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Schröer, Friedrich : Wahre Christenthums-Bezeugung. Zittau, 1664.

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Abdanckung.

Es nützet auch kein Welt-Wunder- und Kunst Wasser/
wie es Nahmen haben mag.

Pa[s]sionale
Ursini p.

244.
Man lasse es wahr seyn/ das Cginus in Cilicia die Po-
dagrischen Schenckel mit seinem Wasser gewaschen/ heile: daß
der Brunn Clitorius in Arcadiä den Säufern den Wein er-
leyde/ daß sie ihn nicht mehr trincken können: daß in Cyzico
ein Brunn/ der der Liebhabenden ihre Phantalei benchme/ und
ihnen die tolle Brunst auslesche: Daß Clitumnus ein Fluß in
Hetrurien/ Rinder und Schaffe/ wenn Sie aus Jhme trincken/
gantz weiß mache: Daß in Bonica einer Jnsul in der neuen
Welt/ ein Brunn sey/ der alte Leute Jung mache. Jch sage
nach/ man lasse wahr seyn/ was von diesen Wunder Wassern
geschrieben wird/ obs gleich vielleicht nicht wahr ist: Wo findet
man aber einen Brunn/ Fluß/ oder Wasser/ der nicht allein die
Angst der Hellen hier im Gewissen auslesche/ sondern auch die
Ursache der Hellen/ nemlich die Sünden Schneeweiß und gantz
rein abwasche? Hier richten nichtes aus die allerkräftigsten
Aqva fortes der Alchymisten/ ob sie gleich ein solches corro-
siv
haben/ daß sie aqvam stygiam nennen: Hier thut auch
nichtes/ daß sonst sehr übliche Weihwasser der Papisten: Son-
dern es gilt alleine das Göttliche Wunder-Wasser bußfertiger
Christen.

Gen. 2. v. 10Solches ist nun die Ewige und edele Paradis-Qvelle/
die den gantzen KirchenGarten wässert. Es ist die Qvelle/ die
Joel 3. v. 18.vom Hause des Herren heraus gehet/ und den Strom Sit-
tim,
oder den Dornbach menschlicher Verdamnüs wässert. Es
Esa 12. v. 3ist der rechte HeilBrunnen/ aus weichem alle bußfertige Sün-
der mit Freuden/ Wasser schöpffen. Mit einem Worte:
Dieses Wasser ist das Blut und Wasser aus den Heil Wun-
den Jesu Christi des Sohnes Gottes geflossen.

Dieses
Abdanckung.

Es nuͤtzet auch kein Welt-Wunder- und Kunſt Waſſer/
wie es Nahmen haben mag.

Pa[s]ſionale
Urſini p.

244.
Man laſſe es wahr ſeyn/ das Cginus in Cilicia die Po-
dagriſchen Schenckel mit ſeinem Waſſer gewaſchen/ heile: daß
der Brunn Clitorius in Arcadiä den Saͤufern den Wein er-
leyde/ daß ſie ihn nicht mehr trincken koͤnnen: daß in Cyzico
ein Brunn/ der der Liebhabenden ihre Phantalei benchme/ und
ihnen die tolle Brunſt ausleſche: Daß Clitumnus ein Fluß in
Hetrurien/ Rinder und Schaffe/ wenn Sie aus Jhme trincken/
gantz weiß mache: Daß in Bonica einer Jnſul in der neuen
Welt/ ein Brunn ſey/ der alte Leute Jung mache. Jch ſage
nach/ man laſſe wahr ſeyn/ was von dieſen Wunder Waſſern
geſchrieben wird/ obs gleich vielleicht nicht wahr iſt: Wo findet
man aber einen Brunn/ Fluß/ oder Waſſer/ der nicht allein die
Angſt der Hellen hier im Gewiſſen ausleſche/ ſondern auch die
Urſache der Hellen/ nemlich die Suͤnden Schneeweiß und gantz
rein abwaſche? Hier richten nichtes aus die allerkraͤftigſten
Aqva fortes der Alchymiſten/ ob ſie gleich ein ſolches corro-
ſiv
haben/ daß ſie aqvam ſtygiam nennen: Hier thut auch
nichtes/ daß ſonſt ſehr uͤbliche Weihwaſſer der Papiſten: Son-
dern es gilt alleine das Goͤttliche Wunder-Waſſer bußfertiger
Chriſten.

Gen. 2. v. 10Solches iſt nun die Ewige und edele Paradis-Qvelle/
die den gantzen KirchenGarten waͤſſert. Es iſt die Qvelle/ die
Joel 3. v. 18.vom Hauſe des Herren heraus gehet/ und den Strom Sit-
tim,
oder den Dornbach menſchlicher Verdamnuͤs waͤſſert. Es
Eſa 12. v. 3iſt der rechte HeilBrunnen/ aus weichem alle bußfertige Suͤn-
der mit Freuden/ Waſſer ſchoͤpffen. Mit einem Worte:
Dieſes Waſſer iſt das Blut und Waſſer aus den Heil Wun-
den Jeſu Chriſti des Sohnes Gottes gefloſſen.

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Zitationshilfe: Schröer, Friedrich : Wahre Christenthums-Bezeugung. Zittau, 1664, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354533/12>, abgerufen am 20.04.2024.