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Schröer, Friedrich : Wahre Christenthums-Bezeugung. Zittau, 1664.

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Abdanckung.

Dieses Wasser schörffete unsere selige Jungfrau zum
Ersten/
sey dem geistlichen Brunnen Beersaba/ das ist/ beyGen. 21, 31.
dem theuren Eyd Brunnen Ihrer heiligen Tauffe/

Wo auch Ihr/ ihr Gott geschworen
Wie uns allen in gemein/
Das Verlohrne nicht verlohren/
Sondern sollen selig seyn.

Sie schöpffte dieses Wasser aus dem Gehör göttlichen
Wortes/ als aus dem lustigen Brünnlein der Stadt Gottes.Psal. 46, 5.
O wie offte erqvickte dieses frische Wasser ihre Seele/ daß auchPsal. 23, 2.
von Ihr bey Ubung ihres Christenthums geistliche Ströme desJoh. 7, 38.
Lebendigen Wassers flossen.

Sie schöpfte dieses Wasser/ bey würdigem Gebrauch des
heiligen Abendmahls/ und sagte:

Herr kan ich geschenckte Sünden/
Seelen-Ruh/ und Labsal finden.
Gott vergnügt dis Löse-gelt.
Dis versöhnt die gantze Welt.
Christus nun in mir/ ist meine:
Ich in Christo/ bin nun Seine.
Tod nun ist es mir gelungen/
In mir lebt/ der dich verschlungen.
Mein Grab ist kein Schaden-Ort/
Denn daraus wird mich das Wort
holen/ und in Himmel heben:
Wer Mich isset/ der wird leben.

Sie schöpfte aber dieses Wasser nicht mit einem Siebe/
oder löcherichten Gefässe: Sondern mit dem Eymer ihres wah-
ren Glaubens/ und nutzte es in Zuversichtlicher Zueignung

Zum
B iij
Abdanckung.

Dieſes Waſſer ſchoͤrffete unſere ſelige Jungfrau zum
Erſten/
ſey dem geiſtlichen Brunnen Beerſaba/ das iſt/ beyGen. 21, 31.
dem theuren Eyd Brunnen Ihrer heiligen Tauffe/

Wo auch Ihr/ ihr Gott geſchworen
Wie uns allen in gemein/
Das Verlohrne nicht verlohren/
Sondern ſollen ſelig ſeyn.

Sie ſchoͤpffte dieſes Waſſer aus dem Gehoͤr goͤttlichen
Wortes/ als aus dem luſtigen Bruͤnnlein der Stadt Gottes.Pſal. 46, 5.
O wie offte erqvickte dieſes friſche Waſſer ihre Seele/ daß auchPſal. 23, 2.
von Ihr bey Ubung ihres Chriſtenthums geiſtliche Stroͤme desJoh. 7, 38.
Lebendigen Waſſers floſſen.

Sie ſchoͤpfte dieſes Waſſer/ bey wuͤrdigem Gebrauch des
heiligen Abendmahls/ und ſagte:

Herr kan ich geſchenckte Suͤnden/
Seelen-Ruh/ und Labſal finden.
Gott vergnuͤgt dis Loͤſe-gelt.
Dis verſoͤhnt die gantze Welt.
Chriſtus nun in mir/ iſt meine:
Ich in Chriſto/ bin nun Seine.
Tod nun iſt es mir gelungen/
In mir lebt/ der dich verſchlungen.
Mein Grab iſt kein Schaden-Ort/
Denn daraus wird mich das Wort
holen/ und in Himmel heben:
Wer Mich iſſet/ der wird leben.

Sie ſchoͤpfte aber dieſes Waſſer nicht mit einem Siebe/
oder loͤcherichten Gefaͤſſe: Sondern mit dem Eymer ihres wah-
ren Glaubens/ und nutzte es in Zuverſichtlicher Zueignung

Zum
B iij
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[0013] Abdanckung. Dieſes Waſſer ſchoͤrffete unſere ſelige Jungfrau zum Erſten/ ſey dem geiſtlichen Brunnen Beerſaba/ das iſt/ bey dem theuren Eyd Brunnen Ihrer heiligen Tauffe/ Gen. 21, 31. Wo auch Ihr/ ihr Gott geſchworen Wie uns allen in gemein/ Das Verlohrne nicht verlohren/ Sondern ſollen ſelig ſeyn. Sie ſchoͤpffte dieſes Waſſer aus dem Gehoͤr goͤttlichen Wortes/ als aus dem luſtigen Bruͤnnlein der Stadt Gottes. O wie offte erqvickte dieſes friſche Waſſer ihre Seele/ daß auch von Ihr bey Ubung ihres Chriſtenthums geiſtliche Stroͤme des Lebendigen Waſſers floſſen. Pſal. 46, 5. Pſal. 23, 2. Joh. 7, 38. Sie ſchoͤpfte dieſes Waſſer/ bey wuͤrdigem Gebrauch des heiligen Abendmahls/ und ſagte: Herr kan ich geſchenckte Suͤnden/ Seelen-Ruh/ und Labſal finden. Gott vergnuͤgt dis Loͤſe-gelt. Dis verſoͤhnt die gantze Welt. Chriſtus nun in mir/ iſt meine: Ich in Chriſto/ bin nun Seine. Tod nun iſt es mir gelungen/ In mir lebt/ der dich verſchlungen. Mein Grab iſt kein Schaden-Ort/ Denn daraus wird mich das Wort holen/ und in Himmel heben: Wer Mich iſſet/ der wird leben. Sie ſchoͤpfte aber dieſes Waſſer nicht mit einem Siebe/ oder loͤcherichten Gefaͤſſe: Sondern mit dem Eymer ihres wah- ren Glaubens/ und nutzte es in Zuverſichtlicher Zueignung Zum B iij

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Zitationshilfe: Schröer, Friedrich : Wahre Christenthums-Bezeugung. Zittau, 1664, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354533/13>, abgerufen am 28.03.2024.