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Schröer, Friedrich : Wahre Christenthums-Bezeugung. Zittau, 1664.

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Abdanckung.
dort/ wenn weder Haus noch Kammer/ weder Verdienst noch
Vorrath/ ja weder Hundel noch Erden; sondern bey den Gott-
losen leere Hertzen/ ewiges Darben/ Hungern und Dürsten seyn
wird?

Gott aber prüfet und ergründet das Hertze/ und wird des-
1. Cor. 4. v.
5.
selben Rath offenbahren/ weiset auch hier böser Hertzen Beschaf-
fenheit/ durch Ihre Himmel- und Hellen-anzündende Wercke/
Psal. 14. v.
1.
daß sie/ wegen Feindschafft gegen Ihme/ ob sie es gleich
mit anderen Welt-Narren sich zu sprechen schauen/ dennoch im
Hertzen wünschen/ daß kein Gott sey: Entdecket auch/ was
sie vom Himmel halten und von der Hellen glauben: Nemlich:
Sir. 16, 16.Qvae supra nos, nihil ad nos. Wer fragt im Himmel nach
mir? Suot Fabula Manes.

Hell und Himmel lehrt der Pfarr/
Wer es gläubet ist ein Narr.

O wie viel besser! O wie viel Christlicher und seliger hat
Ihrem Gotte aus reiner Hertzens Liebe gegen Ihme selbsten ge-
dienet: Die Helle aber/ und alle feurige Pfeile des Bösewichtes
ausgeleschet: und Ihren Himmel hier im Glauben: nun der
Seelen nach in würcklichem Schauen und Geniessen/ in und
an Ihrem Gotte gehabt/ und behalten/ die HochEdelgeborne/
VielerEhrenreiche und Hoch Tugendsame Jungfrau Barba-
ra von Axleben und GroßReichaw/ Magnußin
ge-
nant/ Welches

Ihr hertzliches GottesLieben:
Ihr gläubiges Busse-üben: Und
Ihr feuriges Himmel-Gieben/ und Sehnen zu
Exemplarischen Beyspiel und Nachfolge/ der thut und beweiset;

Gott/ weil Er unermeßlich und unendlich gut und gütig/
fodert nichtes mehr vom Menschen/ als was Ihme am leichte-
sten gereichet: Und weil Er zum allereinesten Heilig/ begehret

Er

Abdanckung.
dort/ wenn weder Haus noch Kammer/ weder Verdienſt noch
Vorrath/ ja weder Huñel noch Erden; ſondern bey den Gott-
loſen leere Hertzen/ ewiges Darben/ Hungern und Duͤrſten ſeyn
wird?

Gott aber pruͤfet und ergruͤndet das Hertze/ und wird deſ-
1. Cor. 4. v.
5.
ſelben Rath offenbahren/ weiſet auch hier boͤſer Hertzen Beſchaf-
fenheit/ durch Ihre Himmel- und Hellen-anzuͤndende Wercke/
Pſal. 14. v.
1.
daß ſie/ wegen Feindſchafft gegen Ihme/ ob ſie es gleich
mit anderen Welt-Narren ſich zu ſprechen ſchauen/ dennoch im
Hertzen wuͤnſchen/ daß kein Gott ſey: Entdecket auch/ was
ſie vom Himmel halten und von der Hellen glauben: Nemlich:
Sir. 16, 16.Qvæ ſupra nos, nihil ad nos. Wer fragt im Himmel nach
mir? Suot Fabula Manes.

Hell und Himmel lehrt der Pfarr/
Wer es glaͤubet iſt ein Narr.

O wie viel beſſer! O wie viel Chriſtlicher und ſeliger hat
Ihrem Gotte aus reiner Hertzens Liebe gegen Ihme ſelbſten ge-
dienet: Die Helle aber/ und alle feurige Pfeile des Boͤſewichtes
ausgeleſchet: und Ihren Himmel hier im Glauben: nun der
Seelen nach in wuͤrcklichem Schauen und Genieſſen/ in und
an Ihrem Gotte gehabt/ und behalten/ die HochEdelgeborne/
VielerEhrenreiche und Hoch Tugendſame Jungfrau Barba-
ra von Axleben und GroßReichaw/ Magnußin
ge-
nant/ Welches

Ihr hertzliches GottesLieben:
Ihr glaͤubiges Buſſe-uͤben: Und
Ihr feuriges Himmel-Gieben/ und Sehnen zu
Exemplariſchen Beyſpiel und Nachfolge/ der thut und beweiſet;

Gott/ weil Er unermeßlich und unendlich gut und guͤtig/
fodert nichtes mehr vom Menſchen/ als was Ihme am leichte-
ſten gereichet: Und weil Er zum allereineſten Heilig/ begehret

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[0008] Abdanckung. dort/ wenn weder Haus noch Kammer/ weder Verdienſt noch Vorrath/ ja weder Huñel noch Erden; ſondern bey den Gott- loſen leere Hertzen/ ewiges Darben/ Hungern und Duͤrſten ſeyn wird? Gott aber pruͤfet und ergruͤndet das Hertze/ und wird deſ- ſelben Rath offenbahren/ weiſet auch hier boͤſer Hertzen Beſchaf- fenheit/ durch Ihre Himmel- und Hellen-anzuͤndende Wercke/ daß ſie/ wegen Feindſchafft gegen Ihme/ ob ſie es gleich mit anderen Welt-Narren ſich zu ſprechen ſchauen/ dennoch im Hertzen wuͤnſchen/ daß kein Gott ſey: Entdecket auch/ was ſie vom Himmel halten und von der Hellen glauben: Nemlich: Qvæ ſupra nos, nihil ad nos. Wer fragt im Himmel nach mir? Suot Fabula Manes. 1. Cor. 4. v. 5. Pſal. 14. v. 1. Sir. 16, 16. Hell und Himmel lehrt der Pfarr/ Wer es glaͤubet iſt ein Narr. O wie viel beſſer! O wie viel Chriſtlicher und ſeliger hat Ihrem Gotte aus reiner Hertzens Liebe gegen Ihme ſelbſten ge- dienet: Die Helle aber/ und alle feurige Pfeile des Boͤſewichtes ausgeleſchet: und Ihren Himmel hier im Glauben: nun der Seelen nach in wuͤrcklichem Schauen und Genieſſen/ in und an Ihrem Gotte gehabt/ und behalten/ die HochEdelgeborne/ VielerEhrenreiche und Hoch Tugendſame Jungfrau Barba- ra von Axleben und GroßReichaw/ Magnußin ge- nant/ Welches Ihr hertzliches GottesLieben: Ihr glaͤubiges Buſſe-uͤben: Und Ihr feuriges Himmel-Gieben/ und Sehnen zu Exemplariſchen Beyſpiel und Nachfolge/ der thut und beweiſet; Gott/ weil Er unermeßlich und unendlich gut und guͤtig/ fodert nichtes mehr vom Menſchen/ als was Ihme am leichte- ſten gereichet: Und weil Er zum allereineſten Heilig/ begehret Er

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Zitationshilfe: Schröer, Friedrich : Wahre Christenthums-Bezeugung. Zittau, 1664, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354533/8>, abgerufen am 28.03.2024.