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Gerlach, Benjamin: Sterbe- und Begräbnüß-Tag. Breslau, 1669.

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te/ welche vorhin außleschen wolte/ gläntzet wider
Ps. XVIII.
29.
helle. Du erleuchtest meine Leuchte/ der
HErr mein GOtt macht meine Finster-
nüß lichte.
Die gegenwärtige Hülffe/ befestiget
beydes deß HErren Wahrheit/ und seine Zuversicht
von der bewahrenden und befestigenden Gnade Got-
Ps. XLV. 8.tes/ welche jhn durch alle Pfudeln deß Elendes und
Esa. XLVI.der Noth/ biß ins graue Alter tragen werde. Jch
wil dich mit langem Leben sättigen/ und dir zeigen
mein Heil. Jch wil heben/ tragen/ erretten/ biß ins
Alter/ bis jhr grau werdet. Es kan keines über sei-
nen leiblichen Geburts-Tag so jauchtzen/ als ein Fro-
mer ob diesem Geistlichen dem HErren lobsinget:
Psal. XCI.
9.
Lobet jhr Völcker unsern GOtt/ last sei-
nen Ruhm weit erschallen. Der unsere
Seelen im Leben behält/ und lässet unse-
re Füsse nicht gleiten.
Nun kommen wir
auff den seeligen Tod der Fromen/ und beweisen/ das
der TodesTag jhr rechter Geburts-Tag und Be-
gräbnüß-Tag jhr eigener Nahmens-Tag/ sey. In
der Taufe/ als im ersten Geistlichen Geburts-Tage/
wurde der Frome auff Christi Tod getaufft und mit
jhm begraben/ als er das Geistliche Leben der Gna-
de zur Seeligkeit empfing. Damit wurde angedeu-
tet/ das noch ein Tag der Widergeburt sey/ in wel-
chem der Frome zwar sterben/ und begraben werden
müsse/ aber dennoch das rechte ewige Leben in der
Seeligkeit antreten werde. Wenn Christus die

Apostel

te/ welche vorhin außleſchen wolte/ glaͤntzet wider
Pſ. XVIII.
29.
helle. Du erleuchteſt meine Leuchte/ der
HErꝛ mein GOtt macht meine Finſter-
nuͤß lichte.
Die gegenwaͤrtige Huͤlffe/ befeſtiget
beydes deß HErren Wahrheit/ und ſeine Zuverſicht
von der bewahrenden und befeſtigenden Gnade Got-
Pſ. XLV. 8.tes/ welche jhn durch alle Pfudeln deß Elendes und
Eſa. XLVI.der Noth/ biß ins graue Alter tragen werde. Jch
wil dich mit langem Leben ſaͤttigen/ und dir zeigen
mein Heil. Jch wil heben/ tragen/ erretten/ biß ins
Alter/ bis jhr grau werdet. Es kan keines uͤber ſei-
nen leiblichen Geburts-Tag ſo jauchtzen/ als ein Fro-
mer ob dieſem Geiſtlichen dem HErren lobſinget:
Pſal. XCI.
9.
Lobet jhr Voͤlcker unſern GOtt/ laſt ſei-
nen Ruhm weit erſchallen. Der unſere
Seelen im Leben behaͤlt/ und laͤſſet unſe-
re Fuͤſſe nicht gleiten.
Nun kommen wir
auff den ſeeligen Tod der Fromen/ und beweiſen/ das
der TodesTag jhr rechter Geburts-Tag und Be-
graͤbnuͤß-Tag jhr eigener Nahmens-Tag/ ſey. In
der Taufe/ als im erſten Geiſtlichen Geburts-Tage/
wurde der Frome auff Chriſti Tod getaufft und mit
jhm begraben/ als er das Geiſtliche Leben der Gna-
de zur Seeligkeit empfing. Damit wurde angedeu-
tet/ das noch ein Tag der Widergeburt ſey/ in wel-
chem der Frome zwar ſterben/ und begraben werden
muͤſſe/ aber dennoch das rechte ewige Leben in der
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Zitationshilfe: Gerlach, Benjamin: Sterbe- und Begräbnüß-Tag. Breslau, 1669, S. [18]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354525/20>, abgerufen am 24.04.2024.