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Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686.

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der Außerwehlten.
etlichen auff die Geistliche mit Seiner Kirchen gedeutet wirdpaliter & di
recte de nu-
ptiis Perso-
nalibus di-
ci existimat.
secundario
auten & con-
seqventer
Spirituales
intelligi
posse. Item
Calov. [B]ibl.
[unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen]ustr. h. l.
f. 390.
Hos. 2, 19.
Cant.
4, 8.

Jm 25. Capittel Matthaei vergleichet Er das Himmelreich
zehn Jungfrauen/ die auff den Bräutigam gewartet.
Deutlich aber redet Er hiervon beym Propheten Hosea
am 2. Jch wil mich mit dir verloben in Ewigkeit/ ich
wil mich mit dir vertrauen in Gerechtigkeit und Gericht
in Gnade und Barmhertzigkeit/ Ja im Glauben wil ich
mich mit dir Verloben. Es wird zwar hiedurch vorge-
tragen die Verehligung unsers Seligmachers mit Seiner
Christlichen Kirchen ins gemein/ davon im hohen Liede Sa-
lomonis
am 4. und 5. Capiteln durchdringender und be
wegender Liebes-Wort-wechsel des Bräutigams und der
Braut zuvernehmen ist. Bald sagt der Bräutigam zur
Braut: du bist allerdinges Schöne/ meine Freundin/
und ist kein Flecken an dir. Du hast mir das Hertz ge-
nommen/ meine Schwester/ liebe Braut/ mit deiner Au-
gen einem und mit deiner Halß-Ketten eine; Bald sagtc. 5, 10. 11.
die Braut zum Bräutigam: Mein Freund ist weiß und
roth/ außerkohren unter viel tausenden; Bald zu denibid. v. 8.
Töchtern Jerusalem: Findet jhr meinen Freund so sagt
Jhm/ daß ich für Liebe krauck liege. Aber weil ein jeg-
licher gläubiger ein Glied der Kirchen GOttes ist/ so kan
auch auff eine jegliche gläubige Seele diese geistliche Ver-
mählung gedeutet werden/ und Sie hat als eine Braut
an jhrem JEsu einen Bräutigam.

1. Wegen der freundlichen Verlobung.
Jch wil mich mit dir Verloben/ saget Er Hos. 2. Die-Hos. 2.
se Verlobung geschicht bey der H. Tauffe/ in welcher der
Bräutigam der Braut Liebe und Treue verspricht/ und
zum Mahl-Schatze den H. Geist sambt allen seinen Himm-

li-
G

der Außerwehlten.
etlichen auff die Geiſtliche mit Seiner Kirchen gedeutet wirdpaliter & di
rectè de nu-
ptiis Perſo-
nalibus di-
ci exiſtimat.
ſecundario
autẽ & con-
ſeqventer
Spirituales
intelligi
poſſe. Item
Calov. [B]ibl.
[unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen]uſtr. h. l.
f. 390.
Hoſ. 2, 19.
Cant.
4, 8.

Jm 25. Capittel Matthæi vergleichet Er das Himmelreich
zehn Jungfrauen/ die auff den Braͤutigam gewartet.
Deutlich aber redet Er hiervon beym Propheten Hoſea
am 2. Jch wil mich mit dir verloben in Ewigkeit/ ich
wil mich mit dir vertrauen in Gerechtigkeit und Gericht
in Gnade und Barmhertzigkeit/ Ja im Glauben wil ich
mich mit dir Verloben. Es wird zwar hiedurch vorge-
tragen die Verehligung unſers Seligmachers mit Seiner
Chriſtlichen Kirchen ins gemein/ davon im hohen Liede Sa-
lomonis
am 4. und 5. Capiteln durchdringender und be
wegender Liebes-Wort-wechſel des Braͤutigams und der
Braut zuvernehmen iſt. Bald ſagt der Braͤutigam zur
Braut: du biſt allerdinges Schoͤne/ meine Freundin/
und iſt kein Flecken an dir. Du haſt mir das Hertz ge-
nommen/ meine Schweſter/ liebe Braut/ mit deiner Au-
gen einem und mit deiner Halß-Ketten eine; Bald ſagtc. 5, 10. 11.
die Braut zum Braͤutigam: Mein Freund iſt weiß und
roth/ außerkohren unter viel tauſenden; Bald zu denibid. v. 8.
Toͤchtern Jeruſalem: Findet jhr meinen Freund ſo ſagt
Jhm/ daß ich fuͤr Liebe krauck liege. Aber weil ein jeg-
licher glaͤubiger ein Glied der Kirchen GOttes iſt/ ſo kan
auch auff eine jegliche glaͤubige Seele dieſe geiſtliche Ver-
maͤhlung gedeutet werden/ und Sie hat als eine Braut
an jhrem JEſu einen Braͤutigam.

