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Kleiner, Johann Georg: Die doppelte Glückseligkeit der Gerechten. Brieg, 1722.

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PERSONALIA.
bis an Jhr seliges Ende gestanden; sind Jhr auch von Jhm
die Zeit ihres gantzen Lebens unterschiedene Cronen besonde-
rer Glückseligkeit
und hoher Ehren zugefallen. Zwar sind
Jhr wol nicht irrdische sichtbarliche Cronen als einer irrdischen
Königin von GOtt/ wie etwan einstens dem Saul und dem
David durch den Propheten Samuel/ oder der armen ver-
lassenen Wäyse Esther von der Hand des Königes Ahasveri/
auffgesetzt und zutheile worden: Sondern wie bereits gedacht/
manche Glückseligkeit, Zierde, Freude, und Ehre, als be-
sondere Zeichen seiner Gnade und Güte. Fürnehmlich könn-
te man Jhr Drey besondere Glücks-und Ehren-Cronen
beylegen/ die Sie in Jhrem geführten Leben von GOtt em-
pfangen. Als da ist:

I. Die erlangte Gnaden-Crone ihrer preißwürdig
leiblichen, wie auch darauff erfolgten gnadenrei-
chen Wieder-Geburt.
II. Die erlangte Ehren-Crone ihres glücklich und
wohlgeführten Lebens.
III. Die erlangte Sieges-Freud- und Lebens-Crone
Ihres überstandenen seligen Hintrits aus die-
sem in das ewige Leben.

Was erstlich die erlangte Gnaden-Crone, ihrer preißwürdig
leiblichen Geburt, und darauf erlangten gnadenreichen
Wieder-Geburt anbelanget: So hat Sie so wol diese/
als jene/ unter nichts anders/ als unter die Gnaden-Wercke
des Allerhöchsten und grundgütigsten GOttes gerechnet/ und
Hiob. 10.
v.
8
theils mit Hiob gegen Jhm: HErr deine Hände haben mich
gearbeitet, und gemacht,
bekennet/ theils Jhm auch mit
Psal. 139.
v.
14.
David davor gedancket/ und gesagt: Jch dancke dir darüber,
daß ich so wunderlich gemacht bin.
Zu dieser Jhrer wun-

der-

PERSONALIA.
bis an Jhr ſeliges Ende geſtanden; ſind Jhr auch von Jhm
die Zeit ihres gantzen Lebens unterſchiedene Cronen beſonde-
rer Gluͤckſeligkeit
und hoher Ehren zugefallen. Zwar ſind
Jhr wol nicht irrdiſche ſichtbarliche Cronen als einer irrdiſchen
Koͤnigin von GOtt/ wie etwan einſtens dem Saul und dem
David durch den Propheten Samuel/ oder der armen ver-
laſſenen Waͤyſe Eſther von der Hand des Koͤniges Ahaſveri/
auffgeſetzt und zutheile worden: Sondern wie bereits gedacht/
manche Gluͤckſeligkeit, Zierde, Freude, und Ehre, als be-
ſondere Zeichen ſeiner Gnade und Guͤte. Fuͤrnehmlich koͤnn-
te man Jhr Drey beſondere Gluͤcks-und Ehren-Cronen
beylegen/ die Sie in Jhrem gefuͤhrten Leben von GOtt em-
pfangen. Als da iſt:

I. Die erlangte Gnaden-Crone ihrer preißwuͤrdig
leiblichen, wie auch darauff erfolgten gnadenrei-
chen Wieder-Geburt.
II. Die erlangte Ehren-Crone ihres gluͤcklich und
wohlgefuͤhrten Lebens.
III. Die erlangte Sieges-Freud- und Lebens-Crone
Ihres uͤberſtandenen ſeligen Hintrits aus die-
ſem in das ewige Leben.

Was erſtlich die erlangte Gnaden-Crone, ihrer preißwuͤrdig
leiblichen Geburt, und darauf erlangten gnadenreichen
Wieder-Geburt anbelanget: So hat Sie ſo wol dieſe/
als jene/ unter nichts anders/ als unter die Gnaden-Wercke
des Allerhoͤchſten und grundguͤtigſten GOttes gerechnet/ und
Hiob. 10.
v.
8
theils mit Hiob gegen Jhm: HErr deine Haͤnde haben mich
gearbeitet, und gemacht,
bekennet/ theils Jhm auch mit
Pſal. 139.
v.
14.
David davor gedancket/ und geſagt: Jch dancke dir daruͤber,
daß ich ſo wunderlich gemacht bin.
Zu dieſer Jhrer wun-

der-
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[44/0044] PERSONALIA. bis an Jhr ſeliges Ende geſtanden; ſind Jhr auch von Jhm die Zeit ihres gantzen Lebens unterſchiedene Cronen beſonde- rer Gluͤckſeligkeit und hoher Ehren zugefallen. Zwar ſind Jhr wol nicht irrdiſche ſichtbarliche Cronen als einer irrdiſchen Koͤnigin von GOtt/ wie etwan einſtens dem Saul und dem David durch den Propheten Samuel/ oder der armen ver- laſſenen Waͤyſe Eſther von der Hand des Koͤniges Ahaſveri/ auffgeſetzt und zutheile worden: Sondern wie bereits gedacht/ manche Gluͤckſeligkeit, Zierde, Freude, und Ehre, als be- ſondere Zeichen ſeiner Gnade und Guͤte. Fuͤrnehmlich koͤnn- te man Jhr Drey beſondere Gluͤcks-und Ehren-Cronen beylegen/ die Sie in Jhrem gefuͤhrten Leben von GOtt em- pfangen. Als da iſt: I. Die erlangte Gnaden-Crone ihrer preißwuͤrdig leiblichen, wie auch darauff erfolgten gnadenrei- chen Wieder-Geburt. II. Die erlangte Ehren-Crone ihres gluͤcklich und wohlgefuͤhrten Lebens. III. Die erlangte Sieges-Freud- und Lebens-Crone Ihres uͤberſtandenen ſeligen Hintrits aus die- ſem in das ewige Leben. Was erſtlich die erlangte Gnaden-Crone, ihrer preißwuͤrdig leiblichen Geburt, und darauf erlangten gnadenreichen Wieder-Geburt anbelanget: So hat Sie ſo wol dieſe/ als jene/ unter nichts anders/ als unter die Gnaden-Wercke des Allerhoͤchſten und grundguͤtigſten GOttes gerechnet/ und theils mit Hiob gegen Jhm: HErr deine Haͤnde haben mich gearbeitet, und gemacht, bekennet/ theils Jhm auch mit David davor gedancket/ und geſagt: Jch dancke dir daruͤber, daß ich ſo wunderlich gemacht bin. Zu dieſer Jhrer wun- der- Hiob. 10. v. 8 Pſal. 139. v. 14.

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Zitationshilfe: Kleiner, Johann Georg: Die doppelte Glückseligkeit der Gerechten. Brieg, 1722, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358654/44>, abgerufen am 23.04.2024.