Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hahnen, Gottfried: Geistliche Verlobung Einer gläubigen Seelen mit Christo. Breslau, [1672].

Bild:
<< vorherige Seite

es auch manch jrrdischer Bräutigam/ daß er/ wie eines
Käysers und Königs Sohn/ also selbsten ein König
und Herr sey/ aber nicht wie unser Heiland; der ein Kö-
nig ist aller Könige/ und Herr aller Herren/ I. Tim.
VI. v.
15. Seine Geburt hat Er von Ewigkeit her
auß dem Göttlichen Wesen seines himmlischen Va-
ters/ Psal. II. v. 7. und also ist Er selbst Gott über
alles/ Rom. IX. v. 5. An Macht und Gewalt.
Hat ein jrrdischer Bräutigam ein Königreich/ oder
auch etliche/ und wird daher für einen Großmächtig-
sten und Unüberwindlichsten gehalten/ so ists doch
noch das wenigste Theil der Erden. Erstreckte sich
aber auch schon seine Gewalt über die gantze Welt/ so
würde er doch noch nicht/ wie unser Bräutigam/ von
sich sagen können/ Mir ist gegeben alle Gewalt im
Himmel und auff Erden/ Matth. XXVIII. v. 18. Alles
liegt unter seinen Füssen/ Psal. VIII. v. 7. Seine Ge-
walt ist ewig/ die nicht vergehet/ und sein Königreich
hat kein Ende/ wie nemlich die/ durch die vier Thiere
vorgebildete vier Haupt-Königreiche allesammt verge-
hen müssen/ Dan. VII. v. 14. An Reichthum und
Vermögen.
Hätte ein jrrdischer Bräutigam gleich
alle Schätze der Welt/ und jhre Herrligkeit/ so wäre es
doch noch nicht die unerforschliche Tieffe/ und der über-
schwengliche Reichthum unsers Herren Jesu/ von
dessen Fülle wir alle genommen haben Gnade umb
Gnade/ Joh. I. v. 16. An Schönheit und Hold-
seligkeit/
massen Er nach seiner Menschlichen Na-
tur der Schöneste unter den Menschen Kindern/ und
nach seiner ewigen Gottheit die aller-vollkommenste
und wesentliche Schönheit selber ist; Wie Er nach

diesen
B

es auch manch jrꝛdiſcher Braͤutigam/ daß er/ wie eines
Kaͤyſers und Koͤnigs Sohn/ alſo ſelbſten ein Koͤnig
und Herꝛ ſey/ aber nicht wie unſer Heiland; der ein Koͤ-
nig iſt aller Koͤnige/ und Herr aller Herren/ I. Tim.
VI. v.
15. Seine Geburt hat Er von Ewigkeit her
auß dem Goͤttlichen Weſen ſeines him̃liſchen Va-
ters/ Pſal. II. v. 7. und alſo iſt Er ſelbſt Gott uͤber
alles/ Rom. IX. v. 5. An Macht und Gewalt.
Hat ein jrꝛdiſcher Braͤutigam ein Koͤnigreich/ oder
auch etliche/ und wird daher fuͤr einen Großmaͤchtig-
ſten und Unuͤberwindlichſten gehalten/ ſo iſts doch
noch das wenigſte Theil der Erden. Erſtreckte ſich
aber auch ſchon ſeine Gewalt uͤber die gantze Welt/ ſo
wuͤrde er doch noch nicht/ wie unſer Braͤutigam/ von
ſich ſagen koͤnnen/ Mir iſt gegeben alle Gewalt im
Himmel und auff Erden/ Matth. XXVIII. v. 18. Alles
liegt unter ſeinen Fuͤſſen/ Pſal. VIII. v. 7. Seine Ge-
walt iſt ewig/ die nicht vergehet/ und ſein Koͤnigreich
hat kein Ende/ wie nemlich die/ durch die vier Thiere
vorgebildete vier Haupt-Koͤnigreiche alleſam̃t verge-
hen muͤſſen/ Dan. VII. v. 14. An Reichthum und
Vermoͤgen.
Haͤtte ein jrꝛdiſcher Braͤutigam gleich
alle Schaͤtze der Welt/ und jhre Herꝛligkeit/ ſo waͤre es
doch noch nicht die unerforſchliche Tieffe/ und der uͤber-
ſchwengliche Reichthum unſers Herren Jeſu/ von
deſſen Fuͤlle wir alle genommen haben Gnade umb
Gnade/ Joh. I. v. 16. An Schoͤnheit und Hold-
ſeligkeit/
maſſen Er nach ſeiner Menſchlichen Na-
tur der Schoͤneſte unter den Menſchen Kindern/ und
nach ſeiner ewigen Gottheit die aller-vollkommenſte
und weſentliche Schoͤnheit ſelber iſt; Wie Er nach