1. Wegen der freundlichen Verlobung.
Jch wil mich mit dir Verloben/ ſaget Er Hoſ. 2. Die-Hoſ. 2.
ſe Verlobung geſchicht bey der H. Tauffe/ in welcher der
Braͤutigam der Braut Liebe und Treue verſpricht/ und
zum Mahl-Schatze den H. Geiſt ſambt allen ſeinen Him̃-

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G
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[49/0049] der Außerwehlten. etlichen auff die Geiſtliche mit Seiner Kirchen gedeutet wird Jm 25. Capittel Matthæi vergleichet Er das Himmelreich zehn Jungfrauen/ die auff den Braͤutigam gewartet. Deutlich aber redet Er hiervon beym Propheten Hoſea am 2. Jch wil mich mit dir verloben in Ewigkeit/ ich wil mich mit dir vertrauen in Gerechtigkeit und Gericht in Gnade und Barmhertzigkeit/ Ja im Glauben wil ich mich mit dir Verloben. Es wird zwar hiedurch vorge- tragen die Verehligung unſers Seligmachers mit Seiner Chriſtlichen Kirchen ins gemein/ davon im hohen Liede Sa- lomonis am 4. und 5. Capiteln durchdringender und be wegender Liebes-Wort-wechſel des Braͤutigams und der Braut zuvernehmen iſt. Bald ſagt der Braͤutigam zur Braut: du biſt allerdinges Schoͤne/ meine Freundin/ und iſt kein Flecken an dir. Du haſt mir das Hertz ge- nommen/ meine Schweſter/ liebe Braut/ mit deiner Au- gen einem und mit deiner Halß-Ketten eine; Bald ſagt die Braut zum Braͤutigam: Mein Freund iſt weiß und roth/ außerkohren unter viel tauſenden; Bald zu den Toͤchtern Jeruſalem: Findet jhr meinen Freund ſo ſagt Jhm/ daß ich fuͤr Liebe krauck liege. Aber weil ein jeg- licher glaͤubiger ein Glied der Kirchen GOttes iſt/ ſo kan auch auff eine jegliche glaͤubige Seele dieſe geiſtliche Ver- maͤhlung gedeutet werden/ und Sie hat als eine Braut an jhrem JEſu einen Braͤutigam. paliter & di rectè de nu- ptiis Perſo- nalibus di- ci exiſtimat. ſecundario autẽ & con- ſeqventer Spirituales intelligi poſſe. Item Calov. Bibl. __uſtr. h. l. f. 390. Hoſ. 2, 19. Cant. 4, 8. c. 5, 10. 11. ibid. v. 8. 1. Wegen der freundlichen Verlobung. Jch wil mich mit dir Verloben/ ſaget Er Hoſ. 2. Die- ſe Verlobung geſchicht bey der H. Tauffe/ in welcher der Braͤutigam der Braut Liebe und Treue verſpricht/ und zum Mahl-Schatze den H. Geiſt ſambt allen ſeinen Him̃- li- Hoſ. 2. G

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Zitationshilfe: Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358833/49>, abgerufen am 25.04.2024.