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[N. N.]: Mit Diesen Thränen Begleitete zu Jhrer Grufft wehmütigst. [s. l.], [1672].

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Ein Haus da recht die Tugend eingezogen:
Man liebte nichts was auch nur üppig
schien:
Der Laster Glantz/ der manchen Sinn betrogen/
Den stieß man hier zu Lethens Fluthen
hin.
Diß war der Zweck den mein Gemüthe suchte/
(Wie mein Gebet' in tausend Seuffzern
bath:)
Das eitlen Schein/ von Jugend auff/ verfluch-
te.
Wol/ wol/ wer so/ wie Jch/ gefunden hat!
Das Schicksal gab/ Jch dencke noch zurücke:
Zu Wunsch und Schluß/ den gantzen Wil-
len drein/
Jch fand beglückt der Tugend Meister Stücke:
Das/ eintzig Mir/ verbunden wolte seyn.
Jch hatte kaum die Tugend wahr genommen:
(Sie spielte recht/ als schönster Diamant/
Der voller Glantz von seinem Meister kom-
men)
So war Jch hin/ die Seele war entwandt:
Jch
Ein Haus da recht die Tugend eingezogen:
Man liebte nichts was auch nur uͤppig
ſchien:
Der Laſter Glantz/ der manchen Sinn betrogen/
Den ſtieß man hier zu Lethens Fluthen
hin.
Diß war der Zweck den mein Gemuͤthe ſuchte/
(Wie mein Gebet’ in tauſend Seuffzern
bath:)
Das eitlen Schein/ von Jugend auff/ verfluch-
te.
Wol/ wol/ wer ſo/ wie Jch/ gefunden hat!
Das Schickſal gab/ Jch dencke noch zuruͤcke:
Zu Wunſch und Schluß/ den gantzen Wil-
len drein/
Jch fand begluͤckt der Tugend Meiſter Stuͤcke:
Das/ eintzig Mir/ verbunden wolte ſeyn.
Jch hatte kaum die Tugend wahr genommen:
(Sie ſpielte recht/ als ſchoͤnſter Diamant/
Der voller Glantz von ſeinem Meiſter kom-
men)
So war Jch hin/ die Seele war entwandt:
Jch
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[[4]/0004] Ein Haus da recht die Tugend eingezogen: Man liebte nichts was auch nur uͤppig ſchien: Der Laſter Glantz/ der manchen Sinn betrogen/ Den ſtieß man hier zu Lethens Fluthen hin. Diß war der Zweck den mein Gemuͤthe ſuchte/ (Wie mein Gebet’ in tauſend Seuffzern bath:) Das eitlen Schein/ von Jugend auff/ verfluch- te. Wol/ wol/ wer ſo/ wie Jch/ gefunden hat! Das Schickſal gab/ Jch dencke noch zuruͤcke: Zu Wunſch und Schluß/ den gantzen Wil- len drein/ Jch fand begluͤckt der Tugend Meiſter Stuͤcke: Das/ eintzig Mir/ verbunden wolte ſeyn. Jch hatte kaum die Tugend wahr genommen: (Sie ſpielte recht/ als ſchoͤnſter Diamant/ Der voller Glantz von ſeinem Meiſter kom- men) So war Jch hin/ die Seele war entwandt: Jch

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Zitationshilfe: [N. N.]: Mit Diesen Thränen Begleitete zu Jhrer Grufft wehmütigst. [s. l.], [1672], S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354529a/4>, abgerufen am 18.04.2024.