dieſen
B
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsThanks" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0009" n="[9]"/>
es auch manch jr&#xA75B;di&#x017F;cher Bra&#x0364;utigam/ daß er/ wie eines<lb/>
Ka&#x0364;y&#x017F;ers und Ko&#x0364;nigs Sohn/ al&#x017F;o &#x017F;elb&#x017F;ten ein Ko&#x0364;nig<lb/>
und Her&#xA75B; &#x017F;ey/ aber nicht wie un&#x017F;er Heiland; der ein Ko&#x0364;-<lb/>
nig i&#x017F;t aller Ko&#x0364;nige/ und <hi rendition="#k">Herr</hi> aller Herren/ <hi rendition="#aq">I. Tim.<lb/>
VI. v.</hi> 15. Seine Geburt hat Er von Ewigkeit her<lb/>
auß dem Go&#x0364;ttlichen We&#x017F;en &#x017F;eines him&#x0303;li&#x017F;chen Va-<lb/>
ters/ <hi rendition="#aq">P&#x017F;al. II. v.</hi> 7. und al&#x017F;o i&#x017F;t Er &#x017F;elb&#x017F;t <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Gott</hi></hi> u&#x0364;ber<lb/>
alles/ <hi rendition="#aq">Rom. IX. v.</hi> 5. <hi rendition="#fr">An Macht und Gewalt.</hi><lb/>
Hat ein jr&#xA75B;di&#x017F;cher Bra&#x0364;utigam ein Ko&#x0364;nigreich/ oder<lb/>
auch etliche/ und wird daher fu&#x0364;r einen Großma&#x0364;chtig-<lb/>
&#x017F;ten und Unu&#x0364;berwindlich&#x017F;ten gehalten/ &#x017F;o i&#x017F;ts doch<lb/>
noch das wenig&#x017F;te Theil der Erden. Er&#x017F;treckte &#x017F;ich<lb/>
aber auch &#x017F;chon &#x017F;eine Gewalt u&#x0364;ber die gantze Welt/ &#x017F;o<lb/>
wu&#x0364;rde er doch noch nicht/ wie un&#x017F;er Bra&#x0364;utigam/ von<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;agen ko&#x0364;nnen/ Mir i&#x017F;t gegeben alle Gewalt im<lb/>
Himmel und auff Erden/ <hi rendition="#aq">Matth. XXVIII. v.</hi> 18. Alles<lb/>
liegt unter &#x017F;einen Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ <hi rendition="#aq">P&#x017F;al. VIII. v.</hi> 7. Seine Ge-<lb/>
walt i&#x017F;t ewig/ die nicht vergehet/ und &#x017F;ein Ko&#x0364;nigreich<lb/>
hat kein Ende/ wie nemlich die/ durch die vier Thiere<lb/>
vorgebildete vier Haupt-Ko&#x0364;nigreiche alle&#x017F;am&#x0303;t verge-<lb/>
hen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ <hi rendition="#aq">Dan. VII. v.</hi> 14. <hi rendition="#fr">An Reichthum und<lb/>
Vermo&#x0364;gen.</hi> Ha&#x0364;tte ein jr&#xA75B;di&#x017F;cher Bra&#x0364;utigam gleich<lb/>
alle Scha&#x0364;tze der Welt/ und jhre Her&#xA75B;ligkeit/ &#x017F;o wa&#x0364;re es<lb/>
doch noch nicht die unerfor&#x017F;chliche Tieffe/ und der u&#x0364;ber-<lb/>
&#x017F;chwengliche Reichthum un&#x017F;ers <hi rendition="#k">Herren Je</hi>&#x017F;u/ von<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en Fu&#x0364;lle wir alle genommen haben Gnade umb<lb/>
