.
10, 11.

bewand/ die muß auch durchs Meer der Angst schiffen/ (l)
und alle trübe Wetter des Elendes/ und Wasserwogen
der Trübsalen und Verfolgung auff sich herschlagen
lassen/ (m) da hier eine Tieffe und da eine Tieffe brau-m. Es. 54, 11.
set. (n) Sicut mare non est sine fluctibus; ita vitan. Ps. 42, 2.
Christianorum non est sine luctibus, sagt Bernhar-Bernbar
dus.

dus: daß ist/ gleich wie daß Meer nicht ist ohne Wasser-
wogen/ also ist auch eines Christen Leben nicht ohne Leid
und Trübseeligkeit. Darüber denn auch die Heiligen
Gottes sehnlich klagen; Ja Christus unser Fürgänger
selbst spricht: (o) GOtt hilff mir/ denn daß Wasser ge-o. Ps. 69, 2.
het mir biß an die Seele. Jch versincke im tieffen
Schlamm/ da kein grund ist. Jch bin im tieffen Was-
ser/ und die Fluth wil mich erseuffen. Endlich ist eine
gläubige Seele

3 Ein hochschätzliches Schifflein. GOtt hat die
Arche eine zeitlang schwimmen lassen/ endlich aber hat
Er sie errettet/ daß sie sich auff dem Gebirge Ararat
niederlassen und sicher ruhen können: Also wil GOtt

einer
B

Geiſtliche Schiff-fahrt.
darumb des Menſchen Hertz triangular, daß iſt/ mit
dreyen ecken oder winckeln formiret/ daß wir dabey unß
vorgewiſſern ſollen/ es wolle die gantze heilige Dreyfal-
tigkeit im ſelbigen reſidiren und wohnen/ wie Chriſtus (k)k. Joh. 14.
ꝟ.
23.

bezeuget. Ferner iſt eine Glaͤubige Seele

2. Ein verletzliches Schifflein. Denn gleich wie
die Arche Noah durch die groſſen Sturmwinde auff
dem Waſſer umbher getrieben/ und offt mit ungeheuren
Wellen bedecket worden/ daß Noah mit den ſeinen in
groſſer Noth und augenſcheinlicher Todesgefahr gele-
bet und geſchwebet: Alſo iſt es auch mit der Chriſtlichen
Kirchen/ und einer jeden glaͤubigen Seelen inſonderheitl. Zachar.
10, 11.

bewand/ die muß auch durchs Meer der Angſt ſchiffen/ (l)
und alle truͤbe Wetter des Elendes/ und Waſſerwogen
der Truͤbſalen und Verfolgung auff ſich herſchlagen
laſſen/ (m) da hier eine Tieffe und da eine Tieffe brau-m. Eſ. 54, 11.
ſet. (n) Sicut mare non eſt ſine fluctibus; ita vitan. Pſ. 42, 2.
Chriſtianorum non eſt ſine luctibus, ſagt Bernhar-Bernbar
dus.

dus: daß iſt/ gleich wie daß Meer nicht iſt ohne Waſſer-
wogen/ alſo iſt auch eines Chriſten Leben nicht ohne Leid
und Truͤbſeeligkeit. Daruͤber denn auch die Heiligen
Gottes ſehnlich klagen; Ja Chriſtus unſer Fuͤrgaͤnger
ſelbſt ſpricht: (o) GOtt hilff mir/ denn daß Waſſer ge-o. Pſ. 69, 2.
het mir biß an die Seele. Jch verſincke im tieffen
Schlamm/ da kein grund iſt. Jch bin im tieffen Waſ-
ſer/ und die Fluth wil mich erſeuffen. Endlich iſt eine
glaͤubige Seele

3 Ein hochſchätzliches Schifflein. GOtt hat die
Arche eine zeitlang ſchwimmen laſſen/ endlich aber hat
Er ſie errettet/ daß ſie ſich auff dem Gebirge Ararat
niederlaſſen und ſicher ruhen koͤnnen: Alſo wil GOtt

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[0009] Geiſtliche Schiff-fahrt. darumb des Menſchen Hertz triangular, daß iſt/ mit dreyen ecken oder winckeln formiret/ daß wir dabey unß vorgewiſſern ſollen/ es wolle die gantze heilige Dreyfal- tigkeit im ſelbigen reſidiren und wohnen/ wie Chriſtus (k) bezeuget. Ferner iſt eine Glaͤubige Seele k. Joh. 14. ꝟ. 23. 2. Ein verletzliches Schifflein. Denn gleich wie die Arche Noah durch die groſſen Sturmwinde auff dem Waſſer umbher getrieben/ und offt mit ungeheuren Wellen bedecket worden/ daß Noah mit den ſeinen in groſſer Noth und augenſcheinlicher Todesgefahr gele- bet und geſchwebet: Alſo iſt es auch mit der Chriſtlichen Kirchen/ und einer jeden glaͤubigen Seelen inſonderheit bewand/ die muß auch durchs Meer der Angſt ſchiffen/ (l) und alle truͤbe Wetter des Elendes/ und Waſſerwogen der Truͤbſalen und Verfolgung auff ſich herſchlagen laſſen/ (m) da hier eine Tieffe und da eine Tieffe brau- ſet. (n) Sicut mare non eſt ſine fluctibus; ita vita Chriſtianorum non eſt ſine luctibus, ſagt Bernhar- dus: daß iſt/ gleich wie daß Meer nicht iſt ohne Waſſer- wogen/ alſo iſt auch eines Chriſten Leben nicht ohne Leid und Truͤbſeeligkeit. Daruͤber denn auch die Heiligen Gottes ſehnlich klagen; Ja Chriſtus unſer Fuͤrgaͤnger ſelbſt ſpricht: (o) GOtt hilff mir/ denn daß Waſſer ge- het mir biß an die Seele. Jch verſincke im tieffen Schlamm/ da kein grund iſt. Jch bin im tieffen Waſ- ſer/ und die Fluth wil mich erſeuffen. Endlich iſt eine glaͤubige Seele l. Zachar. 10, 11. m. Eſ. 54, 11. n. Pſ. 42, 2. Bernbar dus. o. Pſ. 69, 2. 3 Ein hochſchätzliches Schifflein. GOtt hat die Arche eine zeitlang ſchwimmen laſſen/ endlich aber hat Er ſie errettet/ daß ſie ſich auff dem Gebirge Ararat niederlaſſen und ſicher ruhen koͤnnen: Alſo wil GOtt einer B

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Zitationshilfe: Güssau, Carol Friedrich: Geistliche Schiff-Fahrt der gläubigen Kinder Gottes/ auß den worten S. Pauli. Oels, 1659, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354516/9>, abgerufen am 03.10.2024.