Gnade/ <hi rendition="#aq">Joh. I. v.</hi> 16. <hi rendition="#fr">An Scho&#x0364;nheit und Hold-<lb/>
&#x017F;eligkeit/</hi> ma&#x017F;&#x017F;en Er nach &#x017F;einer Men&#x017F;chlichen Na-<lb/>
tur der Scho&#x0364;ne&#x017F;te unter den Men&#x017F;chen Kindern/ und<lb/>
nach &#x017F;einer ewigen Gottheit die aller-vollkommen&#x017F;te<lb/>
und we&#x017F;entliche Scho&#x0364;nheit &#x017F;elber i&#x017F;t; Wie Er nach<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">B</fw><fw type="catch" place="bottom">die&#x017F;en</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[9]/0009] es auch manch jrꝛdiſcher Braͤutigam/ daß er/ wie eines Kaͤyſers und Koͤnigs Sohn/ alſo ſelbſten ein Koͤnig und Herꝛ ſey/ aber nicht wie unſer Heiland; der ein Koͤ- nig iſt aller Koͤnige/ und Herr aller Herren/ I. Tim. VI. v. 15. Seine Geburt hat Er von Ewigkeit her auß dem Goͤttlichen Weſen ſeines him̃liſchen Va- ters/ Pſal. II. v. 7. und alſo iſt Er ſelbſt Gott uͤber alles/ Rom. IX. v. 5. An Macht und Gewalt. Hat ein jrꝛdiſcher Braͤutigam ein Koͤnigreich/ oder auch etliche/ und wird daher fuͤr einen Großmaͤchtig- ſten und Unuͤberwindlichſten gehalten/ ſo iſts doch noch das wenigſte Theil der Erden. Erſtreckte ſich aber auch ſchon ſeine Gewalt uͤber die gantze Welt/ ſo wuͤrde er doch noch nicht/ wie unſer Braͤutigam/ von ſich ſagen koͤnnen/ Mir iſt gegeben alle Gewalt im Himmel und auff Erden/ Matth. XXVIII. v. 18. Alles liegt unter ſeinen Fuͤſſen/ Pſal. VIII. v. 7. Seine Ge- walt iſt ewig/ die nicht vergehet/ und ſein Koͤnigreich hat kein Ende/ wie nemlich die/ durch die vier Thiere vorgebildete vier Haupt-Koͤnigreiche alleſam̃t verge- hen muͤſſen/ Dan. VII. v. 14. An Reichthum und Vermoͤgen. Haͤtte ein jrꝛdiſcher Braͤutigam gleich alle Schaͤtze der Welt/ und jhre Herꝛligkeit/ ſo waͤre es doch noch nicht die unerforſchliche Tieffe/ und der uͤber- ſchwengliche Reichthum unſers Herren Jeſu/ von deſſen Fuͤlle wir alle genommen haben Gnade umb Gnade/ Joh. I. v. 16. An Schoͤnheit und Hold- ſeligkeit/ maſſen Er nach ſeiner Menſchlichen Na- tur der Schoͤneſte unter den Menſchen Kindern/ und nach ſeiner ewigen Gottheit die aller-vollkommenſte und weſentliche Schoͤnheit ſelber iſt; Wie Er nach dieſen B

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/354528
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/354528/9
Zitationshilfe: Hahnen, Gottfried: Geistliche Verlobung Einer gläubigen Seelen mit Christo. Breslau, [1672], S. [9]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354528/9>, abgerufen am 19.04.2024.